Efringen-Kirchen Ein erster Meilenstein für den Hochwasserschutz am Rhein

Weiler Zeitung
Freuen sich über die Teilfertigstellung: (v.l.) Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, Harald Klumpp und Anke Kollmer Foto: zVg/RP

Integriertes Rheinprogramm: Erster von vier Planfeststellungsabschnitten im Rückhalteraum Weil-Breisach fertiggestellt

Efringen-Kirchen - Weil die offizielle Einweihungsfeier des Abschnitts des Hochwasserrückhalteraums zwischen Märkt und Kleinkems wegen der aktuellen Corona-Entwicklung kurzfristig abgesagt werden musste, hat Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer kürzlich zusammen mit Harald Klumpp, Referatsleiter des Integrierten Rheinprogramms (IRP) im Regierungspräsidium, und der für den Bau zuständigen Ingenieurin Anke Kollmer den ersten Abschnitt des Rückhalteraums besichtigt. Wie im Nachgang berichtet wird, wurde dabei auch ein neuer Aussichtspunkt mit Infotafel und Ruhebank vorgestellt.

Mit dem Abschnitt zwischen Märkt und Kleinkems ist der erste und südlichste der vier Planfeststellungsabschnitte des Rückhalteraums Weil-Breisach fertig. Mit der Tieferlegung (Auskiesung) der Flächen wurde in diesem Abschnitt neuer Naturraum für den Hochwasserschutz geschaffen. „Dieser Abschnitt ist ein unverzichtbarer Bestandteil des IRP und trägt zum wichtigen Hochwasserschutz der Rheinunterlieger bei. Gleichzeitig bietet er der Bevölkerung am Oberrhein mit dem lebenswerten Auenwald eine sehr attraktive Naherholungsmöglichkeit“, wird Bärbel Schäfer in einer Pressemitteilung zitiert.

Umweltminister Franz Untersteller teilte aus Stuttgart mit: „Wir tun gut daran, trotz extremer Trockenheit und Niedrigwasserpegel auch das andere Extrem, nämlich das Hochwasser, nicht aus dem Blick zu verlieren.“ Denn angesichts des Klimawandels müsse man davon ausgehen, dass Extremereignisse weiter zunehmen werden. „Wir dürfen daher in unseren Bemühungen um den Hochwasserschutz nicht nachlassen.“

Für den Landkreis Lörrach hat der Rückhalteraum darüber hinaus einen großen touristischen Mehrwert, wie der Erste Landesbeamte Ulrich Hoehler betont: „Dieser Abschnitt erfüllt seinen Beitrag zum Hochwasserschutz und hat mit seinen Ufer- und Auenflächen ein naturnahes Gesicht erhalten. Jedes Mal, wenn ich mit dem Rad entlangfahre, staune ich über die neue Natur.“

Die Infotafel und die Ruhebank befinden sich auf Höhe Huttingen am Randweg. „An dieser Infotafel wird die rasante Naturentwicklung im Rückhalteraum nachvollziehbar“, freut sich Harald Klumpp. Die dortigen Flächen wurden um bis zu neun Meter tiefergelegt. Auf diesen Flächen stand anfangs blanker Kies. Schon nach wenigen Jahren hat sich hier natürlicherweise ein dichter Weiden-Pappelwald entwickelt. Im Hochwasserfall strömt das Wasser ohne jegliche technische Steuerung in die tiefergelegten bewaldeten Flächen. „Der Wald im Rückhalteraum hat bei Hochwasser die wichtige Funktion, die Hochwasserwelle zu verlangsamen und abzumildern“, so Anke Kollmer.

Der Bund trägt aus verschiedenen Fördertöpfen des Verkehrsministeriums und des nationalen Hochwasserschutzprogramms rund drei Viertel der Gesamtkosten des Integrierten Rheinprogramms.

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