Efringen-Kirchen Frühe und hochwertige Lese erwartet

Weiler Zeitung

Weinbau: Verschiedene Winzer äußern sich

Zuerst recht viele Niederschläge im Frühjahr, dann ab Ende Mai bis in den August hinein Hitze und Trockenheit – die Witterung der vergangenen Monate ließ nicht wenige Landwirte klagen. Die Weinbauern allerdings müssen sich keine Sorgen machen, wie eine Umfrage unserer Zeitung in der Weinwirtschaft der Reblandgemeinde Efringen-Kirchen ergab.

Von Ralph Lacher

Efringen-Kirchen. Es sei zwar von einem sehr frühen Lesebeginn Ende August, Anfang September auszugehen. Dann sei aber mit sehr gesundem, qualitativ hochwertigem Traubenmaterial zu rechnen, heißt es sowohl von seiten der Bezirkskellerei Markgräflerland als auch privatvermarktenden Winzern.

Aktuell sehe es sehr gut aus im großen Einzugsgebiet der Bezirkskellerei Markgräflerland, sagt Geschäftsführer Hagen Rüdlin. Denn das Rebenjahr sei bisher optimal verlaufen – mit schöner Blüte und trotz Hitzesommer bester Entwicklung der Trauben, meint Rüdlin.

Diese Wetterbedingungen hätten sehr gesundes Traubengut ergeben. Einzig die noch nicht im Ertrag befindlichen Junganlagen hätten etwas Trockenstress erlebt. „Wir erwarten einen qualitativ hochwertigen Herbst und einen Beginn mit der Vorlese in der nächsten Woche.“ Ideal sei, dass nun kühle Nächte vorherrschen, was die Extrakte und Inhaltsstoffe in den Trauben sowie die Säurewerte vorantreibt, so der Geschäftsführer zu einem wichtigen Aspekt für den optimalen Startzeitpunkt für die Lese. Wann die Hauptlese beginnt, kann er zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht genau sagen, voraussichtlich aber Anfang September.

„Reben sind Tiefwurzler, die auch in der langen Trockenphase keine Probleme haben, die Trauben zu versorgen“, erklärt Yves Muller, Kellermeister im Weingut des Kalkwerks Istein. Einzige Auswirkung, die er in seinen Isteiner Reben bemerkte, sei eine gewisse Kleinbeerigkeit. Die nun einsetzenden kühlen Nächte würden den Inhaltsstoffen der Trauben gut tun, so dass er davon ausgeht, nächste Woche mit der Lese für den Sektgrundwein und die neuen Weine zu beginnen, sagt Muller.

Das sei zwar außergewöhnlich früh, aber angesichts des schönen Gesundheitszustands der Trauben optimal. „Die Weißweintrauben wie auch die roten Sorten sind schon wunderbar durchgefärbt, so dass einem frühen Lesestart für meinen ersten Herbst in Verantwortung in Istein nichts im Wege steht“, sagt Muller.

Mindestens zwei Wochen vor dem üblichen Lesebeginn dürfte auch auf dem Öko-Weingut Kaufmann die Lese beginnen, kündigt Winzerin Annette Kaufmann an. Der Behang sei gut, auch in Mengenhinsicht sei ein passender Herbst zu erwarten, sagt Kaufmann. Schön – und notwendig fürs Traubenmengen-Wachstum – wäre maßvoller Regen in den nächsten Tagen und Wochen, erklärt die Winzerin, die von einem Lesebeginn Anfang September ausgeht.

Es dürfe nun bis zur Lese und während dieser nur keinen Hagel oder Starkregen mehr geben. Kaufmann nennt auch einen nicht unerheblichen Vorteil der heißen Witterung: Probleme mit der gefürchteten Kirschessigfliege, die keine Hitze mag, blieben genauso aus wie feuchtigkeitsbedingte Pilzerkrankungen, so dass entsprechende Pflanzenschutz-Einsätze nicht nötig waren.

„Wenn es bei dieser Sommerwitterung bleibt, vielleicht noch etwas Niederschläge kommen, dann gibt es einen frühen, aber entspannten Herbst bei uns“, sagt Annette Kaufmann.

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