Der Fall Yolanda K. Noch viele Fragen unbeantwortet

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Absperrband der Polizei: Die sterblichen Überreste von Yolanda K. waren vor einem Jahr in einem Waldstück entdeckt worden. Foto: Maximilian Müller

Vor gut einem Jahr endete die Suche nach Yolanda K. mit einer traurigen Gewissheit: Ende Februar entdeckte ein Passant ihre Überreste in einem Waldgebiet im Burgenlandkreis (Sachsen-Anhalt). Die junge Frau war seit 2019 vermisst worden.

„Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden liegen derzeit nicht vor. Die weiteren Ermittlungen dauern an“, teilte die Staatsanwaltschaft Leipzig damals mit und hielt sich seitdem bedeckt. Aufgrund der laufenden Ermittlungen könnten auch keine weiteren Auskünfte erteilt werden, hatte Staatsanwalt Andreas Ricken wiederholt und nun auch am Mittwoch noch einmal wissen lassen.

Er gehe aber davon aus, dass es bis zum Abschluss des Falls und dem Ausschöpfen sämtlicher Ermittlungsansätze nicht noch einmal ein weiteres Jahr dauern werde.

Fragen unbeantwortet

Damit bleiben auch ein Jahr nach dem Fund immer noch Fragen darüber unbeantwortet, wie Yolanda K. zu Tode kam und wie ihre sterblichen Überreste an den Fundort gelangt sind.

Yolanda K. war seit dem 25. September 2019 vermisst worden, damals war sie 23 Jahre alt und studierte in Leipzig Architektur. Dorthin war sie nach ihrem Abitur an der Freien Evangelischen Schule in Lörrach im Jahr 2016 gezogen. Yolanda K. war in Steinen aufgewachsen. Der Fall hatte einiges Aufsehen erregt. Auf der Suche nach der jungen Frau hatten sich die Ermittler auch in den Fernsehsendungen „Aktenzeichen XY... vermisst“ und „Kripo live“an die Öffentlichkeit gewandt. Dabei wurde auch versucht, den 25. September 2019 zu rekonstruieren. Den Tag, an dem Yolanda K. verschwand.

Letztes Lebenszeichen

Ihr letztes Lebenszeichen stammt von 15 Uhr in Leipzig. An jenem Nachmittag wollte sie mit dem Bus zu Ikea in einem Vorort der Messestadt fahren. Vom Handy gab es kein Signal mehr, auch nicht an die Freundin, mit der sie sich am Abend jenes Tages auf Burg Giebichenstein in Halle, dem Campus der Kunsthochschule, einen Film über den Verhüllungskünstler Christo anschauen wollte.

Vermisst gemeldet

Nach einigen Stunden ohne Antwort oder Rückruf meldeten die WG-Mitbewohner Yolanda K. bei der Polizei als vermisst. Nach intensiver Suche und ohne greifbares Ergebnis, wurde der Fall an die Mordkommission übergeben.

Unter den vielen Hinweisen, die die Polizei auf ihre Aufrufe erhielt, war auch der eines Berufskraftfahrers. Er hatte zwischen 17.15 und 17.30 Uhr eine junge Frau gesehen, bei der es sich der Beschreibung nach um K. gehandelt haben könnte. Sie soll hinter dem Ikea an einem Kanal entlang gelaufen sein. Es sei nicht auszuschließen, dass die Frau etwas später auf einem Parkplatz in einen dunklen Kombi mit getönten Scheiben eingestiegen sei, hieß es damals.

Die junge Frau reiste gerne; kurz vor ihrem Verschwinden hatte sie ein Flugticket nach Jordanien gebucht. Wie Freunde und Bekannte berichten, litt Yolanda K. an unvorhersehbaren Schwächeanfällen mit Ohnmachtsanfällen.

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