Die Nationalitäten unter den Asylbewerbern und Kontingentflüchtlingen seien breit gestreut. „Derzeit haben wir eine gute Gruppe hier. Zu 99 Prozent ist es ein friedliches Miteinander“, bemerkt Lanzendorf, die das auch schon ganz anders kennengelernt hat. Dabei kämen die heutigen Bewohner der einstigen Arbeiterbehausung des Katzenbergtunnels zum Beispiel aus so verschiedenen Ländern wie Syrien, Afghanistan, Nigeria, Senegal, den Maghreb-Ländern Tunesien, Algerien, Marokko und Westsahara, Eritrea, dem Westbalkan und der Türkei.
Politische Gründe
Die Familie Sin kommt aus der türkischen der Hauptstadt Ankara. Zeynep erzählt, dass sie dort als Krankenpflegerin und Fotografin gearbeitet hat. Ismail ist Elektroniker für Waffentechnologie. „Wir sind aus politischen Gründen geflohen“, sagt der 41-Jährige. Seinen Töchtern gefalle es hier gut. Ismail, ist es wichtig, dass auch seine Töchter tolerant sind. Zehra ist 16 und geht in die neunte Klasse; Semra geht als Elfjährige in die vierte Klasse. Beide hätten Freundinnen. „Mit ihnen haben sie fleißig Geschenke ausgetauscht“, erzählt er.
Über die Weihnachtstage wird die Familie bei einem Onkel von Zeynep sein, der schon seit Jahrzehnten in Deutschland lebt und als Gastarbeiter kam. Die Familien würden Weihnachten gemeinsam feiern. „Wenn wir einmal eine eigene Wohnung haben, dann werden wir auch einen geschmückten Weihnachtsbaum haben“, meint Ismail, der mit seiner Familie seit rund 18 Monaten in Deutschland ist. Gastfreundschaft und Geschenke sind Zeynep wichtig, nicht nur, aber gerade zu Weihnachten.