Der erste Zwischenstopp wurde beim Friedhof eingelegt, wo die Wassermassen ein Gräberfeld regelrecht verwüstet hatten. Platten wurden verschoben, Grabsteine gerieten ins Wanken und die Bepflanzung, auch auf dem gärtnergepflegten Gräberfeld, wurde in Teilen zerstört. Die Beschädigungen blieben oberflächlich, die Totenruhe wurde nicht beeinträchtigt.
Weiter oben bei der Autobahnunterführung erstreckt sich ein Abflussgitter über die gesamte Tunnelbreite. Den Abfluss des Wassers ins Dorf hinein konnte es nicht verhindern. Sänger überlegte, ob ein weiterer Abfluss beziehungsweise größere Löcher im Gitter Abhilfe schaffen könnten. Letztlich entscheidend sei aber das Fassungsvermögen der Rohre. Ohnehin würden Schächte nur 20 Prozent des Wassers eines Weges aufnehmen, erklärte Sänger. Der Rest fließe geradeaus vorbei.
Bei diesem Starkregenereignis kam das meiste Wasser nicht von dem abschüssigen Feldweg in Verlängerung des Tunnels, sondern von links, vom Radweg neben der Autobahn her. Ein Stück Wiese mit Zaun trennt den Autobahnparkplatz von dem Radweg, wodurch der Abfluss in Richtung Autobahn verhindert wurde.
Deshalb soll nun dafür gesorgt werden, dass wieder mehr Wasser in Richtung der A 98 abfließen kann, was es ohne Hindernisse sowieso getan hätte. Kontakt zur dort verantwortlichen Autobahngesellschaft wurde bereits aufgenommen.
Angeschwemmtes Material am Zaun lässt darauf schließen, dass die schlammhaltige Brühe auf dem Radweg zeitweise bis zu 15 Zentimeter hoch stand.
Der Werkhof hat damit begonnen, vorhandene Abflussmöglichkeiten zu verbessern, in dem zum Beispiel die Neigung der Wege verändert wurde. Möglichst vermieden werden soll das Mulchen, da das zurückgelassene Gras mit Erde die Einflüsse schnell verstopfen kann.
Damit die Äcker nicht mehr bis zur Grundstücksgrenze genutzt werden, denkt die Gemeinde über den Ankauf von Randstreifen nach, um dort beispielsweise Hecken zu pflanzen, Schneucker zufolge ein sehr effektiver Schutz. Lieber wäre es dem Bürgermeister, die Landwirte würden solche Maßnahmen selbst ergreifen. Doch die Bereitschaft hierzu – ohne Entschädigung – ist ihm zufolge gering. Weitere Gespräche mit den Grundstückseigentümern sollen nun geführt werden.