Efringen-Kirchen Gute Ernte im Rebland

Beatrice Ehrlich
Getreideernte bei Efringen-Kirchen Foto: Beatrice Ehrlich

Sorge um Mais und Sojabohnen wegen Trockenheit

Die lange Trockenheit, die Gemüse und Grünland darben lässt, hat das Wachstum beim Getreide nicht so stark mitgenommen. Die Erträge der Getreideernte im Juli sind überwiegend gut ausgefallen.

Von Beatrice Ehrlich

Efringen-Kirchen/Rebland - Für Rolf Hess, Fachbereichsleiter für Landwirtschaftliche Erzeugung im Landkreis Lörrach ist es ein Grund zur Freude: „Wir hatten ein Riesenglück“, kommentiert er die guten Erträge bei der Getreideernte. Auf genügend Feuchtigkeit im Frühjahr folgte ein durchweg trockener Monat Juli, der dem Weizen und anderen Getreidearten gut bekommen ist. Allenfalls auf den besonders leichten, kiesigen Böden in der Rheineben, die das Wasser schlechter halten können, sei die Körnergröße etwas kleiner ausgefallen als sonst, stellt er fest. Je leichter der Boden, desto mehr seien die Ernteerträge in Mitleidenschaft gezogen worden, sagt er. Im Rebland betrifft das neben den Weiler Stadtteilen Haltingen und Märkt auch Eimeldingen sowie in geringem Maß Efringen-Kirchen. Die Wintergerste sei bereits Anfang Juni geerntet worden, die anderen Getreidearten dann „völlig entspannt“ im Laufe des Juli, in dem keinerlei Regen wie in anderen Jahren die Erträge gefährdet hat.

Fusarium-Pilz „kein Thema“

Unter den im Rebland geernteten Getreidearten macht der Weizen mit etwa zwei Dritteln den größten Teil aus. Er wird vorwiegend zu Brot verarbeitet. Auch beim Raps, der auf den Feldern im Landkreis Lörrach nur einen geringen Anteil ausmacht, seien die Erträge gut ausgefallen.

Auch der giftige Fusarium-Pilz, der bei zu viel Feuchtigkeit die Ähren des Weizens befallen kann, war in diesem Jahr kein Thema, sagt der Experte. Jedes Jahr dokumentiert er die Erntemengen im Landkreis und kann so Vergleiche anstellen zwischen den verschiedenen Jahren. Im vergangenen Jahr hätten beispielsweise immer wieder auftretende Regenfälle während der Ernteperiode den Landwirten das Leben schwer gemacht.

Sorgen bereite Hess indessen die Entwicklung beim Mais und den Sojabohnen. „Sie leiden unter der Trockenheit“, sagt er, hier seien Trockenschäden vorprogrammiert. Dies sei so, obwohl gerade der Mais von Natur aus weniger Wasser benötige als andere Kulturen, ebenso die Hirse, die als glutenfreie Alternative zum Getreide an Bedeutung zunimmt. Aus dem Mais, der im Spätherbst geerntet wird, wird Stärke gewonnen, die zu vielen Produkten weiterverarbeitet wird: organische Säure, Kunststoffe, Glukose oder sogar Zahnpasta.

Auf Schiffen in den Norden

Der im Rebland geerntete Brotweizen wird über die ZG Raiffeisen und das Elsass vermarktet und auf dem Rhein in den Norden Deutschlands, nach Frankreich oder Holland verschifft. Nur wenig lande auch in Übersee, weiß der Fachbereichsleiter.

Dass nicht alle Landwirte in Baden-Württemberg glimpflich davongekommen sind, geht aus einer Pressemitteilung des Landesbauernverbands (LBV) hervor. „Die Ertragsspanne zwischen den Regionen ist sehr groß. Im Norden Baden-Württembergs mussten die Landwirte teils erhebliche Ertragseinbußen hinnehmen“, erklärte LBV-Präsident Joachim Rukwied bei der Ernte-Pressekonferenz am Donnerstag. „Die Herbstkulturen leiden massiv unter Wassermangel und Hitzestress“, so Rukwied. Grünland und Mais seien zum Teil vertrocknet. Deswegen müssten einige Tierhalter schon Winterfutter dazufüttern, da sie kein Grünfutter mehr schneiden könnten.

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