Efringen-Kirchen Festschrift statt Jubiläumsfeier

Jutta Schütz
Der Museumsverein hat historische Gebäude mit Informationstafeln versehen,etwa das alte Schulgebäude in Kleinkems. Foto: Schütz

Museumsverein: Vorsitzende Helga Meier blickt zurück auf 30 ereignisreiche Jahre / Ausstellung geplant

Die Corona-Pandemie hat auch dem Förderkreis „Museum in der Alten Schule“ einen Strich durch die Planungen gemacht. Statt der Feier zum „30-Jährigen“ gibt es jetzt ein Festschrift.

Von Jutta Schütz

Efringen-Kirchen. Im Jahr 2020 wäre der Museumsverein, wie er auch kurz genannt wird, 30 Jahre alt geworden. Eigentlich hätten die Aktiven das „kleine Jubiläum“ ein bisschen feiern wollen, auch als Werbung zum Mitmachen, sagt die Vorsitzende Helga Meier. Als kleinen Ersatz gibt es aber nun eine informative Festschrift, in der 30 Jahre Einsatz für das Museum beleuchtet werden.

„Ich bin mir bewusst, dass 30 Jahre nicht ein klassisches Jubiläum darstellen“, räumt Meier ein. Da man aber als ältere Vorstandschaft nicht wisse, wie lange es den Verein noch gebe, habe man festhalten wollen, wie viele interessante Aktivitäten für das Museum, aber auch für die Gemeinde und die interessierten Bürger umgesetzt wurden, führt sie aus.

Gegründet wurde der Förderkreis im Oktober 1990, nachdem das Museum Alte Schule einen Monat zuvor, im September, eingeweiht worden war. Der Verein wollte die Einrichtung bei Anschaffungen unterstützen. Das Museum eröffnete dann im Mai 1993. Die erste Museumsleiterin – und damit die Vorgängerin der jetzigen Museumsleiterin Maren Siegmann – war Verena Alborino.

Auf den Spuren früher Siedler im Rebland

Ein Schwerpunkt des Museums ist die Abteilung „Frühgeschichte“ mit einem Modell des steinzeitlichen Jaspisbergwerks von Kleinkems. Der Förderkreis sorgte dafür, dass das Bergwerk eine Besucherattraktion wurde. Am Tag des Geotops im September werden jährlich Führungen angeboten. Für den Einsatz für das einmalige Bergwerk wurde der Verein 2016 beim „Tag des Bürgerengagements“ vom Landkreis ausgezeichnet. 2019 übernahm der Verein die Patenschaft für das Bergwerk.

„Wir haben viele Ausstellungen finanziell und organisatorisch unterstützt – sehr erfolgreich waren dabei 1994 ‚Dies und das aus dem Museumsbestand‘, die Textilausstellung ‚Obe drüber Unte-drunter‘ 1997 und 1998 die Eisenbahnausstellung ‚Zug um Zug‘“, erinnert sich Meier. Auf großes Interesse stießen dann auch die von Maren Siegmann kuratierten und vom Förderkreis unterstützten Ausstellungen, so etwa 2011 die Ausstellung „Über den Rhein: Die Römer, der Rhein, die Straßen und Kleinkems“ oder die Sonderausstellungen im Rathaus-Foyer zu 900 Jahre Welmlingen und Efringen und 2014 zum Isteiner Klotz. Hinzu kamen Dia- und Filmvorführungen sowie Vorträge zu vielen Themen: zu Byzanz und Isfahan, der Bretagne sowie Dresden, zum legendären Rheingold oder der Liebe im Mittelalter.

Sehr wichtig sind dem Verein Exkursionen und Ausstellungsbesuche mit geschichtlichem oder archäologischem Hintergrund. „Wir haben die Rheinsaline in Pratteln besucht, das Kloster Maulbronn, die Humanistenblibliothek in Schlettstadt, das Landesmuseum in Karlsruhe und vieles mehr – das wollen wir auch beibehalten“, sagt Meier.

Der Museumsverein übernahm auch die Beschilderung historischer Gebäude im Hauptort und den Teilorten. Bürger, die sich mit Geschichte gut auskannten, Mitglieder und Ortschaftsräte steuerten ihr Wissen bei. Mehr als 80 Gebäude sind nun beschildert – eine entsprechende Broschüre ist beim Verein erhältlich. Publiziert wurden zudem Spaziergänge in den Ortschaften, die auch zu den historischen Gebäuden führen. Acht dieser Flyer sind erschienen und werden zur Zeit aktualisiert. Beteiligt hat sich der Verein auch an dem 2010 gestarteten Projekt „Kleindenkmale“ des Landkreises. „Wir haben mehr als 70 Kleindenkmale in und um Efringen-Kirchen erfasst und mit Fotos und Texten dokumentiert“, blickt Meier zurück.

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