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Efringen-Kirchen Auf Deutschlandtour mit einem Deutz

Daniel Hengst
Nachbarn und Freunde verabschieden Rolf Mück am Samstagvormittag. Foto: Daniel Hengst

In den kommenden zwei bis drei Monaten will Rolf Mück zwischen 2000 und 3000 Kilometer mit seinem Traktor zurücklegen. Das Münsterland, Ostfriesland und vielleicht die Mecklenburgische Seenplatte sind Ziele den 65-Jährigen.

Der Deutz Baujahr 1966 ist herausgeputzt. Fahnen schmücken ihn – die badische, die deutsche und eine Flagge mit Totenkopf. Als Sonnen- und Nieselregenschutz ist ein Sonnenschirm über dem Fahrersitz befestigt, der mit mehreren Seilen fixiert wurde. Ein Rebell ist Rolf Mück sicherlich nicht, eher ein mutiger Zeitgenosse. „Das würde ich mich nicht trauen“, sagt Walter Kühner, der Nachbar von gegenüber.

Es soll eine Reise der besonderen Art werden. Mück fährt mit seinem alten Traktor, einem Deutz D3005 Baujahr 1966, an den er seinen Wohnwagen Marke Fendt angehängt hat, auf eine Campingtour durch Deutschland. Am Samstagvormittag ist sozusagen „Großer Bahnhof“ angesagt für Rolf Mück. Nachbarn und Freunde sind gekommen, um ihn zu verabschieden. „Er wollte mich mitnehmen“, sagt Sonja Kühner, die Frau von Walter, lachend. Sie kennt Rolf Mück schon, seit er ein kleines Kind war. Für sie ist es selbstverständlich „gute Fahrt“ zu wünschen.

Rolf Mück mit seinem Gespann, einem Deutz Baujahr 1966 und seinem Wohnwagen. Foto: Daniel Hengst

Das Hobby von Rolf Mück ist in erster Linie das Campen. Der Deutz befindet sich aber schon seit 1966 in Familienbesitz. Rolfs Vater hatte ihn in jenem Jahr als Neufahrzeug gekauft. Irgendwann kam bei dem mitterweile umtriebigen Rentner die Idee auf, einmal den „Bulldog“ anstatt das Auto vor den Wohnwagen zu spannen. Bei einer Tour um den Bodensee hat er schon einmal alles getestet. Den Ausschlag gab eine Fernsehdokumentation, in der ein Mann mit Traktor und Wohnwagen nach Mallorca fuhr.

Der „Deutz“ läuft maximal 20 Stundenkilometer. „Die Höchstgeschwindigkeit kann ich aber nicht lange fahren“, sagt Mück. Für eine Strecke von 100 Kilometern benötigt er sieben bis acht Stunden. Der Wohnwagen ist dabei kein Hindernis, denn der Traktor darf und kann 3,5 Tonnen ziehen. Mück hat Tagesetappen von 60 bis 80 Kilometern eingeplant. Die Reise über die vorgesehenen 2000 bis 3000 Kilometer wird zwischen zwei und drei Monaten dauern.

Das Ziel der Reise ist zuerst Vreden im Münsterland. Dort will er Bekannte besuchen. Dann geht es weiter nach Ostfriesland. Dort ist der „Schlüterclub Ostfriesland“ beheimatet. Schlüter ist ebenfalls eine Traktormarke. Der „Schlüterclub Ostfriesland“ ist ein befreundeter Verein der „Bulldogfreunde Welmlingen“. Mück ist zwar nicht im Welmlinger Verein, kennt aber die Schlüter-Fans, dessen Club in der Nähe von Aurich ansässig ist. Eine weitere Station soll Wanhoeden im Landkreis Cuxhafen sein. Die weiteren Ziele sind noch offen, eventuell will er weiter in den Osten fahren, Mecklenburgische Seenplatte könnte dann das nächste Ziel sein. Rolf Mück ist gut vorbereitet: Er hat vor allem Motoröl dabei, denn der Deutz braucht täglich bis zu zwei Liter davon.

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