Efringen-Kirchen Die neue Kandidatin stellt sich vor

Beatrice Ehrlich
Motiviert und mit Rückenwind in den Wahlkampf: Carolin Holzmüller beim Einwerfen ihrer Bewerbung. Foto: Beatrice Ehrlich

Bürgermeisterwahl: Carolin Holzmüller startet mit einem Pressegespräch in den Wahlkampf

Ihre Bewerbung als Bürgermeisterin hat Carolin Holzmüller am Freitagmorgen in den Briefkasten des Rathauses geworfen. Danach stellte sie sich zusammen mit Vertretern der sie unterstützenden vier Parteien einem Pressegespräch.

Von Beatrice Ehrlich

Efringen-Kirchen. Direkt am Marktplatz, an einem Tisch im Rathauscafé hat sich Carolin Holzmüller am Freitagmorgen der Presse genauer vorgestellt.

Die Sonne scheint, auf dem Tisch liegen Trauben, hin und wieder nähert sich ein neugieriger Bürger dem Tisch, an dem neben der Kandidatin auch Vertreter der vier im Gemeinderat vertretenen Parteien Platz genommen haben: Franz Kiefer, stellvertretender Vorsitzender des Ortsverbands Markgräflerland der FDP, Armin Schweizer, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Efringen-Kirchen, Thomas Schulte als Ortsvereins-Vorsitzender von Bündnis90/Die Grünen sowie für den CDU-Ortsverband dessen Kassierer Alwin Martin.

Man merkt der Kandidatin an, dass sie es gewohnt ist, in der Öffentlichkeit zu stehen, und dies auch gerne tut. Selbstbewusst stellt sich die 33-Jährige vor die Kamera für’s Foto. Im Gespräch weicht Holzmüller keiner Frage aus, sie ist gut vorbereitet und wirkt voller Tatendrang.

Wenn sie sagt, ihr Herz schlage für die Kommunalpolitik, dann glaubt man ihr das. Als Gemeinderätin und FDP-Fraktionssprecherin in der 10 000-Einwohner-Gemeinde Weingarten bei Karlsruhe hat sie rund acht Jahre Höhen und Tiefen der kommunalpolitischen Gremienarbeit durchwandert, selbst Wahlkämpfe geführt und viele Menschen kennengelernt. Sie verlässt sich denn auch auf ihr politisches Gespür, um im Gespräch mit Bürgern und Entscheidungsträgern herauszufinden, was im Ort gewünscht und gewollt ist.

Vor Beschlüssen im Gemeinderat will sie sich in Vorgesprächen, etwa mit den Fraktionsvorsitzenden in Form eines „Ältestenrats“, Mehrheiten organisieren. Dies auch, um sich und dem Rat die Blöße zu ersparen, eine Vorlage in öffentlicher Sitzung zurückziehen zu müssen.

Als „Typ, der moderiert und zusammenfasst“ beschreibt sie sich in der Frage der Sitzungsleitung.

Obwohl sie selbst der FDP angehört, sei sei keine reine Parteikandidatin, betont Holzmüller. Sie sei bekannt dafür immer wieder ungewohnte Blickwinkel einzunehmen und, auch Parteifreunden gegenüber Gewissheiten zu hinterfragen: „Ich bin ein Freund von Perspektivwechseln“.

Wichtig sei ihr, unterschiedliche Lebensstile in ihren Entscheidungen zu berücksichtigen. Im Wahlkampf will sie mit vielen Menschen ins Gespräch kommen und herausfinden, was die Einwohner von Efringen-Kirchen besonders bewegt. Um auch jenen einen Gesprächskanal zu eröffnen, die keine Zeit finden, zu einem ihrer Termine zu kommen, werde sie auch virtuell erreichbar sein, verspricht sie, etwa via sozialer Medien oder Messenger-Apps.

Als weiteren zentralen Aspekt ihrer politischen Arbeit betrachtet sie die Frage der Machbarkeit: „Tolle Ideen müssen umsetzbar sein“, betont sie, „finanziell, aber auch personell“.

Beruflich ist Holzmüller derzeit am landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg an der Schnittstelle von Landwirtschaft und Wissenschaft tätig. Als Sachbearbeiterin im Düngenetzwerk ist sie im täglichen Austausch mit Landwirten. Nach ihrem dualen Studium des Agrarmanagements hat Holzmüller im Nebenberuf einen Abschluss als Winzerin erworben.

Ihre Hobbys seien angesichts der vielen Ehrenämter immer mehr in den Hintergrund gerückt, gesteht die alleinstehende Frau, sei es bei den Landfrauen oder bei der Freiwilligen Feuerwehr, der sie seit einem Jahr angehört. Das Markgräflerland habe sie bei verschiedenen Gelegenheiten kennen- und schätzengelernt, unter anderem bei einem Praktikum in der Bezirkskellereim, heute Markgräfler Winzer.

Wer die Kandidatin persönlich kennenlernen möchte, hat am Sonntag beim Dämpfifest in Mappach die Gelegenheit dazu. Selbst erklärter „Kartoffelfan“, will Carolin Holzmüller sich bei dieser Gelegenheit erstmals als offizielle Kandidatin unter die Festbesucher mischen.

An den kommenden Freitagen wird sie darüber hinaus auf dem Wochenmarkt anzutreffen sein. Geplant sind außerdem Rundgänge in den Teilorten sowie der Austausch mit lokalen Einrichtungen und Unternehmen.

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