Efringen-Kirchen Großer Schritt für kleine Läden

Weiler Zeitung

Corona: Gewerbeverein begrüßt Wiedereröffnung der Geschäfte / Gesundheit hat weiter oberste Priorität

Verhaltenes Aufatmen beim Gewerbeverein Efringen-Kirchen: Laut eines Beschlusses der Landesregierung dürfen zahlreiche Geschäfte ab Montag wieder öffnen. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, glaubt Vorsitzender Helmut Vormann. Gleichzeitig müsse aber streng auf die Einhaltung der Hygienevorschriften geachtet werden – vor allem auch von den Kunden selbst.

Von Ingmar Lorenz

Efringen-Kirchen. Einige Betriebe wie etwa das Kalkwerk oder der Lebensmitteleinzelhandel konnten als Teil der systemrelevanten Infrastruktur auch während des „Shutdowns“ der vergangenen Wochen geöffnet bleiben. Die Geschäfte, die schließen mussten, dürfen nun ab Montag ihren Betrieb wieder aufnehmen.

Vorgabe der Landesregierung ist unter anderem, dass die Verkaufsfläche weniger als 800 Quadratmeter beträgt. Zudem müssen die Geschäfte, die am Montag ihre Türen wieder öffnen können, besondere Hygienevorschriften einhalten. Welche Maßnahmen dabei zu ergreifen sind, soll von den entsprechenden Stellen in Stuttgart am heutigen Samstag noch in einer Art „Checkliste“ kommuniziert werden. Als wahrscheinlich gilt, dass die Anzahl der Kunden, die gleichzeitig in einem Laden einkaufen dürfen, verbindlich festgelegt wird.

Bei Details besteht noch Klärungsbedarf

Die meisten Betriebe, die während der vergangenen Wochen geöffnet waren, konnten bereits Erfahrungen hinsichtlich der Einhaltung der Hygiene-Standards sammeln. Jene, die im Zuge des „Shutdows“ schließen mussten, betreten ab Montag diesbezüglich ein Stück weit Neuland. Denn es gebe vieles zu berücksichtigen, betont Vormann. „Es muss zum Beispiel nicht nur darauf geachtet werden, dass nicht zu viele Leute gleichzeitig im Laden sind, sondern auch darauf, dass sich vor den Geschäften keine Menschentrauben bilden.“ Denn auch wenn es für die Geschäfte wichtig ist, dass sie wieder öffnen können, habe die Gesundheit auch weiterhin oberste Priorität, so der Vorsitzende des Gewerbevereins.

Während die Gewerbetreibenden ihren Beitrag durch die Umsetzung der Maßnahmen zur Einhaltung der Hygiene in ihren Geschäften leisten, seien diesbezüglich zugleich auch die Kunden am Zug, betont Vormann. „Das Tragen von Schutzmasken – auch selbst gemachten – und Handschuhen ist jetzt angesagt.“ Denn nicht nur auf die eigene Gesundheit, sondern auch auf das Wohlergehen der Mitmenschen müsse besonders geachtet werden.

Vormann geht dabei mit gutem Beispiel voran. „Ich gehe mit Mundschutz und Handschuhen einkaufen“, erzählt er. Er verstehe gut, dass sich das Tragen der Schutzkleidung bisweilen sehr seltsam anfühle, „aber da muss man jetzt einfach durch.“

Verständnis für Einschränkungen

Dass man mit der Wiedereröffnung zahlreicher Geschäfte sowie der teilweisen Aufnahme des regulären Schulbetriebs ab Mai kleine Schritte in Richtung Normalität macht, sei durchaus zu begrüßen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir das Gewerbe peu à peu wieder ans Laufen kriegen“, zeigt sich Vormann vorsichtig optimistisch. Zugleich hat er Verständnis für die Vorschriften, welche die Regierung bei der Wiedereröffnung der Geschäfte macht, etwa was die Größe der Verkaufsfläche angeht. In Geschäften mit einer sehr großen Fläche würden sich zwar die Kunden im Gebäude selbst ausreichend weit verteilen, an der Kasse oder auch auf dem Parkplatz sehe die Situation jedoch anders aus.

Auch müsse man vorsichtig und in kleinen Schritten vorgehen, damit die Zahl der Infizierten nicht wieder nach oben schnelle. „Es ist eine Gratwanderung“, fasst Vormann zusammen. Insgesamt befinde man sich aber auf einem guten Weg, betont er. Auch deshalb, weil den Leuten die Tragweite der Pandemie inzwischen bewusst geworden sei und sie sich größtenteils bereit zeigen, ihren Anteil zur Überwindung der Krise beizutragen.

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