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Efringen-Kirchen Erste Töne am großen Instrument

Ines Bode
Ein Blick, der Bände spricht: Was sagt ihr jetzt? Foto: Ines Bode

Musik: Einmal Flöte oder Posaune blasen: ein Tag für die Jüngsten beim Musikverein Efringen-Kirchen

Noch bevor die ersten Akkorde erklangen, hatten die Musikzwerge schon die Herzen der Anwesenden gewonnen: Liebevolle Blicke galten dem Auftritt der Jüngsten anlässlich des Vorspielsonntags des Musikvereins Efringen-Kirchen (MVEK).

Von Ines Bode

Efringen-Kirchen. Die Veranstaltung im evangelischen Gemeindehaus glich einem Familientreffen: Bei Kaffee und Kuchen wurde der Austausch gepflegt, die Kinder wuselten vergnügt durch den Raum, und zudem erfreute man sich an den Musikbeiträgen. „Ich bin die Katharina“, piepste es schüchtern aus der Reihe, aus der rot bemützte Köpfe Namen und Instrument ansagten. Zusammen meisterten sie den Auftritt, allen voran ein paar Mutige ohne Bühnenangst. Als Gage wurde ein Schokomann kassiert. David und Christian zogen nach, spielten Jim Knopfs „Insel mit zwei Bergen“ mit Klarinette und Xylophon. Als nächstes kündigte Moderatorin und Jugendleiterin Simone Bodack ein Klarinettenensemble an. Aktive stützten Zöglinge, damit diese nicht verloren wirken, eine bewährte Methode beim MVEK. Und der Jüngste im Bunde setzte das wichtige Pling im Taktgefüge von „Lemon Tree“. Dieser wie allen Darbietungen galt Jubel und lautstarker Applaus. Bei den sechs- bis achtjährigen Flötenkids zeigte sich bereits Publikumserfahrung, und souverän flöteten sie „Freude schöner Götterfunken“.

Der Geräuschpegel stieg, als die Schlagwerker ihr Können zeigten, darunter der 12-jährige Frederik mit einem Solo an den Pauken. Die nächste Truppe warnte vor, es werde laut, und in schönstem Stil der Guggemusik veredelten die Blechbläser Popsongs zu schrägem Notengewitter.

Lieder, die jeder kennt spielten die Saxophone, ein Instrument für Einsteiger, wie Doris Krumm-Schwarz wissen ließ. Zwanzig bis sechzig Lenze seien die Mitglieder alt, und Petra, eine der Älteren, spiele erst zwei Jahre. „Zum Lernen ist es nie zu spät“, betonte Krumm-Schwarz. Den Abschluss bestritten „Simone und ihre Bande“, die als Höhepunkt ein von Dirigent Udo Schmitz arrangiertes Becherspiel einstudiert hatten.

Der zweite Teil der jährlichen Veranstaltung – die Instrumentenvorstellung – widmete sich dem Nachwuchs: Kaum hatte er die Kinder-Posaune in der Hand liegen, ließ ein Junge eine fast korrekte Fanfare hören. Stolz blickte er in Richtung der Erwachsenen, um sich ein Lob abzuholen. Als Glücksmoment bezeichnete Schmitz die Erfahrung des Buben, der von den eigenen Fähigkeiten überrascht war. Auch andere Kinder strahlen nach dem ersten Kontakt mit einem großen Instrument. Tatsächlich seien es Modelle für Kinder, erklärt Schmitz. Hersteller würden dazu übergehen, kleinere Ausgaben zu produzieren, wovon etwa Musikvereine profitieren. Wie zum Beweis war einiges los im Keller, wo sich Ausbilder und Aktive um neue Schüler bemühten. Nicht jeder ging forsch ran: einem Mädchen war der Respekt vor dem langen Ding mit den vielen silbernen Tasten, der Klarinette, ins Gesicht geschrieben. Jene, die das T-Shirt „Mini-MVEKler“ trugen, gehörten zu den Flötenkids oder Musikzwergen, so der Dirigent. Die beste Methode sei, wenn die Vier- bis Sechsjährigen selbst erleben, wie sich ein Instrument anfühle. Eltern könnten mit der Sorge im Wege stehen, ein Blech- oder Schlaginstrument sei zu schwer. Ein Trugschluss, klärt Schmitz auf. Um kräftige Töne zu fabrizieren, kommt es im Prinzip darauf an, wie man mit der Luft umgeht. Ein Kind von schmächtiger Statur sei nicht benachteiligt, wie an diesem Tag zu erleben war.

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