Efringen-Kirchen Das Potenzial der Gegend nutzen

Ingmar Lorenz

Tourismus: Grünen-Landtagsabgeordneter Josha Frey zu Besuch auf dem Blansinger Gutshof

Vom Blansinger Gutshof, auf dem in absehbarer Zeit ein Apart-Hotel, Wohnraum und ein kleiner Dorfladen entstehen sollen, machte sich Grünen-Landtagsabgeordneter Josha Frey am Montag vor Ort ein Bild. Neben dem touristischen Konzept ging es auch um neue Modelle der Mobilität und um die Akquirierung von Fördermitteln.

Blansingen. Architekt Erich Baumann sowie die künftige Pächterin Petra Rosignol führten Frey und Ersatzkandidatin Sarah Hagmann durch das Ensemble und erläuterten die geplante Nutzung im Detail. Wie Frey betonte, sei das Projekt bei ihm bereits vor geraumer Zeit auf Interesse gestoßen. Auch mit Blick auf Mittel, die das Projekt aus dem ELR-Programm erhält, lohne es, sich ein genaues Bild zu machen.

In dem Rundgang erklärten Baumann und Rosignol, welche Gebäudeteile künftig auf welche Weise genutzt werden sollen, ähnlich wie sie es zuletzt im Blansinger Ortschaftsrat und im Technischen Ausschuss getan hatten (wir haben berichtet).

Zudem ging es bei dem Rundgang aber auch um die Idee hinter dem Projekt. Immer wieder wurde dabei auf die Vernetzung hingewiesen. Die Idee: Das Ensemble soll nicht abgekoppelt vom Leben im Dorf und der Gemeinde existieren. Vielmehr will man mit den Ortsansässigen, den örtlichen Betrieben und Landwirten Hand in Hand arbeiten.

Besonderes Erlebnis bieten

Das Ziel ist es, den Gästen ein besonderes Erlebnis zu bieten, das seine Einzigartigkeit durch die denkmalgeschützte Architektur des Gutshofs, die Gastgeberkultur, die Ruhe in der dörflichen Umgebung, die Lage im Dreiländereck und durch das Miteinander der Gäste gewinnt. Zugleich sollen Blansigen und die Gemeinde Efringen-Kirchen von der Einrichtung profitieren.

Man setze auf ein Konzept, das mit dem Massentourismus und seiner Anonymität nichts zu tun habe. Vielmehr werden die Besucher die Gemeinschaftsräume nutzen können, ähnlich wie man es aus Italien oder Südfrankreich kennt, wobei stets die Möglichkeit bestehe, sich bei Bedarf in die privaten Räume zurückzuziehen.

Das Angebot richte sich daher auch an ein spezielles Klientel, erläuterten Rosignol und Baumann. Es handele sich um Gäste, für die etwa die Architektur ihrer Unterkunft eine wichtige Rolle spiele und die sich auch vor Ort unter anderem Gedanken über umweltfreundliche Mobilität oder auch Regionalität der Produkte machen. Das werde man sowohl bei den Baumaßnahmen als auch hinsichtlich des Mobilitätskonzepts berücksichtigen, erklärten Baumann und Rosignol. Angedacht sei unter anderem, dass die Gäste E-Bikes ausleihen können. Auch eine Ladestation fürs E-Auto soll es in der Garage geben.

„Gässle“ dient als Vorbild

Dass diese Art des touristischen Angebots funktioniere, zeige ein Blick auf das „Gässle“, das Gästehaus, das Rosignol in Kirchen mit Erfolg betreibt. „Wir müssen das Potenzial der Gegend nutzen“, ist sie überzeugt. Denn dieses sei unzweifelhaft vorhanden. Efringen-Kirchen sei nicht länger lediglich eine Zwischenstation auf dem Weg nach Italien, Frankreich oder in die Schweiz, sondern habe Alleinstellungsmerkmale, die von den Gästen gesehen und geschätzt würden. Das zeige sich allein in der Dauer der Aufenthalte: „Meine Gäste bleiben in der Regel mehr als acht Tage“, erklärte Rosignol.

Was die Parkplatz-Situation angeht, die zuletzt zu Diskussionen geführt hatte, erklärte Baumann: „Im Gässle gab damals genau die gleichen Diskussionen.“ Inzwischen habe sich aber alles in Wohlgefallen aufgelöst.

Von Frey nach dem Zeitplan für die Umsetzung des Projekts gefragt, erklärten Rosignol und Baumann, dass die Arbeiten in etwa zweieinhalb Jahren abgeschlossen sein sollen.

In den kommenden Wochen will sich Petra Rosignol zudem um Fördermittel aus dem Programm Innovative Maßnahmen für Frauen im Ländlichen Raum (IMF) bemühen. „Ich muss die gesamte Ausstattung stemmen. Von daher würde mir die Förderung schon helfen“, legte sie dar.

Frey sagte seine Unterstützung zu. Zum Thema Fördermittel im Allgemeinen betonte er zudem, dass man sich vor Augen führen müsse, dass viele Zuschüsse auf europäischer Ebene fließen. „Es stimmt, wir zahlen viel, aber es fließt auch immer wieder Geld in wichtige Projekte zurück“, so Frey, der sich mit einem Gastgeschenk für den Rundgang bedankte.

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