Efringen-Kirchen Gemeinschaft in schwierigen Zeiten

Weiler Zeitung
Auch in Blansingen war das Jahr 2020 von der Corona-Krise geprägt. Foto: Ingmar Lorenz

Rückblick: Ortsvorsteherin Andrea Wahler zieht Bilanz zu 2020 in Blansingen / Ausblick auf das neue Jahr

Blansingen - Mit einem Blick auf Blansingen komplettieren wir unseren Rückblick der Ortsteile der Gemeinde Efringen-Kirchen im Corona-Jahr 2020. Viele Herausforderungen galt es zu meistern, wie Ortsvorsteherin Andrea Wahler berichtet. Vorausschauend hofft man auch in Blansingen im neuen Jahr auf ein Stück wiederkehrende Normalität.

„Das Jahr 2020 startete mit unserem Neujahrsempfang sehr gut und die Resonanz war wie die letzten Jahre sehr groß, viele Bürgerinnen und Bürger folgten gerne der Einladung“, erinnert sich Ortsvorsteherin Andrea Wahler.

Kurz darauf aber kam es zu einem unerfreulichen Zwischenfall: Das Fasnachtsfeuer wurde von Brandstiftern angezündet und musste von der Feuerwehr gelöscht werden. „Danach war das Fasnachtsfeuer überschattet von einem schweren Orkantief, das von Frankreich her kam und direkt zuschlug, als der Fackelzug kurz vor dem Fasnachtsfeuer ankam. Es war für alle, aber meist für die Kinder ein schrecklicher Moment und hinterher war die Stimmung sehr gedrückt“, beschreibt die Ortsvorsteherin.

Corona legt das öffentliche Leben lahm

Im März kam dann durch die Pandemie der erste Lockdown. Kindergärten und Schulen waren zu, die Lage wurde auch in Blansingen ernst. Alle Festlichkeiten entfielen für den Rest des Jahres. Das betraf unter anderem das Maibaumstellen der Böllerschützen, den Sommernachtshock der Feuerwehr, den Herbsthock der Landfrauen und auch das am 31. Oktober geplante große Fest zum 40-jährigen Bestehen der Patenschaft der Feuerwehren Blansingen und Wanhöden. „Sehr schade, es hatten sich auf beiden Seiten viele schon sehr darauf gefreut“, so Wahler.

Auch zum Seniorennachmittag, welcher normalerweise einmal pro Monat stattfindet, konnte ab März bis heute nicht mehr eingeladen werden. „Alle Absagen sind sehr schmerzlich für alle Altersschichten“, betont die Ortsvorsteherin.

Vieles wurde durch die Pandemie ausgebremst, und so konnte die weitere Denkmalsanierung ringsum nicht erledigt werden, so wie auch der Kinderspielplatz und die Tore auf dem Bolzplatz nicht wie gewünscht erneuert. Ausgebremst wurden auch die Jugendlichen, welche diesen in Eigenleistung renovieren wollten. „Viele ehrenamtliche Helfer haben das Dorf trotz der Pandemie wie immer mitgestaltet und mitgeholfen, ihnen haben wir wie jedes Jahr unseren Dank ausgesprochen.“

Blansinger Bürger halten zusammen

Auch in Blansingen beteiligen sich einige Kinder an der Aktion des DRK, bei der Bilder für Alten- und Pflegeheime gesammelt wurden. Viele junge Leute meldeten zudem ihre Bereitschaft zur Mithilfe beim Einkaufsservice des Bürgerbus-Teams und des TuS Efringen-Kirchen an. Der Einsatz verlief dann jedoch im kleinen Rahmen, erklärt Wahler. „Bei uns im Dorf hat sich gezeigt, dass Familienbande und Nachbarschaft noch sehr gut funktionieren.“

Manuela Geugelin startet am Röhrenbrunnen eine Aktion unter dem Motto „ Lasst uns die Welt etwas bunter machen“ und rief dazu auf, bemalte Steine an den Brunnen zu legen.

