Bürgerentscheid in Schönau Talstraße wird zum Schulhof

Gerald Nill
„Gränzzaun“ –­ ja oder nein? Das Thema zog –­auch am Wahlabend – großes mediales Interesse auf sich. Foto: Gerald Nill

Die BI hat ihr Ziel erreicht: Die Talstraße wird künftig zeitweise gesperrt und als Schulhof des Gymnasiums mitgenutzt.

704 mal „Ja“ und 239 mal „Nein“ bei vier ungültigen Stimmen; So lautete das klare Votum der Schönauer Bürger beim gestrigen Bürgerentscheid.

Alexander Knobel wollte die anwesenden Schüler und Lehrer im Wahlraum des Gymnasiums nicht länger auf die Folter spannen und teilte schon einmal ein Zwischenergebnis mit – auch wenn zu diesem Zeitpunkt noch eine kleine Fehlerabweichung offenkundig und auch die Briefwahlstimmen nicht mitgezählt waren: Vor Ort hatten 541 Bürger mit „Ja“ gestimmt, 173 mit „Nein“.

Freude herrscht bei Schülern und Lehrern, als das positive Ergebnis klar ist. Bis das Ergebnis endgültig feststeht, gibt es allerdings nochmal eine Korrekturzählung. Foto: Gerald Nill

Wahlbeteiligung liegt bei 54,1 Prozent

Nachdem die Briefwähler hinzugezählt waren, stand schließlich etwa 50 Minuten nach Schließung des Wahllokals das endgültige Ergebnis fest: Insgesamt haben 704 Bürger für das Anliegen der Schülern und der BI „Stadtraum statt Gränzzaun“ gestimmt, 239 dagegen.

Mit 947 abgegebenen Stimmen bei 1743 Wahlberechtigten lag die Wahlbeteiligung bei 54,1 Prozent.

Spontaner Jubel unter Schülern und Lehrern

Nach der endgültigen Auszählung trat Bürgermeister Peter Schelshorn auf die Rathaustreppe und verkündete das für die BI und die Schule positive Ergebnis. Spontan brandete Jubel und lang anhaltender Applaus auf – ein Dank an die Schönauer Bürger, die zur Mehrheit verholfen hatten. Das Gymnasium nämlich war mit seinem Anliegen, die Talstraße zeitweise zu sperren und als Schulhof zu nutzen, auf die Gunst der Schönauer Bürger angewiesen. Denn nur zwei Hände voll Schüler über 16 Jahren sowie Lehrer stammen aus Schönau und waren damit stimmberechtigt.

Gelöste Stimmung auf dem Rathausplatz. Eine Menge Bürger waren zur Verkündung des Ergebnisses gekommen. Foto: Gerald Nill

Das 90 Meter lange innerörtliche Sträßchen hatte überregionales Interesse erregt, als der Gemeinderat zu Jahresbeginn gegen eine Sperrung zugunsten der Schüler votiert hatte. Auch am Abstimmungstag war das Medieninteresse im Wahlraum – just im Gymnasium selbst eingerichtet – recht groß. SWR und ZDF hatten ein Kamerateam entsandt.

Schelshorn will Votum schnell in die Tat umsetzen

Noch am Wahlabend versicherte Schelshorn, dass er das Bürgervotum zur zeitweisen Sperrung der Talstraße möglichst schnell in die Tat umsetzen will.

Ein Bild, das bald der Vergangenheit angehören wird: Ein Bauzaun markiert die engen Schulhofgrenzen. Foto: Gerald Nill

Bis zuletzt hatte es Falschmeldungen, Störfeuer und Verunsicherungen im Zusammenhang mit der Abstimmung gegeben. So war noch kurz vor der Entscheidung behauptet worden, der Rathausplatz könne im Falle einer Einbeziehung als Pausenhof von der Allgemeinheit nicht mehr genutzt werden. Eine zweite Falschinfo war die Behauptung, der Brunnen vor dem Rathaus komme im Falle eines Entscheidung zugunsten der Bürgerinitiative weg. „Das tut weh“, bedauerte Katharina Hackner für die BI. Das sei unseriöse Wahlbeeinflussung, die vielleicht einige Stimmen gekostet habe. Immerhin habe Bürgermeister Peter Schelshorn auf seinen Informationskanälen die Behauptungen sofort als falsch zurück gewiesen.

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