Hinter den einsamen, oft obdachlosen Menschen verbergen sich furchtbare Schicksale, wie Modler immer wieder in Gesprächen erfährt. Manche hätten Schuld auf sich geladen, die sie nun als dauerhafte Last mit sich herumtragen, bei anderen war es ein schwerer Schicksalsschlag oder der Verlust eines geliebten Menschen, der sie nicht mehr in ihr geregeltes Leben hat zurückfinden lassen. „Und dann heißt es, die sind doch bloß zu faul zum Schaffen“, empört sich Modler.
Immer an Weihnachten werde ihr bewusst, wie gut es ihr eigentlich geht. Wie man bei gutem Essen in einem warmen Haus zusammensitzt, dieses Gefühl wollte sie an Weihnachten mit anderen teilen.
Fragt man Gaby Modler nach ihren Beweggründen, so kann man den Eindruck gewinnen, dass ihr Tun Ausdruck eines inneren Drangs ist, aber auch mit ihrem christlichen Glauben zu tun hat, auch wenn sie sich von der Amtskirche schon seit Jahren entfernt hat. Dem Dienst an Mitmenschen in (seelischer) Not hat sie sich auch als Mitglied im Team für Notfall-Nachsorge des DRK-Kreisverbands Müllheim verschrieben, dem sie seit 20 Jahren angehört. Die ehrenamtlichen Notfall-Nachsorger stehen Betroffenen in „schlimmsten“ Situationen bei, etwa wenn die Polizei jemandem eine Todesnachricht überbringen muss. Auch bei solchen Einsätzen ist Gaby Modler – wie in der Wärmestube – für einen Moment lang fremden Menschen ganz nah.