Die Häuser bleiben zwischen fünf und zehn Jahren in der Fertighausausstellung. 'Das ist für die Unternehmen eine richtig große Investition.' Denn auch wenn die Häuser zum Selbstkostenpreis erstellt werden können, müssen sie doch innen komplett mit Bad, Küche und Wohnmöbeln ausgestattet werden. Außerdem sollte vor dem Haus auch ein kleiner Garten angelegt werden. 'Der Besucher soll ein Gefühl für das Haus bekommen.' Und das geht nur, wenn alles so authentisch wie möglich ist - nur eben ohne Bewohner.
Doch was passiert mit den Häusern, wenn sie in die Jahre gekommen sind? 'Fast alle Objekte werden anschließend wieder abgebaut, verkauft und an anderer Stelle wieder errichtet', weiß Speer, der früher selbst für einen Fertighausaussteller tätig war. Die meisten Musterhäuser seien so konstruiert, dass sie später einfach auseinandergebaut und wiederverwendet werden können. 'In den zurückliegenden 40 Jahren haben auf diese Weise in Fellbach rund vier- bis fünfmal die Ausstellungsobjekte gewechselt', schätzt der Geschäftsführer. Andreas Speer ist sich mit Blick auf die nächsten Jahre sicher, dass das Konzept Fertighaus trotz Internet und anderer Entwicklungen auch weiter Bestand haben wird. 'Die neuen Techniken helfen uns eher zu zeigen, was wir haben.
Das haptische Empfinden jedes Einzelnen kann Online aber nicht ersetzen', sagt er. Das Geschäftsmodell scheint für beide Seiten - Aussteller wie Hersteller - eine Win-win-Situation zu sein, auch wenn Andreas Speer keine Angaben zu den von den Herstellern verlangten Pachten machen wollte. Nur so viel: die Kosten seien wesentlich niedriger als bei einer normalen Messebeteiligung. Wie viele Häuser die Hersteller im Jahr verkaufen, ist nicht bekannt. Andreas Speer schätzt aber, dass allein am Standort Fellbach jedes Jahr von allen Herstellern zusammen zwischen 600 und 1000 Häuser verkauft werden. Geht man nur von einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 200 000 Euro aus, ergibt sich ein Umsatz von über 120 Millionen Euro.