Die Bezirkskellerei Markgräflerland Efringen-Kirchen (BKM) verkaufte 58 Prozent ihrer Weine und Sekte über den Lebensmittel-Einzelhandel. Geschäftsführer Gerhard Rüdlin zeigte sich in der Generalversammlung „stolz darauf, nach vielen Jahren Aufbau in diesem Segment so stark zu sein“. Von Clemens Leutz Efringen-Kirchen/Fischingen. Aber natürlich seien für die BKM nicht nur die klassischen Supermärkte, die auch auf Regionalität setzen, sondern alle Abnehmergruppen wichtig, betonte er vor den Mitgliedern in der Fischinger Läufelberghalle (wir berichteten). Endabnehmer und Mitglieder kauften 2015 demnach 14,6 Prozent der Produktion ab, wobei dieser Direktbezug beim Erzeuger leicht rückläufig sei; auch der Onlinehandel habe „keine euphorische Entwicklung genommen“, sagte Rüdlin. Wichtige Abnehmer waren indes der Fachhandel mit 8,5 Prozent, Gastronomie und Vereine mit 5,1 Prozent und interne Vertriebsgesellschaften mit 11,1 Prozent. Dabei arbeite die BKM, nach dem Badischen Winzerkeller Breisach der zweitgrößte Weinproduzent in Baden, nicht mit Agenturen zusammen, sondern ausschließlich mit eigenen Beschäftigten, sagte Rüdlin, denn „die können beim Kunden überzeugen und die wissen, von was sie reden“. Bei den Mengenumsätzen hatte der Gutedel mit 33,3 Prozent knapp die Nase vorn vor Spätburgunder und Weißherbst mit 33,2 Prozent, Müller-Thurgau mit 18,8 Prozent, Weißburgunder (7,2%), Grauburgunder (2,4%) und Sekt und Secco (1,8%). Dass Sekt und Secco bei den Wertumsätzen aber mit 5,6 Prozent zu Buche schlagen, zeige, dass diese Produkte „für uns ein enorm wichtiges Standbein mit erfreulicher Entwicklung der Umsatzzahlen geworden sind“, sagte Rüdlin. Der Hauptposten bei den Wertumsätzen blieb klar der Weißwein mit 58,5 Prozent vor dem Rotwein mit 35,9 Prozent. Zu schaffen machten den hiesigen Erzeugern auch das anhaltend hohe Interesse der Verbraucher an ausländischen Weinen, die inzwischen einen Marktanteil von 55 Prozent erreicht haben. Aus Italien kommen 16 Prozent der verkauften Weine in Deutschland, aus Frankreich 13 und aus Spanien acht Prozent; stark vertreten sind auch österreichische Tropfen und zunehmend Produkte aus Übersee. Dabei erinnerte Rüdlin daran, dass Italien letztes Jahr 48,1 Millionen Hektoliter Wein geerntet hat, Frankreich 47,4, Spanien 36,6, aber Deutschland nur neun Millionen Hektoliter. Dabei sei die Ernte 2015 in allen europäischen Ländern minimal kleiner als 2014 ausgefallen, „war aber von hervorragender Qualität“, sagte Rüdlin. Die BKM holte denn auch wieder zahlreiche Auszeichnungen, so zwei Top-Ten-Bewertungen beim Gutedelcup 2015, eine Gold- und eine Silbermedaille beim internationalen Weinpreis von Mundus Vini, Auszeichnungen für besondere Qualität (vier Sterne) beim internationalen Grauburgunder-Preis am Kaiserstuhl sowie insgesamt sieben Vier-, Drei- und Zweisterne-Bewertungen durch das Genussmagazin „Selection“. Und dass alle 209 Weine, die bei der QbA-Prüfung angestellt wurden, eine amtliche Prüfnummer erhalten hatten, sei für die BKM selbstverständlich, sagte Rüdlin – das sei aber keineswegs bei allen Herstellern immer so. Nach der Begrüßung der Winzer durch den Fischinger Bürgermeister Axel Moick führte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Höferlin durch die Generalversammlung, in der neben Geschäftsführer Gerhard Rüdlin und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Hansjörg Lang auch Verbandsprüfer Becker vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband sprach. Becker erläuterte die Bilanz 2015 mit ihrer zufriedenstellenden Ertragslage und den im Vergleich zu den Vorjahren bescheidenen Investitionen mit einem Gesamtvolumen von 311 000 Euro, die laut Rüdlin wie in der Vergangenheit mit Eigenmitteln finanziert worden seien.