Efringen-Kirchen Dem Hitze-Sommer getrotzt

Weiler Zeitung
Bei hochsommerlichem Wetter brachten die Erzeuger wie hier auf den Anlagen der Egringer Bauersfamilie Aberer, eine gute Zwetschgen-Ernte ein. Foto: Ralph Lacher Foto: Weiler Zeitung

Obst-Bilanz: Erzeugergroßmarkt blickt auf „ungewöhnliches Erntejahr“ / Preisdruck

Der „Erzeugergroßmarkt Südbaden“ befindet sich gemeinsam mit den Obstbauern im Markgräflerland im Ernte-Endspurt. Unterm Strich stehe ein „ungewöhnliches“ Erntejahr, in dem es trotz Hitze für nicht zu große Ertragseinbußen gab.

Von Ralph Lacher

Efringen-Kirchen. Vor allem die hohe Qualität der Ware des Sommers überzeugt, derweil ein gewisser Markt- und Preisdruck einschränkend wirkt, erklärt Lorenz Boll, Geschäftsführer des „Erzeugergroßmarkt Südbaden“ (Egro) mit Sitz in Efringen-Kirchen und Oberrotweil.

Die Zwetschgenernte

„Wir konnten kürzlich eine gute Zwetschgenernte abschließen mit einem Ertrag von 3500 Tonnen, mithin rund 800 Tonnen mehr als im Spätfrost-Jahr 2017.“ Auch die Preissituation sei recht gut gewesen, wobei es sich positiv auswirkte, dass der deutsche Lebensmitteleinzelhandel trotz Konkurrenzware aus anderen europäischen Anbaugebieten gut orderte. Die Hitze verhinderte aber ein Zwetschgenjahr mit mehr als 1000 Tonnen Mehrertrag, denn die Früchte fielen vergleichsweise kleinteiliger aus.

Die Kirschenernte

Mit größeren Hitzeprobleme mussten die Landwirte bei den Kirschen kämpfen. Sehr viele, aber kleine Früchte gab es, die Erzeuger waren mit dieser Situation an ihren Grenzen. So blieb einiges an den Kirschbäumen hängen; der Egro erzielte aber trotzdem mit 830 Tonnen Tafelkirschen eine Rekordmenge.

Spargel und Erdbeeren

Einigermaßen zufrieden ist Boll mit der Ernte der beiden ersten Produkte im Markgräflerland, Spargel und Erdbeeren. 1000 Tonnen Spargel hätten rund zehn Prozent Mehrertrag bedeutet. Allerdings habe von Beginn an ein Preisdruck vorgeherrscht, so dass der Geld-Umsatz insgesamt etwas geringer als im Vorjahr ausfiel. Die Hitze der Wochen seit Anfang der Spargelernte im April habe dem Spargelmarkt zusätzliche Probleme bereitet. Für den Verbraucher sei Spargel ein Produkt für Frühlingswetter mit moderaten Temperaturen, erklärt Boll.

Den Erdbeeren im Einzugsgebiet des Egro hat die Hitze weniger zu schaffen gemacht. Nachdem man 2017 bei den süßen Früchten Erntemengeneinbußen durch die Spätfröste Ende April hatte, wurden dieses Jahr mit 2700 Tonnen rund ein Drittel mehr erzielt, plus 900 Tonnen. Es gab hier jedoch gewisse Preiseprobleme, weil die Ernte europaweit üppig ausfiel.

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