Efringen-Kirchen Anderen helfen und sich helfen lassen

Ingmar Lorenz

Kommunalwahl: Huttingens Ortsvorsteherin spricht über ihre Zeit an der Spitze der Ortsverwaltung.

Huttingen - Zwei Amtsperioden lang stand Petra Senn an der Spitze der Huttinger Ortsverwaltung. Im Zuge der Kommunalwahl im Mai will sie als Ortsvorsteherin nicht erneut kandidieren. Einer weiteren Tätigkeit als Ortschaftsrätin ist sie aber nicht abgeneigt.

Im Gespräch mit Ingmar Lorenz berichtet Petra Senn, was Huttingen während ihrer Zeit als Ortsvorsteherin besonders geprägt hat und wie sich der Ort entwickelt.

Frau Senn, was waren während Ihrer Zeit als Ortsvorsteherin bedeutende Projekte in Huttingen?

Da war 2013 zunächst die Sanierung der kleinen Kapelle oben am Sportplatz. Nachdem die Arbeiten abgeschlossen waren, haben wir vor Ort einen schönen Einweihungsgottesdienst mit Pfarrer Dorbath und den Einwohnern gefeiert. Das Kapellele ist Überbleibsel der 1904 erbauten Kirche, die bereits vor dem Ersten Weltkrieg aus strategischen Gründen wieder gesprengt werden musste. Dieser besinnliche Ort dient vielen Gläubigen als Anlaufpunkt. Es gibt etliche Besucher aus nah und fern, was viele Leute nicht wissen. Auch das Rathaus haben wir 2015 saniert. Damals waren Reparaturen am Glockenturm notwendig und es bot sich an, im Zuge dessen die Fassade neu zu streichen. Die Innensanierung schloss sich dann 2017 an.

Was uns natürlich auch beschäftigt hat, waren die Planungen für das Baugebiet „Mittlerer Weg“, die bereits 2014 begonnen haben. Die Nachfrage und der Bedarf vieler junger Huttinger an Wohnraum im Dorf war enorm. Wir haben uns dann gesagt: Wir sprechen mit den Besitzern der Grundstücke und schauen mal, ob wir ein Baugebiet zustande bekommen. Die Verhandlungen mit den Eigentümern waren anfänglich sehr schwierig und wir waren froh, als alle dann dem Verkauf zugestimmt haben und alles seinen planerischen Lauf genommen hat. Die nun erforderlichen Vergabekriterien bringen wieder einiges ins Stocken.

In jüngster Zeit standen dann vor allem die neue Atemschutzwerkstatt für die Gesamtfeuerwehr, die im Keller der Festhalle eingerichtet werden soll, und die Kindergartenerweiterung auf dem Programm.

Was wird Huttingen aus Ihrer Sicht in den kommenden Jahren beschäftigen?

Die Themen Atemschutzwerkstatt und Kindergartenerweiterung stecken gerade in der Anfangs- und Planungsphase. Beides sind bedeutende Projekte, denen weiterhin große Bedeutung zukommen wird. Auch das Baugebiet wird weiter Thema sein, wobei es in diesem Zusammenhang auch um die Frage gehen wird, wie wir die Huttinger bei der Vergabe der Bauplätze berücksichtigen und dem anfänglichen Grundgedanken Rechnung tragen können.

Was hat Sie denn seinerzeit dazu bewogen, zu kandidieren?

Nachdem mein Vorgänger Heinz Graf aufgehört hat, wurde ich im Ratsgremium gefragt, ob ich mir die Tätigkeit als Ortsvorsteherin zutrauen würde. Ich dachte mir, warum nicht. Schließlich war ich bereits zehn Jahre Ortschaftsrätin und zuvor auch in anderen Bereichen im Ort ehrenamtlich tätig. Ich bekam hierbei auch viel Unterstützung. Also habe ich geschaut, ob es passt.

Und, hat es gepasst?

Im Grunde schon. Ich arbeite unheimlich gerne für und mit den Leuten im Dorf. Man kennt ja so ziemlich alle schon lange. Aber ich habe ein sehr emotionales Gemüt und nehme viele Themen mit nach Hause. Das ist auf Dauer belastend und ich habe festgestellt: Die erste Reihe ist nicht meins. Ich könnte mir durchaus vorstellen, auch künftig im Ortschaftsrat tätig zu sein, nur eben nicht als Vorsteherin.

Was würden Sie Ihrem Nachfolger oder Ihrer Nachfolgerin gerne mit auf den Weg geben?

Ich finde, es ist das Wichtigste, dass sich der Ortsvorsteher zuallererst als Vertreter der Bürger im Dorf sieht. Man muss in der Position auch unabhängig von der Verwaltungstätigkeit schauen, wo es klemmt. Außerdem sollte man auf keinen Fall versuchen, alles alleine zu stemmen und sich gerade am Anfang helfen lassen.

Ihr Nachfolger kann sich also bei Ihnen Rat holen?

Ja, solange und sooft es nötig ist.

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