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Bürgermeisterwahl in Maulburg Eine Halfpipe vom neuen Bürgermeister gewünscht

Holger Schlicht
An verschiedenen Tischen beantworteten die Kandidaten die Fragen der Jugendlichen. Foto: Schlicht

Fünf Bewerber für das Maulburger Bürgermeisteramt haben sich Jugendlichen gestellt.

Im Dorfstübli fand unter dem Motto „Check it out“ eine Frage- und Antwortrunde für Jugendliche ab 14 Jahren aus Maulburg statt, in der sie die Bürgermeisterkandidaten aus nächster Nähe „ab- und auschecken“ konnten.

Und es waren tatsächlich viele interessierte Jugendliche gekommen, um in gemütlicher und entspannter Atmosphäre den eventuellen zukünftigen Bürgermeistern ihre Fragen zu stellen und einen Eindruck von den Kandidaten zu bekommen.

Wechseln der Tische

Der Leiter des Dorfstüblis, Tobias Hohenstatter, begrüßte alle Anwesenden und erklärte den Ablauf des „Check it out“-Nachmittags. Dieser war so gedacht, dass sich die Jugendlichen in Gruppen an die verschiedenen Tische setzen und die Kandidaten sich dann jeweils einzeln zu ihnen gesellen, um den Jungbürgern ihre Fragen zu beantworten. Nach etwa zehn Minuten, eingeläutet durch einen Gong, sollten die Kandidaten dann die Tische wechseln. Nachdem jeder Kandidat sich kurz vorgestellt hatte, ging es auch schon los mit der Fragerunde.

Am Tisch mit Reiner Stamm aus Maulburg, früher selbstständig als Medienberater tätig und seit 2002 in der Bürgervereinigung Maulburg aktiv, fiel als erstes die Frage nach einer Halfpipe für die Skater unter den Jugendlichen, die sie sich sehr für Maulburg wünschen würden. Reiner Stamm sah dies genauso und würde ein solches Anliegen unterstützen. Eine andere Frage drehte sich um die Energiewende, um Maulburg im Hinblick auf den Klimawandel ökologischer aufzustellen. Er befürworte einen solchen Umbau natürlich, aber es brauche einiges an Zeit, Geld und Durchhaltevermögen, um solche Ziele zu erreichen, antwortete Stamm. Die letzte Frage war die nach dem Lieblingspolitiker des Kandidaten. Ohne Bedenkzeit nannte Stamm Helmut Schmidt und Willy Brandt.

Der Gong ertönte und es war Zeit für die Kandidaten, die Tische zu wechseln. Am Tisch mit Anja Herzog, gebürtig aus Weil und Geschäftsführerin eines Immobilienunternehmens, fiel als erstes die Frage einer sehr gut informierten jungen Dame nach der CDU-Mitgliedschaft von Herzog. Diese entgegnete, dass es auf kommunaler Ebene eigentlich egal sei, welche politische Gesinnung man habe und es ihr darum gehe, Lösungen für Probleme in gemeinschaftlicher Arbeit zu finden.

Lebhafte Diskussion

Es entspann sich sich eine lebhafte Diskussion über die Themen Flüchtlinge, Stress auf dem Fußballplatz und die Alemannenhalle als Flüchtlingsunterkunft.

Herzog schlug als Lösung vor, eine Stelle bei der Gemeinde zu schaffen, die sich nur diese Dinge kümmert, zumindest in Teilzeit. Des weiteren schlug sie gemischte Fußballmannschaften aus Einheimischen und Flüchtlingen vor. Damit war dann auch die Fragestellerin einverstanden. Die Lieblingspolitikerin von Herzog ist übrigens Angela Merkel.

Als nächster Kandidat stellte sich Daniele Maula, Maulburger Event-Koch, den Fragen der Jugendlichen. Auch hier fiel wieder die Frage nach einer Halfpipe auf dem Parkplatz des Hallenbads. Maula konnte das Anliegen der zwei Jungs gut verstehen und fragte sie im Gegenzug, ob die denn auch selbst aktiv mithelfen würden, so eine Anlage zu bauen. „Ja, natürlich“, war die Antwort.

Energiewende

Maula machte auch den Vorschlag, die Hauptstraße beim Eiscafé sonntags zu sperren und für die Bürger Maulburgs ein kleines Volksfest zu organisieren. Auf die Frage nach der Energiewende in Maulburg schlug Maula vor, eine Crowdfunding-Kampagne mit den Jugendlichen aus Maulburg zu starten und mit dem Geld verschiedene ökologische Projekte zu realisieren. Maulas Lieblingspolitiker ist ganz klar Jesus Christus.

Wieder ertönte der Gong und Lars Halter, Journalist und noch wohnhaft in Berlin, nahm am Tisch Platz. Auf die Frage, ob er für den Job als Bürgermeister tatsächlich von Berlin nach Maulburg ziehen würde, antwortete er mit einem klaren „Ja“. „Meine Familie wohnt ja immer noch hier, und ich habe immer noch eine enge Verbindung mit Maulburg.“ Sein Lieblingspolitiker sei Barack Obama, sagte Halter.

Jugendgemeinderat

Als letzte Kandidatin wechselte Jessica Lang, die in Neuenburg wohnt, den Tisch. Sie erzählte den Jugendlichen davon, dass es mal einen Jugendgemeinderat in Maulburg gegeben habe und sie dies gerne wieder hier einführen würde. Auf die Frage nach verbindlichen Energieleitlinien schlug sie verschiedene Maßnahmen vor, um Strom zu sparen. Außerdem würde sie gerne in regelmäßigen Abständen ein Stadtradeln in Maulburg veranstalten. Ihr Lieblingspolitiker sei Markus Söder.

Dann schlug der Gong zum letzten Mal und die Fragerunde war offiziell beendet. An den Tischen aber wurde noch weiter diskutiert, was als gutes Zeichen für sehr politikinteressierte junge Menschen gedeutet werden kann.

 

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