^ Efringen-Kirchen: Eine Gemeinschaft, die bewegt - Efringen-Kirchen - Verlagshaus Jaumann

Efringen-Kirchen Eine Gemeinschaft, die bewegt

Gerhard Breuer
Der Sängerbund Efringen-Kirchen hatte zu einer festlichen Matinée eingeladen. Foto: Christiane Breuer

Sängerbund: Matinée mit Liedern und Versen im Gemeindehaus. Höhepunkt im Jubiläumsjahr.

Efringen-Kirchen - Drei Arten von Menschen unterscheidet eine Weisheit aus dem arabischen Sprachraum – die beweglichen, die unbeweglichen und schließlich die, die bewegen. Doris Ludin, Vorsitzende des Obermarkgräfler Chorverbands, zählte den Sängerbund Efringen-Kirchen am Sonntag bei Matinée und Festakt zu den „Bewegenden“. Die Matinée im Gemeindehaus war einer der Höhepunkte im 175. Jahr des Sängerbunds.

Diese lange Zeit, so die Festrednerin, konnte nur gemeistert werden, weil sich immer wieder Menschen fanden, die nicht nur zusammen singen, sondern auch etwas bewegen wollten. 1954 folgten einige Sängerinnen dem Aufruf, eine „Frauenabteilung“ zu bilden. „Damit war bewiesen, dass nicht nur Männer die Sangeskunst beherrschen.“ Und der Sängerbund wurde zum gemischten Chor.

Karl Rühl als Vertreter des Bürgermeisters sagte, dass der Mensch im Zusammenarbeiten- und -leben eine Rückbestätigung erfahre. „Und so ist der Gesangverein eine Brutstätte unseres heutigen demokratischen und freiheitlichen Selbstverständnisses.“

Dirigent Erhard Zeh war bei der Gestaltung des Programms der Matinée nicht nur den historischen Zeitläufen nachgegangen, sondern er hatte auch die Sängerinnen und Sänger nach ihren Wünschen gefragt. Die waren sich mit dem Komponisten Johann Jeep im 16. und 17. Jahrhundert einig, dass „Musica die ganz liebliche Kunst“ sei. Als Mutter der Chorlieder bezeichnete Zeh den Abschied vom Walde „O Täler weit, o Höhen, du schöner grüner Wald“.

Alemannische Verse vorgetragen

Zwischen den Musikbeiträgen gab es immer wieder alemannische Verse von Hansfrieder Geugelin, der auf 65 Jahre Zugehörigkeit zum Verein zurückblicken kann. Beim Gedicht „175 Jahre Sängerbund“, das in der Jubiläumsschrift abgedruckt ist, kam er außer der Reihe auf die aufgeheizte Atmosphäre im Festsaal zu sprechen.

Erinnerungen an frühere Konzerte

Gerda Geiss-Albiez ließ noch einmal die bewegte Geschichte seit den Revolutionsjahren Mitte des 19. Jahrhunderts Revue passieren, während die Chormitglieder Kristiina Kanholt und Eugen Vogt in den Jahresberichten blätterten. „Erinnerst du dich, dass die Generalprobe zu Big Pretender bis zum frühen Morgen gegangen ist?“ Und beim Konzert mit Texten zum Leben von Robert, Clara Schumann und Johannes Brahms: „Was hab ich das Lied von Clara zu Anfang schwierig gefunden. Niemand kannte die Gondoliera. Das Einstudieren war eine einzige Qual. Aber wir haben es hingekriegt“, bemerkte Kanholt voller Stolz, und Eugen Vogt ergänzte: „Bei einem klassischen Konzert Standing Ovations, die hätte niemand erwartet.“

Schmeichelnd und lieblich klang es aus der Chorfantasie von Ludwig van Beethoven, und wieder einmal an dieser Matinée waren die Sängerinnen und Sänger in vollem Einklang mit der Pianistin Sylke Mehnert.

Festschrift zum Jubiläum

Vorsitzender Reinhard Knorr erwähnte die Festschrift, die auf 80 Seiten die bewegende Geschichte des Sängerbunds wiedergibt. Sie entstand aus Text- und Fotobeiträgen vor allem aus der Feder des Vorsitzenden und des Ehrenmitglieds Walter Silbereisen unter grafischer Mitwirkung von Christiane Breuer.

Die Schönheit der Erde besang zum Schluss der Chor mit „For the beauty of the earth“ als Beitrag zur Diskussion über die Klimakrise.

Über die Ehrungen werden wir noch berichten.

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