Efringen-Kirchen Flohmarkt attraktiver als eBay

Weiler Zeitung
Jetzt dürfen sich andere Kinder über die noch gut erhaltenen Spielsachen von Sophia (von links) und Annina Chiodi freuen. Auch der fast schon historische Kaufmannsladen von Karlfrieder Vortisch fand schnell einen Liebhaber. Fotos: Reinhard Cremer Foto: Weiler Zeitung

Sängerbund: 1000 Besucher beim Floh- und Trödelmarkt in der Mehrzweckhalle

Von Reinhard Cremer

Schon kurz nach Öffnung des 28. Floh- und Trödelmarkts strömten die Käuferscharen in die Efringen-Kirchener Mehrzweckhalle.

Efringen-Kirchen. Hatten die Organisatoren des veranstaltenden Sängerbundes in der Vergangenheit noch häufig auf nicht so gutes Wetter gehofft, um so mehr Besucher in die Halle zu locken, erwies sich in diesem Jahr der strahlend blaue Frühlingshimmel fast schon als Motivator für einen Flohmarktbesuch. Sonnenschein wirkt sich auf die Stimmungslage eben doch positiver und somit kauffördernder aus. So zählte der Veranstalter knapp 1000 Besucher.

Bereits um sechs Uhr hatte der Aufbau mit Verlegen des Fußbodens begonnen. Wie schon im vergangenen Jahr halfen auch jetzt wieder vier hochmotivierte junge Männer aus der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge. Dass die Bodenbahnen manchmal gefährliche Wellen warfen, lag jedoch nicht am Verlegen, sondern an der Beschaffenheit des Hallenbodens, wie man sich beim Veranstalter einig war.

Heuer konnten 144 Stände vergeben werden, teilte Sängerbund-Vorsitzender Reinhard Knorr erfreut mit. Pro Tisch – ein Stand konnte auch aus mehreren Tischen bestehen – waren längs der Wände 20 Euro und in der Mitte der Halle 16 Euro zu entrichten. Damit waren die Gebühren stabil geblieben. Trotz des Großaufgebotes an Ständen, so Knorr, gebe es eine „riesige“ Warteliste. Seien früher häufig Stammgäste unter den Verkäufern gewesen, war in diesem Jahr rund ein Drittel der Aussteller zum ersten Mal dabei.

In den Gängen brauchte es manchmal aufgrund der auch vor den Tischen platzierten Angebote etwas Geduld, um voran zu kommen – sehr zur Freude der Verkäufer, hatten die Besucher doch so mehr Gelegenheit, sich mit den Auslagen zu beschäftigen.

Und die boten auch dieses Mal wieder für jeden Geschmack etwas. So war gelegentlich schon ein leichtes Stöhnen zu vernehmen, wenn sich die erworbenen Schätze häuften, obwohl man doch eigentlich „nur zum Schauen“ gekommen war.

Auch eBay hat den Flohmärkten nicht den Rang ablaufen können. Das direkte Kauferlebnis mit Atmosphäre, anfassen und ausprobieren können steht immer noch hoch im Kurs. „Ich find’s hier immer schön“, meinte Monika Schiek aus Steinenstadt stellvertretend für viele.

Tatsächlich konnte, wie in der TV-Sendung „Bares für Rares“, so manche Rarität gegen gutes Geld den Besitzer wechseln. So zum Beispiel ein etwa 100 Jahre altes Pferderennen, welches für 450 Euro Verhandlungsbasis angeboten wurde, oder ein Kaufmannsladen aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts, der für 70 Euro einen Liebhaber fand.

Im hellen Foyer konnten sich Käufer und Verkäufer eine Pause bei Kaffee und Kuchen gönnen, bevor sie sich wieder in den Trubel stürzten. So mancher Schnäppchenjäger blieb, mit der nötigen Geduld ausgestattet, bis kurz vor Ende des Marktes, in der Hoffnung, so die Preise noch drücken zu können.

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