Efringen-Kirchen „Die Kirche ist ohne Ehrenamt nicht denkbar“

Weiler Zeitung
Die katholische Kirchengemeinde in Istein feierte am Sonntag zwei Jubiläen: Die Parish House Band spielt seit 20 Jahren im Gottesdienst und bei Veranstaltungen auf. Roy Paraiso (2.v.l.), der Diakon in der Gemeinde und Bandleader ist, feierte sein zehnjähriges Jubiläum als Diakon. Foto: Regine Ounas-Kräusel Foto: Weiler Zeitung

Zwei Jubiläen in der Kirche Istein gefeiert: 20 Jahre Parish House Band und Roy Paraiso zehn Jahre Diakon

Istein (ouk). Gleich zwei Jubiläen feierte die katholische Kirchengemeinde St. Michael Istein am Sonntag mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche und anschließendem Mittagessen im Gregoriushaus: Die Parish House Band, die auch den Festgottesdienst musikalisch gestaltete, besteht schon seit 20 Jahren, und Diakon Roy Paraiso wurde vor zehn Jahren für sein Amt geweiht.

„Ein Diakon predigt durch sein Leben.“ Mit diesen Worten würdigte Pfarrer Josef Dorbath Roy Paraisos besonderen Dienst in der Kirche, fügte dann aber hinzu: „Im Grunde gilt das für uns alle.“

„Kirche ist ohne Ehrenamt nicht denkbar“, sagte der Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Michael Kiffe. „Du bist die Stimme, die uns beim Namen ruft.“ Mit modernen Kirchenliedern priesen die Menschen in der recht gut gefüllten Kirche Gott. Die Parish House Band begleitete sie mit melodisch-rockigem Sound. Am Keyboard saß Natalie Bussohn, am Schlagzeug Gaetano Pasta, an der Gitarre Gründungsmitglied Uwe Jürgeleit und am Bass Roy Paraiso. Die beiden Sängerinnen Iris Bussohn und Anna Stolzenburg nahmen immer wieder mit ihren schönen Stimmen gefangen, etwa beim Friedenslied „Imagine“ vor der Kommunion.

Vor 20 Jahren habe der damalige Pfarrer Patrick Graf die Band gegründet, blickte Iris Bussohn zurück. Seitdem spielt die Band mit wechselnder Besetzung vor allem in Gottesdiensten in Istein und bei Jugendgottesdiensten im Dekanat. Sie ist aber auch schon auf dem Katholikentag in Mannheim und bei außerkirchlichen Anlässen aufgetreten, etwa beim Maihock der SPD in Kleinkems. Seit zehn Jahren wirkt Roy Paraiso als Bandleader, Gitarrist und Bassist mit. Ihm dankte Iris Bussohn für Freude und Spaß bei den Proben und das häufig mitgebrachte leckere Essen.

Roy Paraiso, der von den Philippinen stammt und in Münster Theologie studierte, zog 2003 mit seiner Familie nach Kleinkems. Schon bald engagierte er sich in der Kirchengemeinde und wurde im November 2005 zum Diakon geweiht.

Sozialarbeiter der Kirche, Kommunionhelfer oder Ersatzpfarrer in einer Gemeinde, die in zurückliegenden Jahren von wechselnden Priestern geleitet worden ist – all diese Rollen hätten Gottesdienstbesucher ihm schon zugeschrieben, erzählte Roy Paraiso. Falsch sei das nicht, sagte er, stellte aber klar: „Ich bin Diakon mit Zivilberuf.“

Roy Paraiso ist verheiratet mit Margarete Paraiso. Zur Familie gehören eigene und Pflegekinder. Sein Geld verdient er als Pflegefachkraft und Seelsorger in einem Basler Spital. In der Kirchengemeinde Kandern-Istein und im Dekanat engagiert er sich vielfältig im Ehrenamt. So hat er den Arbeitskreis Fürenand mit gegründet, der Flüchtlingen hilft, und ist in der Notfallseelsorge aktiv. Zu seinen Aufgaben in der Jugendarbeit gehört die Leitung der Parish House Band.

„Als Familienvater am Altar bin ich Anwalt der Familien“, sagte Roy Paraiso in seiner Predigt. Diese Rolle könne kein zölibatär lebender Priester ausüben. Es bestünde die Gefahr, dass eine Spiritualität, die aus Ehe und Familie hervorgehe, in der katholischen Kirche in Vergessenheit gerate, warnte der Diakon, der im Dekanat auch Eheimpulstage anbietet. Als Diakon im Zivilberuf kenne er außerdem die Erfahrungen und Nöte der Arbeitnehmer.

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