Efringen-Kirchen Den Fluten des Rheins entrissen

Norbert Sedlak
Ausstellungskuratorin Maren Siegmann vor einer der von ihr gestalteten Schautafeln im Rathaus Foto: Norbert Sedlak

Geschichte: Vom Rhein handelt eine Ausstellung im Rathaus Efringen-Kirchen / Dokumente und Fundstücke

In einer spannenden Ausstellung mit dem Titel „Rhein spaziert“ im Foyer des Rathauses Efringen-Kirchen werden die Besucher dazu animiert, selbst aktiv zu werden und den Rhein mit seiner gewaltigen und geschichtsreichen Landschaft zu erkunden.

Von Norbert Sedlak

Efringen-Kirchen. Am Freitag wurde die neue Sonderausstellung des Museums in der Alten Schule eröffnet. Die Ausstellung ist Teil des trinationalen Ausstellungsprojekts „Der Rhein 2022/2223“. „38 Ausstellungen werden von Laufenburg bis Worms in diesem Gemeinschaftsprojekt zu sehen sein“, informierte Bürgermeister Philipp Schmid bei der Eröffnung.

Er dankte der Museumsleiterin Maren Siegmann für die Zusammenstellung der informativen Ausstellung, die durch ihre liebevolle Aufmachung besteche. Der Rhein und seine Umgebung sei ein sozial und politisch bedeutsames Gebiet, das von den Anwohnern oft nicht so richtig wahrgenommen werde.

Die Ausstellung öfter besuchen

„Es lohnt sich die Ausstellung öfter zu besuchen und die zahlreichen Geschichten und Berichte zu lesen“, so Schmid in seiner Ansprache.

In monatelanger Arbeit hat Maren Siegman eine umfangreiche und beachtliche Anzahl von Berichten, Bildern und Informationen rund um den Rhein, aber auch über seine Anwohner zusammengetragen.

Die Geschichte des Rheins so lebendig wie möglich zu zeigen, sei ihr ein Anliegen. Voller Begeisterung erzählt sie über die Geschichte, aber auch über die Gefährlichkeit des Flusses. Hunderte Geschichten hat sie in mühevoller Arbeit zusammengetragen, den Wahrheitsgehalt hat sie nur bei denen mit roter Überschrift überprüft. „Eine Fundgrube ist die Zentralbibliothek Zürich mit 24 Bänden zu je 800 bis 900 Seiten, dort sind abertausende von Berichten, erklärt die Leiterin.

Das „Wundertier“ von 1688 ist eine ihrer Lieblingsgeschichten, schrecklich ist dagegen das Bild einer armen Frau aus dem Jahr 1586, die hat sich in der Hungersnot mit ihren beiden Kindern im Rhein ertränkt.

Amüsant wiederum ist dagegen die Geschichte der Isteiner Fischer, die der Obrigkeit jeden vierten gefangenen Fisch abgeben mussten – diese seien dann stets sehr, sehr klein gewesen. Auch Schmuck aus einem Grab, das von etwa 1600 bis 1300 vor Christus datiert, ist zu sehen, wie auch etwa 3000 Jahre alte Goldnadeln, die 1948 bei den Isteiner Schwellen entdeckt wurden. Mit ihrer Rheinausstellung hat Kuratorin Siegmann eine einzigartige Dokumentation über den wilden Rhein, Schiffsunglücke, Naturgewalten, versunkene Schätze, verschwundene Klostermühlen und einer weiteren Vielzahl von Themen zusammengetragen.

Ausdrücklich soll die Ausstellung auch dazu anregen, während der Sommerferien selbst die dort genannten Orte aufzusuchen, und den im Rathausfoyer erzählten Geschichten nachzuspüren. Deshalb habe man auch entschieden, die Ausstellung jetzt schon zu eröffnen, so Siegmann – als erste im Reigen des großen Rheinprojekts.

Die Sonderausstellung im Rathaus Efringen-Kirchen ist bis zum 29. Mai 2023 zu den Öffnungszeiten zu sehen: von Montag bis Freitag, 8 bis 12 Uhr, Donnerstag 8 bis 12.30 und 14 bis 19 Uhr.

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