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Efringen-Kirchen Eine Trockenmauer zum Ausgleich

Beatrice Ehrlich
Ein Traum für Eidechsen sind Trockenmauern wie diese am Schafberg in Efringen-Kirchen. Foto: Beatrice Ehrlich

Bebauungsplan: Eidechsen sollen Habitate direkt im Baugebiet „Beim Breitenstein III“ beziehen

Eine naturverträgliche Lösung für die geforderten Ausgleichsmaßnahmen im Baugebiet „Beim Breitenstein III“ stellte Georg Kunz von der Firma Gala-Plan in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor.

Von Beatrice Ehrlich

Efringen-Kirchen. Eine 1,50 Meter hohe Trockenmauer und ein im Vergleich zur ursprünglichen Planung doppelt so großer Grünstreifen sollen nun Lebensraum bieten für die im Bereich des Bebauungsplans angetroffenen Mauer- und Zauneidechsen. Die in der Herstellung aufwändige und teure Trockenmauer spielt dabei eine besonders wichtige Rolle. Denn dadurch, so der Sachverständige Georg Kunz vom Umweltberatungsunternehmen Gala-Plan, könnte die zusätzlich versiegelte Fläche von 7500 Quadratmetern besonders effektiv kompensiert werden. Um den Wert einer Ausgleichsmaßnahme festzustellen, wird diese in Ökopunkte umgerechnet. Mit einer Trockenmauer können besonders viele Ökopunkte erzielt werden, erläuterte der Experte.

Keine externen Ausgleichsmaßnahmen

Da für beide Eidechsenarten getrennte Habitate angelegt werden müssen, kommt zur Trockenmauer noch der vergrößerte Grünbereich mit Sträuchern, Bäumen und Totholzhaufen. Dort sollen sich künftig vor allem die Zauneidechsen wohlfühlen. Bei der Gemeinderatssitzung waren die bisher eingegangenen Einwände von Trägern öffentlicher Belange und ihre Auswirkungen auf die aktualisierte Fassung des Bebauungsplans Thema. Im Bereich Naturschutz waren vom Landratsamt Lörrach noch Ergänzungen bei den Ausgleichsmaßnahmen angemahnt worden. Unter anderem sollten keine landwirtschaftlichen Flächen in Anspruch genommen werden. Laut Gala-Plan sind externe Ausgleichsmaßnahmen der aktuellen Planung zufolge nicht notwendig. Stadtplaner Till Fleischer erläuterte dem Gemeinderat den überarbeiteten Entwurf für den Bebauungsplan „Beim Breitenstein III“. Das Granit-Marmorwerk Stächelin will dort auf der Fläche gegenüber seines bisherigen Standorts eine Produktions- und Lagerhalle sowie ein Verwaltungsgebäude erstellen.

Gebäude werden höher, dafür gibt es mehr Grün

Um wie verlangt größere Grünflächen zu ermöglichen, habe man im Vergleich zu der Version, mit der man sich im vergangenen Juli befasst habe, bei den Gebäuden mehr in die Höhe, „in die Verdichtung“, gehen müssen. Die maximale Höhe der geplanten Gewerbebauten betrage jetzt 12,50 Meter.

Das Landratsamt hatte nach der Offenlegung noch Einwände zu den Themen Abwasserbeseitigung, Starkregenereignisse, Bodenschutz und Lärmemissionen erhoben. Die entsprechenden Änderungsvorschläge sind nun ebenfalls Teil des aktualisierten Entwurfs.

Festgehalten ist dort unter anderem auch die Dachbegrünung untergeordneter Gebäude und die Pflanzung von Bäumen vor den Fassaden der Gewerbebauten, um eine „Kulissenwirkung“ zu mildern. Von dieser sind bestimmte Vogelarten betroffen. Durch eine fledermausfreundliche Beleuchtung sollen zudem Flugkorridore für die nachtaktiven Tiere freigehalten werden.

Die Telekom hatte in ihrer Stellungnahme Leitungsrechte geltend gemacht. Diese müsse sie aber mit dem Bauherren direkt klären, so Fleischer. Der Gemeinderat stimmte dem aktualisierten Entwurf zu, der nun vor dem endgültigen Beschluss erneut offengelegt werden muss.

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