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Bürgermeisterwahl in Maulburg Ein anderer Typ, aber ein Maulburger

Manuel Hunn
„Daniele“ Maula in seinem Kochstudio. Foto: Manuel Hunn

Auf den letzten Metern der Bewerbungsfrist hat Daniel Maula seine Kandidatur eingereicht, vorausgegangen war ein fasnächtlicher Scherz. Unsere Zeitung hat den Event-Koch in seinem Zuhause mit Kochstudio besucht.

Politisch sei er „frei“ – habe aber dennoch eine Meinung, erklärt Maula in seiner Küche. „Ich bin ein Bürger, wie jeder andere und habe die gleichen Sorgen“, sagt der 53-Jährige. Sein „Wohnzimmer“, wie er sein Kochstudio nennt, ist voll mit Dingen, die andere weggeschmissen haben. Maula erläutert, dass er ein überzeugter Upcycler ist und dass dieses Talent auch als Bürgermeister nützlich sein könnte: „Warum muss es immer neu sein?“ Beispielsweise könne man anstelle von neuen Schulmöbeln auch gebrauchte einer anderen Schule verwenden. Er als Sparfuchs würde sich auch als Bürgermeister fragen, ob man immer viel Geld investieren müsse. „Ich bin schon ein bisschen ein anderer Typ, ich habe schon einen kleinen Hau weg“, sagt Maula scherzhaft.

Kinderkochschule

Der Event-Koch schildert, dass er im Ort eigentlich nur unter „Daniele“ bekannt ist. Die Großeltern des Italieners sind 1960 nach Deutschland gekommen und haben das Anwesen in Maulburg gekauft, wo er noch immer lebt. „Ich bin ein Teil von Maulburg“, erklärt Maula. Seit 2015 ist er auch Mitglied bei „Maulburg hilft“ und unterstützt dabei Menschen im Ort und Geflüchtete. Auch war er viele Jahre im Vorstand des HC Maulburg als Wirtschaftsorganisator tätig.

In seinem Heim betreibt er seit acht Jahren ehrenamtlich eine Kinderkochschule. An Weihnachten kommen seit 15 Jahren bedürftige fremde Menschen in sein „Wohnzimmer“. „Jeder kommt als Fremder und geht als Freund“, betont Maula. Neben seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten veranstaltet Maula zum Beispiel Teamevents für Firmen, um sich finanzieren zu können.

Bekanntheit

Auch dadurch hätten er und seine Kochschule eine gewisse Bekanntheit in den „Sozialen Medien“ erlangt; von „Luigis Kochstudio“ hätten schon viele gehört. Im Ort sei er aber vor allem für seine zwischenmenschliche Art bekannt, „ich bleibe gerne stehen und rede mit dem ein oder anderen“.

In den „Sozialen Medien“ lag auch der Ursprung Maulas Kandidatur, hier verkündete er scherzhaft seine Bewerbung für das Bürgermeisteramt. „Es war fasnächtliche Ironie. Die Narrenzeit hat mich inspiriert, etwas humoristisch an die momentane Situation in Maulburg heranzugehen.“

Die positiven Reaktionen der Maulburger hätten ihn dann aber dazu bewogen, sich wirklich zu bewerben. Einem „Herzmensch“ wie ihm würden sie ihr Stimme geben, habe er oft gehört. Die nötigen zehn Unterstützer für seine Bewerbung hatte er innerhalb von acht Stunden beisammen. Er habe das Talent, „die Leute abzuholen“, schildert der Event-Koch.

Für sein Wahlkampfmotto wählte Maula ein Zitat Erich Kästners:„Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es.“ In bildlicher Sprache erklärt er, dass er den Wählern nichts versprechen will. Es sei ihm bewusst, dass er als Bürgermeister nur der Dirigent sei, „die Musik machen die Gemeinderäte und das Stück bestimmen die Bürger“. Die Motivation komme aus der Bürgerschaft, er sei dann der Motor.

Nichts versprechen

Die Themen, die er angehen will, würden sich erst daraus ergeben, was die Bürger an ihn herantragen. „Ich kann nichts versprechen. Mein Programm ergibt sich aus den Bedürfnissen“, sagt Maula. Er habe eine persönliche Empathie und Sympathie der Bevölkerung gegenüber und sei immer für alle zugänglich. Jeder Bürger könne ihm persönliche Fragen stellen und seine Sorgen und Wünsche mitteilen.

Gerne könnten die Maulburger aber auch an ihn herantragen, was bisher gut im Ort gelaufen ist, erklärt Maula weiter. „Diese guten Dinge sollen weitergeführt werden – es geht nicht immer nur ums motzen“.

Zu seinen Chancen bei der Wahl sagt der Event-Koch: „Ich werde Zweitletzter, aber Erster in den Herzen“. Seinen Humor möchte er auch als Bürgermeister auf jeden Fall behalten.

Die Bürgermeisterwahl in Maulburg findet am Sonntag, 25. Februar, statt. Während des Wahlkampfs stellen wir die sechs Kandidaten vor.

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