Da der Nachbar den Bau der Schreinerei ablehnt, plant Architekt Detlef Würkert daraufhin einen Entwurf, bei dem Bucher gänzlich auf seinem Grundstück einfahren und parken kann – eben jenen Nachtrag, den der Ortschaftsrat in seiner jüngsten Sitzung abgelehnt hat. Der Grund: Durch den Nachtrag kann Bucher zwar auf seinem Grundstück bleiben, der dritte Beteiligte dadurch allerdings sein Haus nicht mehr mit dem Auto erreichen. Bucher betont, dass er den Betreffenden seit seiner Kindheit kenne und bereits mehrfach das Gespräch mit ihm gesucht habe – bisher aber erfolglos. „Wir würden bestimmt eine Lösung finden“, glaubt Bucher.
Das Einfachste wäre aus Sicht von Bauherr und Architekt, hinsichtlich der Einfahrt einfach alles beim Alten zu belassen. Das aber sei nicht möglich, „und irgendwas mussten wir uns schließlich Überlegen“, sagt Würkert.
15 Nachbarn legen schriftlich Beschwerde ein
Was Bucher indes Rätsel aufgibt, ist der Einspruch der 15 Nachbarn gegen den Bau der Schreinerei, den diese kurz vor der jüngsten Ortschaftsratssitzung schriftlich bei Ortsvorsteherin Andrea Wahler eingereicht haben (wir berichteten). „Ich bin aus allen Wolken gefallen“, sagt Bucher. Keiner der Nachbarn habe direkt mit ihm gesprochen, obwohl man sich seit Jahren kenne und die Nachbarn bereits vor geraumer Zeit über das Vorhaben informiert worden seien. Völlig unverständlich sei ihm zudem der Einspruch einiger, die vom Bau der Schreinerei aus seiner Sicht überhaupt nicht betroffen wären. Darunter seien einige, die Jahrzehnte lang viel näher an der alten Schreinerei als an der Scheune gewohnt hätten.
Keine Konflikte in der Vergangenheit
Mit den Nachbarn habe es auch vorher nie Probleme gegeben, vielmehr sei die Schreinerei Teil des Dorflebens gewesen, deshalb hätten ihm die Nachbarn nach dem Brand auch Mut gemacht, seinen Betrieb wiederzueröffnen. Aus Buchers Sicht herrschen bei einigen falsche Vorstellungen von seinem geplanten Bauvorhaben. „Ich will kein Sägewerk einrichten“, betont der Bauherr.
Trotzdem kann er verstehen, dass es Bedenken hinsichtlich des Lärms gibt. „Allerdings planen wir, schallschutztechnische Dämmung und Lärmschutzfenster zu verbauen.“ Zudem seien alle Maschinen entsprechend zertifiziert und würden nicht im Dauerbetrieb laufen, betont der Möbelbauer.
Was Bucher dagegen nicht nachvollziehen kann, ist die Befürchtung, dass die Schreinerei zu viel Staub produziert, da seine Geräte mit einer Absauganlage ausgestattet sind.
Er hofft nun, dass man vielleicht doch noch zu einer Lösung kommt, mit der alle Beteiligten leben können. Seine Werkstatt hat er bisweilen in Lörrach eingerichtet. „Eine Übergangslösung“, wie er betont. Denn langfristig will Bucher nicht nur in Blansingen leben, sondern auch wieder in seinem Heimatdorf arbeiten.