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Efringen-Kirchen Fortbildungen für Winzer

Beatrice Ehrlich
Die Wachstumsbedingungen für Reben sind jedes Jahr anders. Weinbauberater schulen die Winzer im Umgang damit. Foto: Lorenz

Die obligatorischen Fortbildungen für Winzer zum Thema Rebschutz finden auch in diesem Jahr online statt. Was es mit diesen Veranstaltungen auf sich hat, berichtet Weinbauberater Hansjörg Stücklin.

Die obligatorischen Fortbildungen für Winzer zum Thema Rebschutz finden auch in diesem Jahr online statt. Was es mit diesen Veranstaltungen auf sich hat, berichtet Weinbauberater Hansjörg Stücklin.

Von Beatrice Ehrlich

Rebland. Bei den Veranstaltungen im Februar und März soll das vergangene niederschlagsreiche Jahr in den Blick genommen werden, erklärt Hansjörg Stücklin, der für das Markgräflerland verantwortlich ist. Wegen der vielen Niederschläge im vergangenen Jahr sei der Pilzdruck, insbesondere durch den falschen Mehltau, sehr hoch gewesen. Der Rebschutz habe sich hier als schwierig erwiesen. In einer Online-Präsentation, während der die teilnehmenden Winzer auch Fragen stellen und sich in die Diskussion einbringen können, sollen verschiedene Wege aufgezeigt werden, sich besser gegen solche feuchten Wetterlagen zu rüsten und gleichzeitig den Pilzbefall wirksam einzudämmen. Der richtig dosierte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln spiele dabei eine Rolle, so Stücklin, aber auch mechanische Vorgehensweisen wie etwa eine der Wetterlage angepasste rechtzeitige Entlaubung der Weinstöcke.

Die Teilnahme an den sogenannten Sachkundefortbildungsveranstaltungen ist für die Winzer verpflichtend. Seit dem Inkrafttreten des Pflanzenschutzgesetzes im Jahr 2013 müssen sie neben dem fünftägigen Sachkundelehrgang alle drei Jahre den Besuch von insgesamt vier Stunden Fortbildung nachweisen.

In den vergangenen beiden Jahren sind Online-Veranstaltungen an die Stelle der klassischen Winzerversammlungen getreten. Bei den Winzern kam das sehr gut an, sagt Weinbauberater Stücklin. Wenige Stunden nachdem er am Dienstag die Termine in seiner „Weinbauinfo“ an die Winzer versendet hat, haben sich schon 180 Winzer angemeldet, berichtet er. Stücklins Stelle ist zwar beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald angesiedelt, er ist aber auch für die Winzer im Landkreis Lörrach zuständig. Nicht nur, weil er in Haltingen aufgewachsen ist, kennt er das Markgräflerland wie seine Westentasche. Er dreht auch regelmäßig seine Runde durch die Dörfer, um sich die Anliegen der Winzer anzuhören, und um sich ein Bild zu machen von dem, „was draußen los ist“, bevor er seine wöchentliche „Weinbauinfo“ verschickt.

Die Schwerpunkte der Fortbildungen gibt die Natur vor: Thema seien jeweils aktuelle weinbauliche Themen, erläutert Stücklin.

2021 stand das Thema Frostschäden im Mittelpunkt. In den davorliegenden, heißeren und trockeneren Jahren, ging es darum, wie Winzer sich gegen den Klimawandel wappnen können. „Wir versuchen immer, aus solchen besonderen Jahren zu lernen“, so Stücklin. Seit Juli 2020 ist zudem das Biodiversitätsgesetz in Kraft, durch das die landwirtschaftlichen Betriebe angehalten werden, weniger Spritzmittel einzusetzen und verstärkt auf ökologische Bewirtschaftung umzusteigen.

Gerade im vergangenen Jahr habe sich gezeigt, wie schwierig das ist, gibt Stücklin zu bedenken. Öko-Betriebe hätten bis zu 80 Prozent Ertragsausfall zu beklagen gehabt, trotz intensivem Einsatzes des für sie zulässigen Rebschutzes.

Auch dem Thema pilzwiderstandsfähige Reben – Piwis – wendet sich Stücklin in seinen Fortbildungsveranstaltungen zu. Für ihn sind sie nicht die Lösung aller Probleme: Bei den meisten dieser Sorten hätten im vergangenen Jahr zusätzlich Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden müssen. Hansjörg Stücklin ist selbst in einem landwirtschaftlichen Betrieb großgeworden. Der Diplomingenieur für Weinbau und Önologie war von 1986 bis 1993 Weinbauberater für den Bereich Tuniberg/Bodensee, seit 1993 bekleidet er diese Funktion für das Markgräflerland.

weitere Information: Die Sachkundefortbildungsveranstaltungen mit Hansjörg Stücklin finden am Donnerstag, 10. Februar, und am Mittwoch, 23. Februar, jeweils von 19 bis 21 Uhr statt, weitere Termine gibt es am Donnerstag, 17. Februar, und Dienstag, 8. März, mit Weinbauberater Tobias Burtsche und am Donnerstag, 3. März, sowie am Donnerstag, 10. März, mit Weinbauberater Egon Zuberer. Für die Ausstellung der Fortbildungsbescheinigung wird eine Gebühr von zehn Euro erhoben. Anmeldung über die Webseite des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald: www.breisgau-hochschwarzwald.de

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