Efringen-Kirchen 33 Jahre klangvolles Engagement

Beatrice Ehrlich
Der Posaunenchor Efringen-Kirchen mit Sieghard Butzer und Petra Brinkmann (beide Mitte). Foto: Beatrice Ehrlich

Sieghard Butzer gibt Leitung des Posaunenchors ab

Am ersten Advent wurde Sieghard Butzer feierlich aus seinem Amt als Posaunenchorleiter verabschiedet. Als Trompeter bleibt er dem Chor aber noch erhalten.

Von Beatrice Ehrlich

Efringen-Kirchen - Länger als Volker Finke und Christian Streich als Trainer des SC Freiburg zusammen, habe Butzer seinen Posaunenchor Efringen-Kirchen durch rund 1000 Proben und unzählige Anlässe und Aufführungen geleitet, berichtete Chormitglied Rüdiger Klatt in seiner herzlichen Laudatio auf den langjährigen Chorleiter.

Als Organisator, Koordinator, Aufbauer, Stromleger, Unter-Stromsetzer, aber auch als Komponierer, Takt- und Notengeber, Ausbilder und Staub-Aufwirbler habe Butzer bleibende Akzente gesetzt, so Klatt. „Wir waren deine Herzensangelegenheit und deine zweite Familie.

Zuvor hatte sich schon Pfarrerin Johanna Pähler mit lobenden Worten an den Chroleiter gewandt, der seine Aufgabe jetzt in andere Hände legt: „Den musikalischen Teil des Gottesdienstes wusste ich bei dir in besten Händen.“

Butzers Leidenschaft sei spürbar gewesen für seinen Dienst, der Musik, die nach evangelischem Verständnis gleichberechtigt an der Verkündigung im Gottesdienst mitwirkt.

Augenzwinkernder Einblick in die Proben

In einer kleinen, „keineswegs ernstgemeinten“ schauspielerischen Einlage schlüpfte Rüdiger Klatt für einige Momente in die Rolle des scheidenden Chorleiters und gab so den Gottesdienstbesuchern einen lebendigen Einblick in die Probenarbeit des Bläserensembles der vergangenen Jahre.

Angefangen von „Ich hab da ein bissle was rausgesucht“ und: „Ich hab da ein paar Kopien – ihr müsst aber zu zweit reingucken“ bis „Jetzt spielen wir bitte einmal den ersten Ton“, kamen viele Facetten zur Sprache, welche die Posaunenchorarbeit jahrelang prägten. Butzer habe dabei keinerlei Mühe gescheut, betonte Klatt. Sei es, um einen Mitmusiker – ihn – zum Auftritt aus seinem Wohnort Lörrach abzuholen, und dabei einen Geschwindigkeitsrekord von sage und schreibe neun Minuten aufzustellen. Oder sei es, mit einem Fläschchen Öl zur Hand zu sein, wenn an der Trompete ein Ventil klemmte.

Es sei schön gewesen, so lange Jahre in seinem „Schlagschatten“ zu sitzen, spielte Klatt auf Butzers charakteristische Dirigierweise mit einem Arm an, während er mit der anderen Hand sein Instrument, die Trompete hielt.

Posaunenarbeit durchzieht Butzers Leben

Sieghard Butzer, ursprünglich gelernter Radio- und Fernsehtechniker, der viele Jahre als Jugendheimerzieher auf der Tüllinger Höhe gearbeitet hat, kam 1981 mit seiner Frau, einer Kirchenerin nach Efringen-Kirchen. Er war froh, dort einen Posaunenchor anzutreffen, dessen Leitung er dann 1987 oder 1988 – „Ich weiß es gar nicht mehr genau“ – übernahm.

Mit elf Jahren hatte er seine Ausbildung beim Posaunenchor in seinem Heimatort Linkenheim bei Karlsruhe begonnen, und diesen später dann auch selbst geleitet. Damals war er 21 Jahre alt. Auch auf Schloss Beuggen, wo er seinen Zivildienst ableistete, hatte er einen Posaunenchor der Kinder geleitet, sodass er bereits einige Erfahrung mitbrachte, als er sein Amt in Efringen-Kirchen antrat.

Die Rolle der Chorleiterin übernimmt nun Petra Brinkmann aus Weil am Rhein. Die gebürtige Niedersächsin ist ebenfalls in der evangelischen Posaunenarbeit verwurzelt und bringt ein erfolgreich absolvierte D-Prüfung für Bläserchorleitung mit. Ihren Einstand gab die neue Chorleiterin – nur dirigierend, nicht mitblasend – dann mit dem klassisch zum ersten Advent intonierten Lied „Tochter Zion“.

Brinkmanns Aufgabe war es auch Butzer einen Gruß der Landesposaunenarbeit in Baden für „25+“ Jahre aktiver Posaunenarbeit zu überbringen.

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