Der Geschäftsführer des Erzeugergroßmarkt Südbaden (EGRO) und dessen vorgeschalteter Vermarktungsorganisation Obst- und Gemüsevertrieb Südbaden (OGS), Lorenz Boll, sprach in seinem Vortrag davon, dass der Hitzesommer 2018 zwar eine sehr große Ernte mit sich brachte, man aber unter starkem Preisdruck sowie qualitätsbedingten Absatzproblemen gerade bei den Kirschen litt. „Wir haben im Jahr 2018 mit knapp 12 000 Tonnen Obst und Gemüse zwar fast 5000 Tonnen mehr vermarktet als 2017. Der Geldumsatz lag mit 15 Millionen Euro aber trotzdem nur auf Vorjahresniveau“, erklärte Boll.
Diese missliche Situation sei zum einen dem – gerade bei Kirschen – großen Konkurrenzangebot geschuldet, etwa durch Importe aus der Türkei, Polen, Spanien und Frankreich, die es bei ausgezeichneter Qualität zu aus „hiesiger Sicht unterirdischen Preisen“ gab. Erschwerend käme hinzu, so Boll, dass die großen Ketten, also Edeka, Kaufland und Rewe sowie die Discounter Aldi und Lidl, die Ansprüche immer höher schraubten, Preise drückten, schon bei kleinsten Beanstandungen Ware zurückgeben und trotz aller Werbeversprechen, regionale Produkte zu bevorzugen, häufig auf ausländische Produkte zurückgreifen würden.