Efringen-Kirchen Gute Zeiten für Steinobst

Beatrice Ehrlich
Wunsch der Erzeuger für 2023: eine reiche Zwetschgenernte, wie hier im Eggener Tal. Foto: ov-Archiv/Schumacher

Wie Kirschen und Zwetschgen vermarktet werden

Einen Überblick über den Steinobstmarkt in Südbaden gab beim Steinobsttag des Kreisobst- und Gartenbauverbands sowie dem Landkreis Lörrach in Blansingen Stefan Mench vom Erzeugergroßmarkt Südbaden in Vogtsburg-Oberrotweil.

Von Beatrice Ehrlich

Rebland/Blansingen - Beim Steinobsttag standen dieses Mal Zwetschgen und Pflaumen im Mittelpunkt. Rund 1500 Tonnen reine Frischware konnten davon im vergangenen Jahr verkauft werden, berichtete Mench, die meisten davon aus dem Markgräflerland.

Die Ernte sei trotz Verlusten durch Frost während der Blüte gut gewesen, sagt er im Rückblick. Sie sei zwar nicht ganz so hoch ausgefallen wie laut Ernteprognose vorgesehen, dennoch konnte mehr als doppelt so viel geerntet und verkauft werden wie im Jahr davor, als aufgrund der geringen Ernte insgesamt nur 600 Tonnen verkauft wurden.

Bei den Kirschen kamen 2022 rund 550 Tonnen als Frischware und 690 Tonnen als Industrieware in den Verkauf.

Landwirte hatten mehr Zeit für Mirabellen

Überraschend sei die Entwicklung bei den Mirabellen gewesen, so Mench. Denn hier waren mit rund 190 Tonnen deutlich mehr abgegeben worden als im Vorfeld anhand der Anmeldungen der Landwirte (60 Tonnen) zu erwarten gewesen war. Im Gespräch mit einem lokalen Erzeuger hätte dieser ihm erklärt, das habe daran gelegen, dass die Kirschen- und Zwetschgensaison so außergewöhnlich früh vorbei war, dass man mehr Zeit für die Mirabellen gehabt habe. Zusammen mit dem Lebensmitteleinzelhandel sei es aber gelungen, die Mirabellen deutschlandweit sehr zufriedenstellend zu vermarkten, so Mench.

Stefan Mench hört keine Klagen der Erzeuger

Überhaupt scheinen sich die Zeiten gebessert zu haben für den Steinobstvertrieb. Klagen von Landwirten, die einen Teil ihrer Ernte hätten vernichten müssen, seien ihm, seit er für die Region zuständig ist, nicht zu Ohren gekommen, sagt der 45-jährige Vertriebsmanager, der seit Juli 2021 beim Erzeugergroßmarkt ist. Natürlich stehe man im Lebensmitteleinzelhandel immer in Konkurrenz mit billigeren Angeboten, etwa aus Spanien oder der Türkei. Mench tritt dem entgegen, indem er versucht, seine Kunden dafür zu sensibilisieren, auch der aus Deutschland stammenden Ware einen attraktiven Platz in der Auslage zuzuweisen.

Für das laufende Jahr wird mehr Ware erwartet

Mit Blick aufs laufende Jahr erwartet Mench sogar noch mehr Ware als in den Vorjahren, denn einige Erzeuger, die in den vergangenen Jahren zusätzlich Kirschen und Zwetschgen angebaut haben, kämen nun in die Ertragsphase. Ob dann auch das Wetter mitspielt, ist eine andere Frage. „Ob es Frostschäden geben wird, dass können wir jetzt noch nicht absehen.“

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