Efringen-Kirchen Hunderte Liter Soße kochen

Weiler Zeitung

Kulinarik: Die Castigliones aus Istein veranstalten jedes Jahr eine besondere Aktion

Jedes Jahr stellt Familie Castiglione aus Istein einen Jahresvorrat an Tomatensoße selbst her. Gaetano Castiglione hat die Tradition von seiner Mutter übernommen – und die wiederum von ihrer Mutter.

Von Saskia Scherer

Istein. 750 Kilogramm italienische San Marzano-Tomaten wurden dieses Jahr insgesamt verarbeitet – das ergab rund 400 Flaschen Soße, wie Castiglione im Gespräch mit unserer Zeitung erzählt. Rund 15 Personen haben drei Tage lang mitgearbeitet. „Es werden immer mehr, weil sie auf den Geschmack kommen“, schmunzelt Ehefrau Sandra Castiglione. Rund um das Soßenkochen gibt es stets auch ein kleines Fest für Freunde und Bekannte. Es wird zusammen gegessen, getrunken und viel gelacht.

Bereits eine Woche vorher beginnt Sandra Castiglione mit dem Waschen der Flaschen, in die die Soße später abgefüllt wird. Sie können immer wieder verwendet werden, lediglich neue Deckel benötigt man ab und zu. Bei der Soßenherstellung werden die Tomaten zunächst klein geschnitten, dann ist das Umrühren beim anschließenden Kochen einfacher und sie werden schneller weich. Nach dem Kochen kommen die Tomaten in eine Art „Fleischwolf“, wie Gaetano Castiglione erklärt. Dort werden Kerne, Haut und Strunk entfernt und das Tomatenfleisch passiert. Die passierten Tomaten kocht man danach solange ein, bis die Soße die gewünschte Konsistenz erreicht hat. Das fertige Produkt wird in herkömmliche Milch- oder Saftflaschen abgefüllt, die dann erst einmal rund eine Woche lang – mit einem Teppich zugedeckt – langsam abkühlen müssen. „Damit sie nicht platzen“, erklärt Sandra Castiglione. Danach können sie ins Regal eingeräumt werden.

Gaetano Castiglione veranstaltet die Aktion schon seit rund 15 Jahren. „In Italien machen das viele Leute selber“, erklärt er. Er habe als Kind seiner Mutter geholfen, die das Soßenkochen wiederum von ihrer Mutter gelernt hatte. „Irgendwann habe ich gesagt, ich will das selbst machen“, erinnert er sich. „Meine Mutter meinte zwar, das sei viel zu viel Arbeit, aber mir hat das so gefallen, dass ich es trotzdem übernehmen wollte.“ Auch seine Kinder helfen mit. Ob sie irgendwann einmal in die Fußstapfen ihres Vaters treten wollen, weiß er allerdings nicht.

Für sich hatte die Familie dieses Jahr 150 Kilo Tomaten gekauft, woraus 114 Liter Soße entstanden sind. „Das reicht uns dann ungefähr ein Jahr lang“, weiß Castiglione aus Erfahrung und lacht. Seine Frau verwendet die Soße am liebsten für Nudeln, Lasagne oder auch mal als Salsa. Wenn alles aufgegessen ist, geht es von vorne los mit dem Einkochen. „Mir macht das Spaß“, sagt er. „So wie die Winzer ihren Wein herstellen, gibt es bei mir eben Soße.“

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