Efringen-Kirchen Es ist heiß und geht heiß her

Silke Hartenstein
Reihenweise herzhafte Speisen: Beim Winzerfest Efringen-Kirchen brummt die Küche zur Mittagszeit. Schichtführerin Lucia Kaufmann (re. Bild, re.) Foto: Silke Hartenstein

Das Winzerfest Efringen-Kirchen ist bekannt für herzhafte Speisen. Unsere Zeitung hat beim Küchenrundgang den Ehrenamtlichen über die Schulter geschaut.

Sonntag, 13 Uhr, in der Winzerfestküche: Es brutzelt und zischt, es brodelt und dampft, 30 Helfer sind hier unermüdlich bei der Arbeit. Sie gehören zu den rund 250 Ehrenamtlichen, die sich beim 71. Winzerfest an Stationen wie der Bar, Kaffeestube, Küche, Getränkeausschank sowie am Bier- und Weinbrunnen einbringen.

Die Mischung aus dem Kultstatus des größten Weinfests im Rebland, sonnigem Wetter auf dem Rummelplatz und der Dorfmäss samt Oldtimerausstellung macht sich bemerkbar. Nach vier Jahren Pandemie-Auszeit für das Fest sind um die Mittagszeit nur wenige Plätze frei im großen Festzelt – und Alle wollen etwas zu essen und zu trinken.

„Hier ist jetzt wirklich was los“, sagt Natalie Auer vom Sängerbund. Ein Helfer wendet mit der Grillgabel reihenweise Steaks um, ein Stück weiter macht ein weiterer Helfer dasselbe mit den Grillwürsten – eine schweißtreibende Arbeit. In großen Kochtöpfen brodelt die Bratensoße und garen die Knöpfle, es ist heiß und geht auch heiß her.

Koordination zwischen Küche und Service

Gesprochen wird wenig, dazu fehlt die Muße. Jeder widmet sich seiner Aufgabe, man kommt erstaunlich gut aneinander vorbei. An der langen Durchreiche reihen sich die wartenden Servierkräfte aneinander. „Bin au no do, juhu!“ macht eine Serviererin auf sich aufmerksam.

„Die größte Herausforderung ist die Koordination zwischen Küche und Servicekräften“, stellt Schichtführerin Lucia Kaufmann fest. Einerseits wollten die Servierkräfte so rasch wie möglich ihre bestellten Essen haben, andererseits wolle das Küchenteam, dass die Speisen warm auf den Tisch kommen.

Routiniert füllt Kaufmann einen Teller nach dem anderen mit Currywurst. Sich Stress zu machen oder gar zu schimpfen brächte überhaupt nichts, findet die Schichtführerin. Zum sechsten Mal sei sie mit dabei, oft, wenn Hochbetrieb herrsche. Zur Herausforderung, eine Fünf-Stunden-Schicht über die Mittagszeit zu leiten, meint Kaufmann gelassen, sie organisiere seit rund 15 Jahren Veranstaltungen des Musikvereins Efringen-Kirchen: „Von daher hab’ ich Erfahrung.“

Fünf Fritteusen im Dauerbetrieb

Auch bei Brigitte vom Sängerbund geht es heiß her, obwohl sie an der kühlen Salatausgabe arbeitet. Ein Regal halb voller angerichteter Salate und Wurstsalate wartet auf hungrige Festgäste. Um zehn Uhr begann ihre Schicht. „Anfang ist erst mal gar nichts zu tun, und dann kommt alles auf einmal“, erzählt sie, und: „Ich helfe mit, um unsere Kasse ein bisschen aufzufüllen, und es macht auch Spaß.“ Um Hitze und fettige Essensdämpfe etwas in Schach zu halten, stehen Fritteusen und Spülmaschine draußen vor der Küche. Ein Maschendrahtzaun mit Blickschutz trennt sie vom sich drehenden Kettenkarussell.

Seit 10 Uhr sind die fünf Pommes-Fritteusen im Dauerbetrieb, erzählt Lando Sukau. Johannes Brödlin vom Winzerfest-Orgateam legt gerade eine Essenspause von seiner Schicht an der Kasse ein. Er ist Mitglied der Natur- und Vogelfreunde, die mit TuS Efringen-Kirchen, Musikverein und Sängerbund das Fest organisieren.

Warum anpacken? „Hey, weil ich im Verein bin.“

Jeder Verein stellt zwei bis drei Mitglieder für das Orga-Team, erzählt Brödlin. In den vergangenen drei Wochen gab es besonders viel zu tun, vom Aufbau der Zelte, zum Streichen von Küche und Sanitärbereich bis zum Putzen und vielem mehr. Warum er das macht? Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: „Hey, weil ich im Verein bin.“

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