Efringen-Kirchen Erster Schritt ins Jubiläumsjahr

Daniel Hengst
Mehr als 120 Bürger kamen zum Neujahrsempfang in den Mappacher Gemeindesaal. Foto: Daniel Hengst

Mappach feiert sein Bestehen seit 1150 Jahren und richtete aus diesem Anlass einen Neujahrsempfang aus.

Die „riesige Geburtstagsparty“ startete am Montagabend mit einem Neujahrsempfang. Ortsvorsteher Helmut Grässlin hielt dabei seine Rede kurz, zeigte sich eloquent und sorgte dabei immer wieder für mehr als nur ein Schmunzeln in den Gesichtern der gut 120 Gäste im Gemeindesaal.

Dass Großes bevorsteht, zeigte sich bereits am Eröffnungsstück einer Abordnung des Musikvereins Egringen unter der Leitung von Vizedirigent Jochen Grässlin, die das „Te Deum“ von Marc-Antoine Charpentier spielten. Die ersten acht Takte des Präludiums sind als Erkennungsmelodie der Eurovisions-Sendungen bekannt. „Das ist richtig großartig“, sagte Helmut Grässlin, dass sich so viele zum 1150. Geburtstag hätten einladen lassen, „selbst aus Leipzig sind Gäste angereist“.

Grundsätzlich gibt es in Mappach keine Neujahrsempfänge, doch der Ortsvorsteher fand, dass es zu diesem „tollen Event“ einen solchen zum Auftakt geben sollte. Helmut Grässlin freute sich vor allem über die vielen Neubürger, die teilnahmen. Ebenso begrüßte er Bürgermeisterin Carolin Holzmüller, Pfarrer Martin Braukmann, den Ordnungsamtsleiter Niklas Grießhammer, der im Jubiläumsjahr „besonders für Straßensperrungen zum Feiern“ bedeutend sei, Feuerwehr-Abteilungskommandant Stephan Brunner und Monika Mäder, die Vorsitzende des Gesangvereins, neben dem benachbarten Ortsvorsteher Bernd Meyer aus Egringen, wobei sich Joelle Kammerer aus Wintersweiler entschuldigt hatte.

Foto: Daniel Hengst

Grässlin fand, dass mit den Nachbarn gut kooperiert werde. Die Abordnung des Musikvereins aus Egringen umrahmte die Veranstaltung immerhin. „Egringen, Wintersweiler und Mappach passen zusammen wie Mappach und Maugenhard“, begründete Helmut Grässlin die Einladung seiner benachbarten Amtskollegen und sorgte damit für allgemeine Erheiterung.

Markanter Mittelpunkt

Die Kirche sei ein markanter Mittelpunkt der Gemeinde, befand der Ortsvorsteher. Die Menschen hätten gefunden „genial, da bleiben wir“ und sorgten für Wachstum des bis 1974 eigenständigen Ortes. Dies würde heute noch so empfunden, „am schönsten Fleck auf dieser Erde daheim sein“ zu dürfen. Mappach habe im Laufe der Geschichte auch Leid erfahren, wie die Pestwelle und der Dreißigjährige Krieg. Kreisarchivar Oliver Uthe habe von den Anfängen bis zum Großherzogtum Baden in der Jubiläumsschrift verschiedene Ereignisse zusammengefasst.

Für die redaktionelle Arbeit in jenem Heft, das an alle Mappacher Haushalte verteilt wurde, bedankte sich Helmut Grässlin bei Siegfried Feuchter, Hans-Ulrich Fiedler, Jürgen Gisin und Claudia Scheurer. Zum Jubiläum gebe es einen Zuschuss der Gesamtgemeinde, „so der Haushalt entsprechend verabschiedet wird“. Geld sei knapp, weshalb es weitere Jubiläumsschriften für acht Euro je Stück zu kaufen gebe. Dank gelte allen, die in Mappach in den vergangenen 50 Jahren Verantwortung übernommen hätten, sei es politisch, kirchlich oder kulturell. Die Entwicklung im Ort seit dem zuletzt gefeierten Jubiläum 1974 sei sehr umfangreich, betrachte man alleine Landwirtschaft sowie den Strukturwandel.

„Das Jubiläum wird mit mehreren Veranstaltungen gefeiert“, erklärte Helmut Grässlin. Als nächstes stehe das Festbankett in der Kirche am 13. April an, ferner das Konzert des TSC Chors am 21. April, das Maifest der Freiwilligen Feuerwehr Mappach am 1. Mai, das Dämpfifest am 13. Oktober und die Popmesse des Gesangvereins Mappach am 30. November. Besonders hob der Ortsvorsteher den Tag des offenen Dorfes am 23. Juni hervor, an dem sich Mappach mit einer Festmeile vorstelle. In diesem Zusammenhang bedankte sich Grässlin beim Jubiläumsausschuss, ohne den das Jubiläumsjahr nicht zu bewerkstelligen sei.

Foto: Daniel Hengst

Weiterer Dank galt jenen, die sich bei den Veranstaltungen einbringen würden. Zum Abschluss gab es eine Foto-Schau mit zahlreichen Aufnahmen aus der Geschichte Mappachs.

Was das Dorf schön macht

In dieser Foto-Schau, aber auch der Festschrift, ist das erste Schulhaus in Mappach zu sehen. Markus Maier, einer der Bewohner dieses Gebäudes, fand beim anschließenden Gespräch unter den Anwesenden, dass er geschichtlich sehr interessiert sei und sich noch mehr Infos über das Haus, in dem er wohne erhoffe. „Es gibt noch viele Fotos von dem Gebäude aus dem Jahr 1760, diese würde ich zeitlich gerne besser einordnen können und vielleicht ist herauszufinden, wer darauf zu sehen ist“, sagte der 62-Jährige, der vor gut 40 Jahren aus Binzen nach Mappach zog. Von Anfang an in Mappach aufgewachsen ist Mirjam Brenneisen. „Vor allem freue ich mich auf den Tag des offenen Dorfes. Es wird viel Musik, Spiele und Spaß sowie natürlich Essen und Trinken geben“, sagte die 25-Jährige, die zum Jubiläumsausschuss gehört. Es gebe viel zu erfahren, über Handwerk und Landwirtschaft und zu erleben, „was es so schön macht, in unserem Dorf zu wohnen“.

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