Hans Grässlin war 1960 zusammen mit Siegfried Wenk und Helmut Sutter einer der jüngsten Musiker, als er nach erfolgreich absolvierter Ausbildung mit 14 Jahren in das Aktivorchester des Musikvereins Egringen übernommen wurde. Heute ist der Hornist aktuell der dienstälteste Musiker seines Heimatorts. Die Blasmusik und der Musikverein, der sich in diesen sechs Jahrzehnten dank einer intensiven Jugendausbildung zu einem renommierten Blasorchester in der Region entwickelt hat, sind ein wichtiges Stück seines Lebens. „Das gemeinsame Musizieren und das gesellige Miteinander im Verein sind die Basis für ein funktionierendes dörfliches Gemeinschaftsleben“, weiß der Vater von drei Kindern und vierfache Großvater. Hans Grässlin ist auch stolz darauf, dass alle seine Enkel ebenfalls musizieren, zwei bereits im Aktiv-Orchester und zwei im Jugendorchester.
Neun Dirigenten – Hans Rohrbeck, Kurt Gutmann, Emil Schuler, Siegfried Wenk, Ulrich Winzer, Otto Hildenbrand, Heinz Benz, Miguel Etchegoncelay und aktuell Carl-Philipp Rombach – hat der 74-Jährige erlebt. Dabei habe jeder auf seine Art positive Impulse gesetzt und das Blasorchester musikalisch weiterentwickelt. Das musikalische Niveau, das stets unter der Devise „Gemeinsam in die Zukunft“ erarbeitet worden sei, habe sich Jahr für Jahr bei den Jahreskonzerten widergespiegelt, stellt der Vollblutmusiker fest.
60 Jahre Musizieren heißt 60 Jahre lang wöchentliche Proben, dazu viele Konzerte, Gastauftritte, Feste, Ständchen und einiges mehr. Auf Hans Grässlin, ein kontaktfreudiger Mensch, war stets Verlass. Er scheute nie die Übernahme von Verantwortung – sei es im Verein oder im Geschäft. Er gehört zu den Säulen des Musikvereins Egringen, wie seine langjährige Vorstandstätigkeit und sein vielfältiges Engagement beweisen. Als es 1986 um ein neues Vereinsdomizil an der Feuerbacher Straße ging, war Grässlin als damaliger Vorsitzender die treibende Kraft für ein Haus der Vereine an der Feuerbacher Straße. 4000 Arbeitsstunden an Eigenleistung investierten Mitglieder der Egringer Vereine in das Projekt, das am 8. September 1989 eingeweiht wurde.