Sozialarbeiter der Kirche, Kommunionhelfer oder Ersatzpfarrer in einer Gemeinde, die in zurückliegenden Jahren von wechselnden Priestern geleitet worden ist – all diese Rollen hätten Gottesdienstbesucher ihm schon zugeschrieben, erzählte Roy Paraiso. Falsch sei das nicht, sagte er, stellte aber klar: „Ich bin Diakon mit Zivilberuf.“
Roy Paraiso ist verheiratet mit Margarete Paraiso. Zur Familie gehören eigene und Pflegekinder. Sein Geld verdient er als Pflegefachkraft und Seelsorger in einem Basler Spital. In der Kirchengemeinde Kandern-Istein und im Dekanat engagiert er sich vielfältig im Ehrenamt. So hat er den Arbeitskreis Fürenand mit gegründet, der Flüchtlingen hilft, und ist in der Notfallseelsorge aktiv. Zu seinen Aufgaben in der Jugendarbeit gehört die Leitung der Parish House Band.
„Als Familienvater am Altar bin ich Anwalt der Familien“, sagte Roy Paraiso in seiner Predigt. Diese Rolle könne kein zölibatär lebender Priester ausüben. Es bestünde die Gefahr, dass eine Spiritualität, die aus Ehe und Familie hervorgehe, in der katholischen Kirche in Vergessenheit gerate, warnte der Diakon, der im Dekanat auch Eheimpulstage anbietet. Als Diakon im Zivilberuf kenne er außerdem die Erfahrungen und Nöte der Arbeitnehmer.