Efringen-Kirchen Bürgermeister Schlaule hat sich zu früh gefreut

Rolf Mück
Turbulent ging es beim Dreiakter an der Jahresfeier des Schützenvereins Welmlingen zu, der das Publikum begeisterte. Foto: Rolf Mück

Die Jahresfeier des Schützenvereins Welmlingen besteht vor allem aus einem Theaterstück. Die Laisenspielgruppe zeigt den Schwank „Zu früh gefreut“ kommenden Sonntag erneut.

Bereits seit 1982 haben die Welmlinger Schützen im Programm ihrer Jahresfeier kurze Sketche. „Über die Jahre sind daraus Theaterstücke in drei Akten geworden“, berichtet die Oberschützenmeisterin Anna Brandenburg. Diese füllen mittlerweile seit Jahren die Jahresfeier nahezu komplett aus. Früher habe zur Veranstaltung noch der Ausklang mit einem Tanzabend gehört, erklärt die Vereinsvorsitzende, dies habe aber keinen Anklang mehr gefunden. Geblieben sei allerdings, dass in der Theaterpause Pokale und die Schützenkette verliehen werden (wir berichten noch).

Für den Schwank „Zu früh gefreut“, hat das Laienensemble 24 Proben abgehalten und zuletzt ein Probenwochenende eingelegt. „Die Gruppe ist routiniert, sie korrigiert fast alles von alleine“, berichtet Anna Brandenburg, die nach eigenen Worten hier nur selten um Hilfe gebeten werde und mehr mit der Gesamtorganisation beschäftigt ist. Allerdings steht die Oberschützenmeisterin zusammen mit einem weiteren Mitglied als Souffleuse zur Verfügung.

Die Nachfrage nach der Aufführung des Dreiakters war in diesem Jahr sehr groß. Die Karten waren schnell vergriffen. „Wir hatten die Überlegung, eine dritte Aufführung anzubieten“, erklärt Anna Brandenburg. Die Nachfrage habe allerdings für eine dritte Aufführung in der Welmlinger Festhalle nicht ausgereicht. Damit bleibt es bei einer zweiten Aufführung am Samstag, 20. April, die jedoch ausverkauft ist.

Bei den Zuschauern der ersten Aufführung kam der Schwank der Laienspielgruppe sehr gut an, wie die Oberschützenmeisterin berichtet. In „Zu früh gefreut“ geht es um Wasser, Schwefel, Naturschutz und die Überlebensstrategien von kleinen Höfen.

Landwirt Emil Ziegler (Achim Bauer) und sein Sohn Dieter (Christian Müller) betreiben vor den Toren von Welmlingen einen Bauernhof. Zur Familie gehört auch die schon etwas zerstreute und besonders schwerhörige Oma (Daniela Weiss).

Vater Emil fürchtet um die Zukunft seines Hofes. Zum einen liegt das Anwesen im Naturschutzgebiet „Feuchtwiesen“ und kann nicht mehr rentabel bewirtschaftet werden. Zudem zeigt „Stammhalter“ Dieter, sehr zum Verdruss seines Vaters, keinerlei Interesse am weiblichen Geschlecht. Auf dem Hof fehlt damit die künftigen Bäuerin. Sämtliche Werbungsversuche von Franziska (Laura Krenzlin), der aufdringlichen aber gutmütigen Tochter des Nachbarbauern, lassen ihn vor einer Bindung eher zurückschrecken. Auch die überaus neugierige und schwatzhafte Briefträgerin Helga (Annika Ritter), die für allerhand verwirrenden Dorftratsch sorgt, fördert nicht gerade Dieters Interesse an einer Beziehung.

Ein völlig anderes Anliegen am Ziegler-Hof hat der ehrgeizige Bürgermeister Siegmund Schlaule (Martin Spitz). Sein Stellvertreter und Busenfreund Richard Raffer (Andreas Enderlin), seines Zeichens auch Bauunternehmer, hat nämlich einen genialen Plan. Als selbsternannter Wünschelrutengänger und aufgrund eigener Grabungen ist Raffer überzeugt, dass direkt unter dem Naturschutzgebiet eine gewaltige Thermalwasserquelle sprudelt. Dies könnte der Gemeinde als Thermal- und Kurort ungeahnte Einnahmequellen sichern, und er selber natürlich als Bauunternehmer mit zahlreichen „fetten“ Bauaufträgen der Gemeinde rechnen. Bürgermeister Schlaule ist von Raffers Plan begeistert und beschließt, dass der Ziegler-Hof samt Naturschutzgebiet für das ehrgeizige Projekt „Thermal-, Kur- und Bäderlandschaft“ weichen muss.

Doch Schlaule, der sich nicht so klug verhält, wie es sein Name verspricht, hat sich zu früh gefreut und die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Auch Mira Meislein (Julia Stockbauer), Vorsitzende des örtlichen Naturschutzbunds, hat ein Wörtchen mitzureden.

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