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Efringen-Kirchen Corona-Krise macht erfinderisch

Weiler Zeitung

Rückblick: Teil 2: Ortsvorsteher von Wintersweiler, Kleinkems, Huttingen und Egringen zum Jahr 2020

Masken-Nähaktion, Actionbound-App und weitere kreative Ideen waren im Jahr 2020 nötig, um das Dorfleben trotz der Corona-Krise aufrechtzuerhalten. Auch bauliche Maßnahmen standen nicht still, wie im Gespräch mit den Ortsvorstehern im zweiten und letzten Teil des Rückblicks deutlich wird.

Von Alisa Eßlinger

Efringen-Kirchen . Trotz der Corona-Pandemie blieben die Wintersweiler nicht untätig und zeigten Kreativität. „Das, was ausgefallen ist, war nicht allzu dramatisch“, sagt Ortsvorsteherin Joelle Kammerer. Stattfinden konnten noch der Frauenkreis-Kaffee, das Fasnachtsfeuer und der erste Abend der Dorfgemeinschaft unter dem Motto „Dorfgemeinschaft beleben und erleben“.

Im Rahmen der Dorfgemeinschaft wurde dann mehrer Aktionen gestartet. Zum einen wurden Mund- und Nasenbedeckungen für die Feuerwehr, den Kindergarten, das Haus Engels und für den Bürgerbus genäht. Zum anderen fand noch der Kinder-Malwettbewerb zum Thema „Uffert Brütli“ statt.

Hinzu kamen die Adventsfenster, und Mika Jehle entwarf drei Actionbounds. „Einer davon war zum Nikolaustag für die drei- bis siebenjährigen Kinder aus Wintersweiler“, fügt Kammerer hinzu.

Um Wintersweiler für die Zukunft festzuhalten, startete Hans Müller eine Fotoaktion, bei der er alte Bilder des Dorfes einscannte.

Aber nicht nur durch kreative Aktionen wurde Winterweiler verändert, auch die baulichen Maßnahmen lagen nicht auf Eis. So wurde der Boule-Platz von der Dorfgemeinschaft wieder hergerichtet, und das Rathaus bekam eine neue Küche. Außerdem wurde ein Bücherschrank durch den Ortschaftsrat mit der Unterstützung der Schreinerei Baum aufgestellt.

Die Möglichkeiten im neuen Jahr sind weiterhin begrenzt, dennoch hofft die Ortsvorsteherin, dass das Schopffest im Juni ausgerichtet werden kann. Da der Dorf-Flohmarkt coronabedingt verschoben werden musste, soll er wenn möglich 2021 nachgeholt werden, teilt Kammerer mit. Geplant sind außerdem noch der Dorfhock sowie die Abende der Dorfgemeinschaft. Allerdings sei alles von den Pandemievorgaben abhängig, fügt sie hinzu

Baugebiete fast fertig

Große Veränderungen gab es auch in Kleinkems. So wurde das Baugebiet „Vollenburg Ost“ verkauft. Auch zwei Gewerbehallen auf dem Baugebiet „Vollenburg West“ wurden fertiggestellt. Eine dritte Gewerbehalle ist derweil noch in Arbeit. Außerdem konnten die Bauplätze bei der Alten Weinstraße erschlossen werden. Ortsvorsteher Jörg Kratz hofft, dass diese 2021 verkauft werden können. Eine Verbindungstreppe zu Rheinstraße ist zudem errichtet worden. Im neuen Jahr soll noch eine Bushaltestelle hinzukommen.

Für das Rathaus gab es laut Kratz die sehnlich erwarteten neuen Fenster, wobei aber nur die wichtigsten ersetzt wurden. „Wir müssen die Finanzlage abwarten und schauen, ob wir einen Zuschuss von der Gemeinde bekommen“, erklärt Kratz.

Für das kommende Jahr hofft der Ortsvorsteher, dass die Festlichkeiten wieder ins Dorf gebracht werden können. „Es fehlt einfach“, sagt Kratz. Darum wünscht er sich für die Dorfgemeinschaft, dass es 2021 wieder weitergehen kann. „Wir planen bereits jetzt das Brunnenfest und schauen dann, wie es aussieht.“

Zudem sollen auch die restlichen Bauflächen verkauft werden. Geplant sei zudem, den Breitbandanschluss voranzubringen. „Wenn wir dies alles umgesetzt bekommen, wäre es toll“, sagt Kratz.

