Insgesamt kalkuliert Künster, was geht. „Man wägt ab, was dabei rumkommt, da dann weniger Zeit für die ,Offene Tür’ bleibt.“ Es sei eine ganz große Herausforderung, Jugendliche für Aktionen zu motivieren. „Wir müssen noch häufiger und eher Bedarfe abdecken“, bilanziert Künster daher.
Rauchen und Trinken
Mit den Themen Rauchen sowie Alkohol- und Drogenkonsum ist der Jugendzentrumsleiter ebenso konfrontiert. Das sorgt manchmal für großen Konfliktstoff. Nachdem die Jugendzentrums-Container mit Graffiti beschmiert wurden, folgte ebenso eine Aufbereitung mit den jungen Übeltätern. Die Drohung, dass die Einrichtung geschlossen werden könnte, diszipliniert aktuell, berichtete der Leiter. „Es ist wichtig, mit den Jugendlichen die Taten zu reflektieren. Es geht mir darum, ihnen die Hand zu reichen und sie in die richtige Richtung zu bewegen.“
So klappe der Reinigungsdienst vor der Einrichtung schon besser. „Super funktioniert“ habe zudem, dass nach einem Runden Tisch im Frühsommer die Jugendlichen nicht mehr am Bahnhof und am Rathaus für Lärm und Schmutz sorgen, sondern die neu aufgestellten Tische und Bänke sowie das W-Lan vor dem Jugendzentrum nutzen. „Die Rechnung ist aufgegangen.“ Zwar liegen Montagmorgens Müll und Scherben als Beleg für deren Präsenz vor der Tür, doch auch hier glaubt Künster an positive Veränderungen.
Was wird aus Containern?
„Es bleibt spannend“, weiß der Jugendzentrumsleiter um genug Aufgaben für die Zukunft. Für das nächste Jahr ins Auge gefasst hat er angesichts der Kommunalwahl das Beteiligungsprojekt „Politik und Pizza“, bei dem die Gemeindepolitik mit der Jugend ins Gespräch kommt, was auch von FDP-Fraktionschef Fritz Kiefer begrüßt wurde.
Die Verwaltung und die Politik müssen auch noch entscheiden, ob die zehn Jahren alten Container, in denen das Jugendzentrum sich befindet, weiter gemietet werden sollen, oder beispielsweise eine Unterbringung im alten Vereinsheim „Im Hölzle“ möglich ist. Denn: „Die Container sind technisch gesehen abgeschrieben“, erinnerte SPD-Fraktionschefin Irmtraud Töppler. „Wenn wir es uns leisten können, würden wir es tun“, gab Schmid erst einmal zu bedenken.