Routiniert füllt Kaufmann einen Teller nach dem anderen mit Currywurst. Sich Stress zu machen oder gar zu schimpfen brächte überhaupt nichts, findet die Schichtführerin. Zum sechsten Mal sei sie mit dabei, oft, wenn Hochbetrieb herrsche. Zur Herausforderung, eine Fünf-Stunden-Schicht über die Mittagszeit zu leiten, meint Kaufmann gelassen, sie organisiere seit rund 15 Jahren Veranstaltungen des Musikvereins Efringen-Kirchen: „Von daher hab’ ich Erfahrung.“
Fünf Fritteusen im Dauerbetrieb
Auch bei Brigitte vom Sängerbund geht es heiß her, obwohl sie an der kühlen Salatausgabe arbeitet. Ein Regal halb voller angerichteter Salate und Wurstsalate wartet auf hungrige Festgäste. Um zehn Uhr begann ihre Schicht. „Anfang ist erst mal gar nichts zu tun, und dann kommt alles auf einmal“, erzählt sie, und: „Ich helfe mit, um unsere Kasse ein bisschen aufzufüllen, und es macht auch Spaß.“ Um Hitze und fettige Essensdämpfe etwas in Schach zu halten, stehen Fritteusen und Spülmaschine draußen vor der Küche. Ein Maschendrahtzaun mit Blickschutz trennt sie vom sich drehenden Kettenkarussell.
Seit 10 Uhr sind die fünf Pommes-Fritteusen im Dauerbetrieb, erzählt Lando Sukau. Johannes Brödlin vom Winzerfest-Orgateam legt gerade eine Essenspause von seiner Schicht an der Kasse ein. Er ist Mitglied der Natur- und Vogelfreunde, die mit TuS Efringen-Kirchen, Musikverein und Sängerbund das Fest organisieren.
Warum anpacken? „Hey, weil ich im Verein bin.“
Jeder Verein stellt zwei bis drei Mitglieder für das Orga-Team, erzählt Brödlin. In den vergangenen drei Wochen gab es besonders viel zu tun, vom Aufbau der Zelte, zum Streichen von Küche und Sanitärbereich bis zum Putzen und vielem mehr. Warum er das macht? Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: „Hey, weil ich im Verein bin.“