Die Bewegungsfähigkeit und das Gedächtnis von Senioren werden trainiert.
Im Projekt aktivierender Hausbesuch wurden seit vier Jahren zahlreiche Senioren besucht. Derzeit kümmern sich zehn ehrenamtliche Bewegungspaten um die Senioren. Eine Schulung für deren Ausbildung erfolgt im Belcheninstitut der Manoah-Pflegeschule in Lörrach. Dringend benötigen die Bewegungspaten neue Mitstreiter, um die Wartelisten zu verkürzen.
Beim kürzlich erfolgten Info-Abend leisteten erfreulicherweise sechs Personen eine verbindliche Zusage zur Mitwirkung. Diese werden an zwei Wochenenden im November geschult, um bei dieser Aufgabe mitzuwirken. Mittel für die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern stellt der Förderverein bereit. Die Grundausbildung beinhaltet unter anderem die fünf „Esslinger Übungen“ mit Dehnungen und Balance.
Die Vorsitzende des Fördervereins Kirchliche Sozialstation und Organisatorin des Projekts, Gabriele Weber, beschrieb die Tätigkeit eines Bewegungspaten: „Derzeit konnte der aktivierende Hausbesuch als einziges Projekt im Landkreis nur im Bereich des Südlichen Markgräflerlandes, Kandern, Efringen-Kirchen, Bad Bellingen und Schliengen eingerichtet werden.“
Die Sonderpädagogin Gabriele Weber ist als Kreisrätin und Kanderner Gemeinderätin stark sozial engagiert. Sie führt den Erstbesuch mit einem Erfassungsbogen durch und stellt fest, in welchen Bereichen unterstützt werden kann.
Die erfahrene Organisatorin hat bereits rund 70 Erstbesuche durchgeführt. Abgeklärt werden medizinische Risiken der Person, erforderlich ist eine schriftliche Einverständniserklärung. Termine müssen festgelegt werden, der Bedürftige hat einen Anspruch auf zwanzig jeweils wöchentlich erfolgende Besuche. Einkaufshilfe wird nicht geleistet. In Efringen-Kirchen stehen derzeit zwei Paten zur Verfügung, in Kandern sechs und in Schliengen nur ein Pate. Dringend werden Paten für den Bereich Bad Bellingen gesucht.
„Die Bewegungspaten müssen keine jungen Sportskanonen sein, unsere Mitarbeiter sind zwischen 50 und 70 Jahre alt“, sagte Gabriele Weber. Wichtig sei eine gute kommunikative Ebene zwischen dem Unterstützer und dem Senior. Die Bewegungsfähigkeit und das Gedächtnistraining des Seniors sollten aktiviert werden, es solle Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten aufgebaut werden. Wichtig sei auch die Sturzprophylaxe. Es handelt sich um eine ehrenamtliche Tätigkeit, bezahlt wird lediglich eine Aufwandsentschädigung.
Die Angehörigen der hilfsbedürftigen Person können Kontakt mit der Sozialstation aufnehmen, Anfragen kommen auch von Externen wie Ärzten.
Die Organisatorin führt in ihrem roten Einsatzkorb zahlreiche Gegenstände mit, die vor Ort eingesetzt werden können. Im physischen Bereich zur Förderung der Handmotorik werden unter anderem Hanteln, Terra-Bänder, Stachel- und Druckbälle zur Benutzung mitgeführt. Im kognitiven Bereich geht es mit Kartenquartetten um das Lernen mit Spaß, beispielsweise ein Quiz um ältere Werbesprüche, Sprichwörter oder ein Quiz mit Ortschaften des Landkreises Lörrach.
Neue Bewegungspaten sind sehr erwünscht. Die Fortbildungen erfolgen an den Wochenenden (Freitagmittag und Samstag) am 10./11. November und am 17./18. November im Belcheninstitut Lörrach. Anmeldungen über die Kirchliche Sozialstation in Kandern, Tel. 076 26 / 91 41 20.
