Efringen-Kirchen Den Opfern ihren Namen wieder geben

Daniel Hengst
Stolpersteine, wie dieser in Lörrach, werden am Dienstag erstmals in Efringen-Kirchen verlegt. Foto: Kristoff Meller

Die ersten acht Stolpersteine verlegt Gunter Demnig für Opfer des Nationalsozialismus in Efringen-Kirchen.

Emma Olesheimer, Lina Weil, Jonas Olesheimer, Ida Bräunlin, Herbert Bräunlin, Sophie Bloch, Alexander Bloch und Paula Bloch, das sind die Opfer des Nationalsozialismus in Kirchen, denen der Arbeitskreis Stolpersteine Efringen-Kirchen mit den ersten Messing-Quadern ihren Namen wieder geben will.

Künstler Gunter Demnig kommt am Dienstag, 8. November, nach Efringen-Kirchen, um dort die ersten acht Stolpersteine zu verlegen. Der gebürtige Berliner hat das Projekt 1996 initiiert. Es ist seine Gewohnheit die ersten Messing-Quader in jeder Kommune selbst im Pflaster zu platzieren.

Vertreter der Familien dabei

Ab 9 Uhr werden zunächst drei Steine in der Basler Straße 53 und dann fünf in der der Friedrich-Rotta-Strasse 58 verlegt. Auch Schüler der Realschule Efringen-Kirchen aus der Arbeitsgemeinschaft Geschichte werden sprechen. An beiden Orten werden Vertreter der Familien anwesend sein. Nach 10 Uhr ist im Café „Sa Skore“ Gelegenheit zum Gespräch. Am Vorabend hält Demnig ab 20 Uhr einen Vortrag in der „Alten Schule“.

Der Anlauf, dass die Stolpersteine dieses Mal verlegt werden, ist dem im vergangenen Sommer gegründeten Arbeitskreis Stolpersteine zu verdanken. – Bereits unter Bürgermeister Fürstenberger und Initiatorin Rosemarie Lange hatte es einen Versuch gegeben. – Der Förderverein des Museums und der SPD-Ortsverband hatten 2022 den Stein ins Rollen gebracht.

Offener Arbeitskreis

Eine der Gründerinnen des Arbeitskreises und zugleich Koordinatorin sowie Sprecherin ist Marion Caspers-Merk. „Wir sind rund 20 Aktive“, sagte Caspers-Merk auf Anfrage. Mit dabei sei Alt-Bürgermeister Horst Dierkes, aktive Gemeinderäte und Interessierte. „Der Arbeitskreis ist offen“, erklärte die frühere Bundestagsabgeordnete.

Der Gemeinderat habe dem Projekt nach kontroverser Diskusion am 24. April 2022 zugestimmt. „Wir haben im Frühjahr den Antrag bei Gunter Demnig gestellt, aber jetzt erst einen Termin bekommen“, sagte die Sprecherin. Alle weiteren Steine könnten in Eigenregie verlegt werden.

Monatlich treffe sich die Gruppe in Kleinkems. Mit Axel Huettner habe der Arbeitskreis ein besonderes Mitglied. Der Pfarrer hat unter anderem ein Buch über die jüdische Gemeinde von Kirchen geschrieben. „Alle Lebensläufe müssen nochmals überprüft werden“, erläuterte die Sprecherin und dabei sei Huettner eine große Hilfe. Neben den persönlichen Daten sei vor allem die letzte frei gewählte Adresse wichtig, da dort der Stolperstein für den Betreffenden gelegt werde.

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