^ Efringen-Kirchen: „Es ist mühsam, ständig auf’s Gaspedal zu treten“ - Efringen-Kirchen - Verlagshaus Jaumann

Efringen-Kirchen „Es ist mühsam, ständig auf’s Gaspedal zu treten“

Beatrice Ehrlich
Für die Weihnachtsbeleuchtung am Isteiner Klotz zeichnet IME verantwortlich. Foto: zVg/Stächelin

 IME-Mitgründer wünscht sich mehr Unterstützung

Istein - Der 2017 gegründeten Bürgerinitiative IME („Istein macht ebbis“) wurde im November eine ganz besondere Ehre zuteil.

Frage: Beim Tag des bürgerschaftlichen Engagements standen Sie mit IME als ein Repräsentant des Ehrenamts im Landkreis Lörrach auf der Bühne. Was bedeutet Ihnen das?

Wir sind richtig überrascht worden, als wir erfuhren, dass unsere Arbeit prämiert werden soll. Wir drei Gründer sind allesamt seit über 50 Jahren in verschiedenen Ehrenämtern und Vereinen tätig gewesen. Mit Eintritt in den Ruhestand haben wir dann 2017 einen Neustart gewagt und die Bürgerinitiative IME gegründet. Wir haben viele Ideen mit nicht wenig Aufwand umgesetzt und ins Rollen gebracht. Die Corona-Pandemie und die allgemeine Wirtschaftslage haben in den letzten Jahren einiges beeinträchtigt. Doch es kommen hoffentlich auch wieder andere Zeiten. Unser Ehrenamt ist sehr anspruchsvoll. Bei der Gründung waren wir drei zusammen genau 200 Jahre alt und heute, fünf Jahre später werden wir vom Landkreis Lörrach für unser Tun geehrt, das freut uns natürlich ungemein.

Was möchten Sie mit der Bürgerinitiative erreichen?

Wir sind total offen für alle Projekte, die die Isteiner Bürger bewegen. Aufgaben, die der Gemeindeverwaltung zuzuordnen sind, wollen wir aber nicht übernehmen. Wir haben deshalb vor fünf Jahren die Dorfbevölkerung zu einem Brainstorming eingeladen, haben alle Wünsche zu Papier gebracht und sind dann aktiv geworden. Wir wollen unser Dorf aufwerten, Bürger zusammenbringen, Projekte umsetzen und das soziale Miteinander fördern.

Wer hat sich zur Gründung von IME zusammengetan, und warum?

Manfred Scherer, Alwin Martin und ich. Unsere Frauen unterstützen uns natürlich, wo es geht. Nach Beendigung der Ortsvorsteher-Tätigkeit ist auch Franz Kiefer noch dazugestoßen.

Ist das ein formaler Zusammenschluss?

Zur Gründung eines eingetragenen Vereins kam es nicht. Das haben wir am Anfang verpasst. Die dazu nötigen Ehrenämter zu besetzen ist wie bei allen Vereinen heute sehr schwierig.

Was fehlt im Dorf?

Der Zusammenhalt, das soziale Miteinander auch unter den Vereinen ist teilweise bei anderen Ortsteilen in der Gemeinde auf besseren Wegen, finde ich.

Wie ist die Resonanz?

Am Anfang war die Resonanz gewaltig. Man war interessiert und gespannt, was da künftig ablaufen wird. Die bisherigen Projekte werden überwiegend positiv bewertet. In der Breite fehlt uns aber die Unterstützung, sei es bei der aktiven Mithilfe oder finanziell.

Wie viele Engagierte umfasst IME?

Je nach Art der Arbeiten: 10 bis 30 Personen.

Im Rückblick: Was waren Höhepunkte Ihrer Tätigkeit?

Juni 2019: Die Einweihung des Telefonhäuschens mit Bücherei und Mitfahrbänken Richtung Efringen, Kleinkems und vor allem Huttingen mit einem Sommerfest in der Neue Straße 54.

Und wo hätten Sie sich mehr Mitwirkung gewünscht?

Es ist wie schon erwähnt mühsam, ständig aufs Gaspedal zu treten. Ohne die persönliche Ansprache läuft fast nichts.

Was bleibt noch zu tun?

Aus verschiedenen Gründen herrscht derzeit leider Stillstand bei neuen Projekten.

Zu den Gründern: Die drei IME-Gründer haben die Isteiner Stadtmauern außer der Bundeswehrzeit nie verlassen, berichtet Dietmar Kunzelmann. Franz Kiefer, der vierte im Bunde, sei im Schwarzwald aufgewachsen und erst bei Berufsbeginn in Istein heimisch geworden. Weil er sich am besten auskenne, sei er dennoch für die von IME organisierten Führungen in Istein verantwortlich, bei denen er über die Geschichte des Dorfs und des Chlotzens informiert.

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