Neues bei Gastronomie und Tourismus

Ein größeres Projekt, der Gutshof mit Dorfladen, wurde mit dem Bauantrag in einer öffentlichen Sitzung des Ortschaftsrats vorgestellt.

Im August konnte zudem die „Römerstube“ wieder eröffnet werden – vorerst allerdings nur die Gartenwirtschaft, da die Innenarbeiten noch nicht abgeschlossen waren. Corona bremste auch hier aus, wie Wahler berichtet.

Ulrich Henze verlässt die Gemeinde

Der vertrauensvolle Springerpfarrer Ulrich Henze verließ Blansingen 2020, da seine Dienstzeit endete. „So stehen wir wieder ohne Pfarrer da“, so Wahler. Gleichzeitig betont sie, dass die Außen-Gottesdienste im Pfarrgarten sehr schön waren.

Der Volkstrauertag konnte nicht wie gewohnt abgehalten werden. „Richard Ludin und ich nahmen gemeinschaftlich an der kirchlichen Feier in Welmlingen teil und jeder von uns legte in Anschluss an seinem Denkmal im Dorf eine Schale und Kranz nieder.“

Hohe Bedeutung der Feuerwehr

Zum Glück sei es noch möglich gewesen, die Grundausbildung der angehenden Feuerwehrleute abzuschließen, bevor Anfang November die höchste Pandemiestufe ausgerufen wurde, weist die Ortsvorsteherin auf die Bedeutung der Feuerwehr gerade auch im Corona-Jahr hin. „Es liegt mir sehr am Herzen, unsere Feuerwehr so gut es geht zu unterstützen, sie ist für uns Bürgerinnen und Bürger eine der wichtigen Einrichtungen in unserer Gemeinde.“

Wolferhalle mit neuer Tür

Aufgrund eines Brandschutzgutachtens musste unter anderem die Eingangstür der Wolferhalle ausgetauscht werden, da diese nicht den neuesten Vorschriften entsprach. „Dies war sehr schmerzlich, da die alte Tür gar nicht so alt und noch in sehr gutem Zustand war“, blickt Wahler zurück. Dennoch sei es mit Blick auf den Hallenbetrieb notwendig gewesen.

Und apropos Eingangstür: Diese musste auch beim Jugendraum erneuert werden, nachdem die alte bei einem Einbruchsversuch beschädigt worden war.

Halle und Feuerwehr bekamen zudem einen neuen Schließmechanismus mit Transponder. Daneben waren auch die sanitären Anlagen der Halle weiterhin ein Thema.

Breitbandausbau fortgesetzt

Das ganze Jahr über fanden in Blansingen weiterhin teils lärmintensive Arbeiten in den Bereichen Breitband, Gas und Elektrizität statt. „Ich hoffe, dass die Arbeiten im Jahr 2021 endlich abgeschlossen werden können und wieder etwas Ruhe in den Straßen des Dorfes einkehrt.“

Ausblick auf anstehende Projekte

Schmerzlich sei die Absage des Neujahrsempfangs gewesen, sagt Wahler beim Blick auf das begonnene Jahr. Denn der Neujahrsempfang sei bei den Bürgerinnen und Bürgern sehr beliebt und eine Möglichkeit für regen Austausch. „Ich wünsche mir für uns alle, dass es dieses Jahr mal wieder möglich sein wird, zusammen ein Fest zu feiern, dass die Vereinsarbeit sowie die Seniorenarbeit weitergehen und das Dorfleben wieder aufblühen kann – vielleicht auch mit neuen Ideen“, blickt die Ortsvorsteherin voraus. Mittlerweile sei die Sehnsucht nach Gesellschaft bei allen Altersschichten groß.

Obwohl die Finanzlage in der Gemeinde alles andere als rosig aussehe, dürfe es dennoch nicht zum Stillstand kommen. „Für 2021 hoffe ich, dass wir die weitere Bauantragsplanung für die Umgestaltung des Grünberger-Areals angehen können, sowie die weitere Sanierung am Denkmal.“

Zudem habe man Maßnahmen auf dem Kinderspielplatz, am Bolzplatz und am Brandweiher auf der Agenda.

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