Efringen-Kirchen Der Bedarf ist unvermindert groß

Weiler Zeitung
Zum achten Mal spendete der 20-jährige Adrian Seyfferth aus Binzen Blut. Betreut wird er hier von der Terminleiterin Kersten Urban. Foto: Reinhard Cremer Foto: Weiler Zeitung

Blutspende: 209 Spendenwillige fanden den Weg in die Isteiner Halle, darunter elf Erstspender

Drei Mal im Jahr ist die Isteiner Festhalle Ort einer vom DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen durchgeführten Blutspendeaktion. Am Dienstagnachmittag fand dort die zweite Aktion in diesem Jahr statt.

Von Reinhard Cremer

Istein. Kamen in früheren Jahren fast 300 Männer und Frauen zur Blutspende nach Istein – in der gesamten Gemeinde sollen es zeitweise bis zu 3000 pro Jahr gewesen sein – ging deren Zahl in den vergangenen Jahren auf knapp 200 pro Spendetermin zurück.

Vier Ärzte und elf Helfer des DRK-Ortsvereins erwarteten die Spendenwilligen mit zahlreichen Liegen zur Blutentnahme und ebenso vielen Ruheliegen bestückten Halle. Unterstützt wurden sie von neun Mitgliedern des Krankenpflegevereins Efringen-Kirchen.

Insgesamt fanden 209 Spendenwillige den Weg in die Halle. Davon waren elf Erstspender. Gerhard Karle aus Lörrach spendete zum bereits 101. Mal. Achtzehn Personen mussten aus unterschiedlichen Gründen zurückgestellt werden. Insgesamt konnten 191 Blutkonserven nach Baden-Baden abgegeben werden.

Grundsätzlich darf jede gesunde männliche und weibliche Person vom 18. bis zu einem Tag vor dem 73. Geburtstag Blut spenden. Zwischen zwei Blutspenden müssen mindestens 56 Tage liegen. Männer dürfen sechs Mal pro Jahr Blut spenden, Frauen vier Mal.

Anhand eines Fragebogens haben die Spendenwilligen wahrheitsgemäße Angaben zu ihren Gesundheitsverhältnissen zu machen. Auch Sexualkontakte stellen wichtige Entscheidungskriterien hinsichtlich einer Infektion mit HIV oder Hepatitis dar. Ein Arztgespräch sorgt für Klarheit, ob jemand zur Spende zugelassen wird oder nicht. Der leitende Arzt, diesmal war es Klaus Weitling, ist für Notfälle da und trifft letzte Entscheidungen.

Mit einer Blutspende, in der Regel ist das ein halber Liter, verliert der Körper infolge des Verlustes roter Blutkörperchen (Erythrozyten) zirka 250 Milligramm Eisen. Bei ausgewogener Ernährung stockt der Körper seine Eisenreserve um rund fünf Milligramm täglich auf. Wird bei der Eingangsuntersuchung ein zu niedriger Hämoglobinwert (zu wenige rote Blutkörperchen), bei Männern sind dies 13 Gramm pro Deziliter, bei Frauen zwölf, festgestellt, darf die betreffende Person an diesem Tag nicht spenden.

Nächster Termin am 14. November

Wie Weitling berichtete, kommt das gespendete Blut Patienten in der Region zugute, in der es auch gespendet wurde. Benötigt wird es, aufgeteilt in Erythrozytenkonzentrate und Blutplasma, zumeist in Fällen chronischer Erkrankungen zum Beispiel Krebs oder Leber- und Bluterkrankungen. Der Bedarf bei Operationen gehe zurück, sagte Weitling, da heute bei größeren OPs ein so genanntes „patient blood management“ durchgeführt werde.

Damit soll eine Optimierung vor der Operation, ein rationaler Einsatz von Blutkonserven und fremdblutsparende Maßnahmen ermöglicht werden. Vielfach werde heute schon während der OP das Patientenblut recycelt und dem Patienten wieder zugeführt. Dennoch sei der Bedarf an Blutspenden unvermindert groß.

Die nächste Möglichkeit zur Spende in der Isteiner Festhalle besteht am 14. November. Isteins Ortsvorsteher Franz Kiefer gab zu bedenken, dass die Spendentermine möglichst nicht in Ferien stattfinden mögen.

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