Efringen-Kirchen Ein Zeichen des Zusammenhalts

Weiler Zeitung

Vernissage: Ausstellung „Zämme“ im Museum „Alte Schule“ offiziell eröffnet / Werke von sieben Künstlern

Auftakt einer gemeinsamen Schau und zugleich ein Lichtblick in Corona-Zeiten: Bei der Vernissage der „Zämme“-Ausstellung kam im Museumsgarten ein großes Stück kulturelles Leben und ein wenig Normalität zurück in die Gemeinde.

Von Ingmar Lorenz

Efringen-Kirchen. Kulturfreunde, Kommunalpolitiker und Honoratioren genießen zur offiziellen Eröffnung der Ausstellung „Zämme“ bei warmer Abendsonne und kühlem Wein vom Weingut Huck-Wagner ein Stück Vor-Corona-Flair. Die Gruppe „Jazzlong“ liefert die passende Musik und die vielen Reihen der grünen Stühle wirken im Museumsgarten fast wie eine eigenständige Kunst-Installation.

So ganz ist die Corona-Krise an diesem Abend dann aber doch noch nicht passé. Denn abseits der Sitzplätze gilt die Maskenpflicht, die Ausstellung im Inneren der „Alten Schule“ darf nur in kleinen Gruppen besucht werden, die Daten der Besucher werden am Eingang erfasst und immer, wenn ein neuer Redner ans Mikrofon tritt, wird zuvor der Plastiküberzug gewechselt.

Künstler Bernd Goering, dessen Werke neben jenen von Reinhard Bombsch, Peter Bosshart, Petra Böttcher, Hedwig Emmert, Karlheinz Scherer und Konstantin Weber zu sehen sind, erklärt, wie die Ausstellung zustande gekommen ist. Gerade in Corona-Zeiten sei die Organisation herausfordernd gewesen, blickt er zurück. Gleichzeitig sei es ein Lichtblick, dass es gelungen sei, das Projekt gemeinsam in die Tat umzusetzen.

Auch Bürgermeister Philipp Schmid betont in seiner Ansprache, dass die „Zämme“-Ausstellung ein Zeichen dafür sei, dass allmählich wieder bessere Zeiten anbrechen. Zudem schlägt der Bürgermeister den Bogen zur aktuellen Debatte darum, was Kunst und Künstler dürfen. Mit Blick auf die Diskussion um die Loretta-Skulptur in Freiburg sagt Schmid: „In einer freien und heterogenen Gesellschaft muss es gerade der Kunst erlaubt sein, auch mit vermeintlichen Provokationen die ausgetretenen Pfade in Richtung einer moralingetränkten Selbstzensur zu verlassen.“ In seiner Rede ruft der Bürgermeister zu mehr Toleranz in den Bereichen Kunst und Kultur und letztlich in der gesamten Gesellschaft auf.

Kunst als Spiegel der Gesellschaft

Auch Landrätin Marion Dammann richtet anschließend den Blick auf die Gemeinschaft, die sich in den vergangenen 16 Monaten gewandelt habe. Es gebe Chancen durch mehr Solidarität, aber auch Risiken durch Werteverluste oder Wertewandel. In Anlehnung an Lothar Späth beschreibt Dammann, wie Reflexion zu mehr Eigenverantwortung führen kann. Ebenso bedeutend sei auch, dass nicht der Egoismus, sondern die Gemeinschaft gestärkt werden, womit man wieder beim Titel der Ausstellung – „Zämme“ – sei.

Die beteiligten Künstler öffnen Türen – und zwar sowohl metaphorisch, bezogen auf die Gelegenheit, über die Kunst nachzudenken, als auch wortwörtlich durch den Besuch der Ausstellung, sagt die Landrätin. Und vor dem Hintergrund der seit Monaten bestehenden Maskenpflicht gewinnt noch ein weiteres Zitat von Lothar Späth, das Dammann in ihrer Rede aufgreift, eine ganz neue Facette: „Wir brauchen die Kunst zum Durchatmen.“

Weitere Informationen: Die Ausstellung im Museum „Alte Schule“ bei der die Werke aller beteiligten Künstler zu sehen sind, kann noch bis Ende des Monats besucht werden. Daneben gibt es individuelle Ausstellungen in den jeweiligen Ateliers. Die Öffnungszeiten und weitere Informationen sind auf der Homepage der Gemeinde Efringen-Kirchen und „Aktuelles“ zu finden.

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