Maßnahmen alle beendet

Das Engifest der Feuerwehr Huttingen konnte dieses Jahr nur in abgewandelter Form stattfinden. So gab es ein Take-Away-Angebot am Feuerwehrhaus. Auf einen Großteil der Festivitäten zum 100-Jahre-Jubiläum musste auch der FC Huttingen verzichten. Die Feier mit geladenen Gästen konnte zwar noch stattfinden, aber das Grümpelfest nicht mehr. „Wir wissen noch nicht, ob wir es 2021 nachholen können“, sagt Ortsvorsteher Jens Lauber.

Die für 2020 angemeldeten Maßnahmen konnten alle umgesetzt werden. „Wir hatten zum Glück nicht die teuersten Maßnahmen angemeldet“, sagt Lauber. So wurden unter anderem am Feuerwehrhaus die Stahltüren ausgewechselt und die Nebenräume der Festhalle gestrichen. Für das neue Jahr hat Huttingen jedoch nichts angemeldet. „Die öffentlichen Gebäude sind alle gut in Schuss. Wir werden einfach schauen, was sich im Laufe des Jahres noch so ergibt“, fügt Lauber hinzu.

Vereine stark betroffen

„Das Jahr hat mit Absagen begonnen“, sagt Egringens Ortsvorsteher Bernd Meyer. Negativ sei vor allem gewesen, dass das Vereinsleben eingeschränkt war. Dazu gehören auch die Feste, Proben und Konzerte. Ein Lichtblick war, dass der Musikverein es geschafft hatte, ein Platzkonzert auszurichten. „Das war ein Versuch etwas für die Öffentlichkeit zu machen“, erklärt Meyer. Der Ortsvorsteher lobt zudem vor allem auch die Außengottesdienste. „Sie sind super organisiert“, findet er. Begeistert ist Meyer auch von dem Krippenspiel-Film: „Das ist eine tolle Idee.“

Am Friedhof wurde das Gräberfeld eingeweiht und die Friedhofsbänke gestrichen sowie eine Handkarren für die Gießkannen besorgt. In Kooperation mit der Grundschule wurde zudem ein Schild für die Grünschnitt-Tonne gefertigt und aufgestellt. Auch läutet in Egringen wieder die Totenglocke. Jetzt würde nur noch die Ausbesserung der Friedhofsmauer fehlen, findet Meyer.

Allerdings blieb auch etwas liegen: Besonders im Blick hat Meyer die Parkbuchten. „Wir gehen da 2021 noch einmal dran“, sagt er. Für das neue Jahr sind aber auch weitere Veränderungen geplant. So steht der Start zur Erschließung der Straßen beim Baugebiet Brühl an. „Am Dienstag wurde bereits begonnen, die Sträucher und Bäume zu entfernen“, informiert Meyer. Auch diverse Dorfaktionen, die nicht stattgefunden haben, sollen im kommenden Jahr aufgegriffen werden.

Wichtig sei Meyer auch, dass der „unschöne Platz“ vor dem Vereinsheim verändert wird. „Ich habe schon ein paar Ideen, aber ich freue mich, wenn andere Egringer sich einbringen“, sagt der Ortsvorsteher. Längerfristig steht auch noch die Sanierung der in die Jahre gekommenen Holzbrücke am Feuerbach als Gemeinschaftsaktion auf dem Plan, aber Meyer weiß noch nicht, ob es dieses Jahr schon dazukommen wird.

Der Ortsvorsteher hofft, dass bald wieder ein Vereinsleben stattfinden kann. Zum einen sei es wichtig, dass die Vereine weiter erhalten bleiben und zum anderen stärke es den sozialen Kontakt. „Wir haben viele aktive Vereine, daher wäre es schön, wenn sie bald wieder ein Ziel vor Augen haben“, meint Meyer.

Über Projekte in Blansingen berichten wir im neuen Jahr.

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