Efringen-Kirchen Den Frieden schätzen und verteidigen

Weiler Zeitung
Am Ehrenmal in Istein wurde ein Kranz niedergelegt zum Gedenken an die Toten der Weltkriege und Opfer von Terror und Gewalt. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Allerheiligen: Der Toten der Kriege und Opfer von Terror und Gewalt am Ehrenmal in Istein gedacht

In Istein ist es Tradition, dass Allerheiligen und das Gedenken zum Volkstrauertag zusammenfallen. Dieses Jahr wurde auch auf das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren zurückgeblickt.

Von Jutta Schütz

Istein. Pfarrer Josef Dorbath und Wolfgang Martin als Vorsitzender des Sozialverband VdK-Ortsverband Efringen-Kirchen/Bad Bellingen erinnerten die vielen Bürger, die gekommen waren, an die Bedeutung des Feiertags und an den Volkstrauertag.

Dorbath präsentierte die Abbildung eines Totentanzes und stellte fest: „Der Tod ist ein Gleichmacher.“ Im Tod lösten sich die Ränge zwischen Herren und Knechten auf, so der Pfarrer. Die Position, die ein Mensch zu Lebzeiten bekleidete, sei im Tod nicht mehr wichtig – egal, wie arm oder reich er war. „Weltliche Güter kann man nicht mitnehmen und deshalb heißt es auch ‚Das letzte Hemd hat keine Taschen‘“, zitierte Dorbath eine Volksweisheit. Was man aber mitnehme, sei die Gestaltung des eigenen Lebens, wie der Mensch wirklich war – „und das ist das, was Gott sieht und werten wird“.

An das Ende des Ersten Weltkriegs erinnert

Vor 100 Jahren, am 11. November 1918, endete der Erste Weltkrieg. „Dieser Krieg war eine Katastrophe, der bereits 21 Jahre später in eine weitere, noch größere Katastrophe, den Zweiten Weltkrieg, führte – die Ruhe nach dem Sturm war gleichzeitig die Ruhe vor dem neuen Sturm“, mahnte Wolfgang Martin. Neun bis zehn Millionen Soldaten verloren im Ersten Weltkrieg ihr Leben, mit den getöteten Zivilisten rechnet man heute mit 17 Millionen Toten. „Im Zweiten Weltkrieg starben 60 Millionen Menschen darunter Soldaten, Bürger, Andersgläubige, Kranke, Opfer rassistischer Verfolgung, von Terror und Gewalt“, erinnerte Martin.

Der VdK-Vorsitzende mahnte, dass die bis heute andauernde, mehr als 70 Jahre währende Friedensperiode die längste in Europa sei und die Menschen diese mehr schätzen und den Frieden auch verteidigen müssten. „Das geht nur mit Versöhnung, mit Kooperation und Verstand“, stellte er fest. Nie wieder dürfe passieren, was in den Kriegen geschehen sei. „Aber jetzt hört man sie wieder, die nationalistischen Parolen im öffentlichen Raum“, warnte er.

Keine Angst wecken, sondern aussöhnen

Es gehe aber für den Erhalt des Friedens nicht darum, den Menschen Angst zu machen, sondern auszusöhnen, „das ist die Kernaufgabe des Volkstrauertags“, sagte Martin. „Sie als Bürger stehen in der Pflicht, sich zu informieren, sich an rechtsstaatliche Normen zu halten und ein freundliches, menschliches Miteinander möglich zu machen, damit solch eine dunkle Zeit nie wieder kommt“, machte Martin eindringlich klar.

Die Gedenkveranstaltung, bei der die Isteiner Ortsverwaltung mit Ortsvorsteher Franz Kiefer und der VdK einen Kranz zum Gedenken an die Toten der Kriege, an Opfer von Terror und Gewalt am Ehrenmal niederlegten, wurde vom Musikverein Istein und vom Kirchenchor begleitet.

Hermann Mouttet verlas zudem die Namen der Isteiner Verstorbenen, die innerhalb des vergangenen Jahres auf dem Isteiner Friedhof begraben wurden.

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