^ Birsfelden/Grenzach-Wyhlen: Neue Ausstellung im Museum Birsfelden - Grenzach-Wyhlen - Verlagshaus Jaumann

Birsfelden/Grenzach-Wyhlen Neue Ausstellung im Museum Birsfelden

Rolf Reißmann
Einen guten Überblick über Kraftwerk, Schleuse und Inseli in Birsfelden hat man von den Roche-Hochhäusern in Basel. Foto: Rolf Reißmann

Die im Birsfelder Museum im Rahmen der trinationalen Ausstellungsreihe „Der Rhein“ gezeigte Sonderausstellung ist auch für Grenzach-Wyhlener sehr interessant.

Ein Tipp für alle geschichtsinteressierten Grenzach-Wyhlener: Bald mal nach Birsfelden ins Museum gehen. Dort nämlich wird gerade im Rahmen der trinationalen Ausstellungsreihe „Der Rhein“ eine Sonderausstellung gezeigt, die für beide Ufer gleichermaßen sehenswert ist.

Thema Kraftwerksbau

Thema ist der Bau des Kraftwerks Anfang der 1950er Jahre sowie der nachfolgende Bau der Schleusen. Dort, wo sich zuvor der Flugplatz Sternenfeld befand, entstanden eine Insel und das mächtige Kraftwerksgebäude. Nicht nur, dass damit der Ortsrand von Birsfelden ein völlig neues Gesicht erhielt, das Kraftwerk wurde auch zu einer Ikone moderner Industriearchitektur.

Der Rheinlauf selbst wurde nicht allzu stark verändert, aber der Wasserspiegel stieg um rund neun Meter an – bedingt durch das Stauwehr. Der Zürcher Architekt Hans Hofmann fertigte den Entwurf des Kraftwerks. Das Maschinenhaus, so seine Vorstellung, sollte nicht als massive Barriere in der Landschaft stehen, sondern mit seiner Lichtdurchlässigkeit fast filigran erscheinen. Das ist zweifellos gelungen.

Groß, aber filigran

Im Vergleich zu anderen Kraftwerken aus den 1920er bis 1950er Jahren, etwa denen in Säckingen, Eglisau und Schwörstadt, erweckt jenes in Birsfelden einen lockeren, leichten Eindruck, obwohl es eines der größten am Hochrhein ist.

Die Ausstellung zeigt sehr viele Fotos und Unterlagen aus den Jahren vor dem und während des Baus. Erinnert wird auch an die Ueli-Fähre, die einst etwa dort verkehrte, wo heute das Stauwehr steht. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts nutzten vor allem Beschäftigte der in Grenzach ansässigen Seidenbandfabrik diese schnelle Verbindung über den Fluss.

Für Besucher vom deutschen Ufer sind vor allem die zahlreichen Fotos aus jener Zeit besonders interessant. Die meisten erfassen nämlich auch das nördliche, also das badische Ufer. Nur wenige Gebäude von damals stehen heute noch, dazu gehören das einstige Gasthaus Waldhorn, das Zollamt und das historische landwirtschaftliche Ensemble. Längst abgerissen ist dagegen die große Halle der Seidenbandfabrik.

Geschichte kompakt

Ältere Grenzacher werden sich vielleicht noch an Ausflüge zum Birsfelder Hof erinnern, doch musste dieser gastliche Ort den neuen Anlagen weichen.

Ohnehin ist die Ausstellung im Birsfelder Museum sehenswert, um noch einmal in kompakter Form nachzuverfolgen, wie sich diese Großbaustelle immer wieder veränderte. Schließlich beeinflusste der Stausee des Kraftwerks auch die Entwicklung am Grenzacher Rheinufer erheblich, bis hin zum dichten Schiffsverkehr zu den Schweizer Rheinhäfen. Blickfang in der Ausstellung ist ein monumentales Gemälde des Birsfelder Malers Karl Latt, das von einer Familie aus dem Ort als Leihgabe an das Museum gegeben wurde. Nahezu alle Exponate stammen aus der Sammlung des Birsfelder Museums.

Das Konzept der Ausstellung erarbeitete Toni Hüsser. Er bezog auch die Ausgangslage mit Fischerei und die nach der Fertigstellung stark angestiegene Schifffahrt mit ein. 16 Tafeln vermitteln historische Abläufe und technische Daten.

Die Sonderausstellung ist bis zum 7. Mai zu sehen. Das Museum im Birsfelder Ortskern (Ecke Schul-/Kirchstraße) ist jeweils mittwochs von 15 bis 18 Uhr, samstags von 14 bis 17 und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

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