Efringen-Kirchen Drei Autoren, eine Festschrift

Beatrice Ehrlich
Die drei Autoren der Festschrift (v.l.): Wolfgang Hugenschmidt, Franz Kiefer und Michael Kiffe. Foto: Beatrice Ehrlich

200 Jahre Kirche St. Michael in Istein

Vor rund einem Jahr taten sich drei Isteiner zusammen, um zum bevorstehenden Weihejubiläum eine Festschrift zu verfassen. Die von Wolfgang Hugenschmidt, Franz Kiefer und Michael Kiffe erstellte Festschrift erzählt die Geschichte  des Kirchengebäudes und gibt zugleich Einblicke in das vielseitige Innenleben der Pfarrgemeinde.

Von Beatrice Ehrlich

Istein - Majestätisch thront die Kirche St. Michael über dem früheren Fischerdorf Istein. Sie wurde zwischen 1820 und 1822 erbaut, zu einer Zeit, in der man keine Zweifel hegte, dass sich das große Gotteshaus schon bald füllen würde.
Zum Jubiläum, das im  September mit einem Festgottesdienst und vielen Veranstaltungen  gefeiert wird, ist auch eine Festschrift erschienen. Viele Stunden Arbeit stecken in dem von Wolfgang Hugenschmidt, Franz Kiefer und Michael Kiffe  verfassten und im Selbstverlag herausgegebenen Buch mit 110 Seiten, von der ersten Recherche bis zum Lektorat. Über ein gemeinsames Laufwerk hatte  jeder der drei Autoren von zu Hause aus Zugriff auf das chronologisch angeordnete Manuskript und konnte daran weiterschreiben, wenn sich die Zeit dazu fand.  „Ein abendfüllendes Programm“, stellt Hugenschmidt fest. Michael Kiffe, der neben seinem Amt als Diakon während der Woche berufstätig ist, verbrachte ganze Wochenenden mit  dem Erstellen des Layouts.   Als Quellen dienten  zunächst die Isteiner Chronik – „schwierig zu lesen“, so Kiffes Urteil – sowie  das Archiv der Kirchengemeinde.

Festschrift ist ein Gemeinschaftswerk

Auf einen Aufruf im Mitteilungsblatt und in der Zeitung hin  kamen   Bilder und Berichte vieler weiterer Isteiner und ehemaliger Gemeindeglieder hinzu, sodass die Geschichte der Kirche, aber auch der Menschen, die das Leben in der Pfarrgemeinde geprägt haben, lückenlos bis in das Jahr 2022 reicht. Während der Arbeit taten sich  überraschenderwese aber  auch Lücken auf, berichten die Autoren: Weil nirgends ein Grundriss der Kirche zu finden war, wurde Bernd Schmid mit der Anfertigung einer maßstabsgetreuen CAD-Zeichnung  beauftragt, die jetzt  die Rückseite der Festschrift ziert. Der Bau der neuen Kirche war zu Beginn des 19. Jahhunderts notwendig geworden, da der zweimal erweiterte Vorgängerbau aus dem 13. Jahrhundert baufällig war. Bereits 1812 war der Freiburger Architekt Friedrich Arnold, ein Schüler des bekannten badischen Architekten Friedrich Weinbrenner, mit der Anfertigung von Plänen für eine neue Kirche beauftragt worden. 1818 musste dann der Turm der alten Kirche wegen Baufälligkeit  abgebrochen werden.  Der Gottesdienst fand vorübergehend im Schulhaus statt.  Am 2. Mai 1820 wurde der Grundstein für einen Neubau gelegt. Istein hatte damals 427, das zur Gemeinde gehörende Dorf Huttingen 246 Einwohner, insgesamt rund 500 davon katholisch. Die Außenarbeiten dauerten bis 1822. In diesem Jahr fand auch der erste Gottesdienst  statt. Im Detail geschildert werden Veränderungen der Innengestaltung der Kirche im Laufe der Jahre. Ursprünglich schlicht im Stil der Weinbrenner-Zeit gehalten, wurde sie 1880 durch florale Muster und eine grüne Farbgebung umgestaltet. 1936 folgte ein Anstrich in Gelb und Weiß, ergänzt mit kunstvoller Deckenmalerei, die wiederum 1959 unter der hölzernen Kassettendecke verschwand. Bei der letzten Innenrenovation ab 1999   wurde dann die  Kommunionbank entfernt, um den Altar näher zur Gemeinde zu bringen. Alle Innenrenovierungen sind in der Chronik auch bildlich festgehalten

Starkes Engagement  der Gemeindeglieder

In den Einträgen aus jüngerer Zeit werden das lebendige Gemeindeleben und das überaus starke Engagement der Isteiner und Huttinger deutlich, die heute mit den Kanderner Katholiken eine Kirchengemeinde bilden. In Wort und Bild vorgestellt werden die Persönlichkeiten der  Pfarrer, die das Gemeindeleben geprägt haben. Auch die Geschichte der anderen kirchlichen Gebäude sowie das Schicksal der von Gönnern gestifteten  und im Krieg wieder eingeschmolzenen Glocken von St. Michael wird ausführlich erzählt.  
Dass es immer weiter geht, auch wenn die Gottesdienstbesucher zuletzt weniger geworden sind, zeigen die vielen Bilder kirchlicher Gruppen und Kreise, Ministranten und Kommunionkinder.   Den Autoren war es  wichtig, niemanden zu vergessen. Immer wieder hätten sie sich gefragt: Welche Details nehmen wir auf, und wie tief gehen wir?
Nun hoffen sie, dass ihre Festschrift zum Jubiläumsjahr auf Anklang stößt. Gut die  Hälfte  der Erstauflage sei bereits verkauft, freuen sie sich.  

Weitere Informationen:
Die Festschrift „200 Jahre Römisch-Katholische Pfarrkirche St. Michael Istein“ ist für sechs Euro erhältlich im katholischen Pfarramt, Paul-Sättele-Weg 2, Efringen-Kirchen und bei allen Veranstaltungen rund um den Festgottesdienst zum Jubiläumsjahr.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading