Vor dreißig Jahren gründete Christian Leitherer das „Basler Clarinettenconsort“, um „frühe und außerhalb des gängigen Repertoires liegende Klarinettenmusik möglichst werkgetreu aufzuführen“. Leitherers mittlerweile enormer Ruf trug dann wohl auch zu dem Ansturm bei. Seine „modernen“ Schüler folgten ihm, um die alte Musik kennenzulernen. Dem Experten zur Seite standen die kongenialen Kollegen Ernst Schlader und Markus Springer aus Österreich. Alle drei sind international tätig und im wahrsten Sinne des Wortes ein eingespieltes Ensemble. Das verdeutlichte die Darbietung des Trios, insbesondere bei anspruchsvollen lethargischen Sätzen wie Mozarts Adagio. Perfekt abgestimmt gerieten die Pausenräume, diffizile Momente, die nach Anerkennung riefen. Leise versteht sich. Auch sonst zollte das Publikum den Musikern volle Aufmerksamkeit. Es schien, als wäre es noch ein wenig stiller als sonst.
Vergnügliche Sequenzen
Das Konzert begann mit Händels „Ouvertüre in D“. Ein Werk, gespielt auf drei Barockflöten, gespickt mit vergnüglichen Sequenzen, und mit dem Stilmittel namens Dynamik, womit man wieder beim exzellenten Miteinander war. Beim zweiten Stück, „Trio in F“ von Telemann, kam das weich klingende Chalumeau zum Einsatz, eine eigene Familie, die mit Alt, Tenor und dem französischen Basson gesegnet ist. Der Cousin des Fagotts, wenn man so will. Warme dunkle Töne zogen durchs Kirchenschiff. Die sechs Sätze gestalteten sich melodisch und lebendig einerseits, um auch mit sanften Akkorden das instrumentale Pendant zu zeigen. Dann wurde es gemütlich. Stühle wurden herbeigeschafft, das Jackett über die Lehne gehängt, und aus dem Trio im Stehen wurde eines im Sitzen.