Efringen-Kirchen Impfteam stellt seine Arbeit ein

Christiane Breuer

Nach 9000 Corona-Impfungen ist jetzt Schluss.

„Wir haben jetzt ein und ein Dreiviertel Jahr geimpft, heute ist das letzte Mal“, sagte Gerhard Kienle beim letzten Impftermin am Freitagnachmittag im Evangelischen Gemeindehaus. Kaum jemand erinnert sich noch daran, wie schwierig es zu Beginn der Impfungen gegen das Corona-Virus war, im Kreisimpfzentrum an die Reihe zu kommen. Eine Bürgerinitiative begann daraufhin lokale Termine anzubieten.

Am letzten Impftag geht es vergleichsweise locker zu. Die Bürokratie für sieben Patienten ist schnell erledigt. Kienle ergreift die Gelegenheit, Dank auszusprechen. „Zum 1. Juli 2021 erhielt ich die Zulassung als Verantwortlicher. Allein konnte ich das natürlich nicht machen“, erinnert er sich. „Ohne Helfer und Räume ging es nicht.“ Die BürgerBus-Gruppe stellte sich spontan zur Verfügung. Als Ärzte beteiligten sich Dr. Ulla Voigt-Fehling, Dr. Peter Horst und Dr. Hans-Peter Kilz ehrenamtlich. Zunächst konnte die Festhalle kostenlos benutzt werden für bis zu 500 Impfungen am Tag. Später stellte die evangelische Kirchengemeinde ihr Gemeindehaus zur Verfügung – ebenfalls kostenlos. Pfarrerin Bertina Müller konnte den Dank dafür persönlich entgegennehmen.

Der Ortsverein des Roten Kreuzes war durch Sabine Afken vertreten, die bei jedem Termin das gesamte Material vom Pflaster über Desinfektionsmittel bis zum Kleber für den Impfpass mitbrachte. Sonja Pagenkopf und fast ihre ganze Familie waren eingespannt als „Telefonzentrale“. Andere Mitglieder des BürgerBus-Teams halfen bei der Registrierung und waren als Ordner und Aufsicht tätig, während Karl Rühl die Organisation leitete.

Zwei Besonderheiten der Impftage in Efringen-Kirchen hob Gerhard Kienle hervor: Bürger konnten sich wohnortnah , praktisch „zuhause“ impfen lassen. Zweitens gab es niemals Warteschlangen, und das sprach sich schnell herum. International liest sich die Liste der Impflinge: sie kamen aus der Schweiz und Frankreich, aus Rumänien, Bulgarien, den USA und Australien. Die Mehrzahl der 9000 Impfdosen wurden aber Menschen aus der Gemeinde, den Teilorten und dem Umland verabreicht, davon 800 Kindern und Jugendlichen zwischen fünf und 17 Jahren.

Eine der letzten Impfungen bekam Karin Hintz aus Efringen-Kirchen. Dreimal BioNTech hatte sie hinter sich. Nun erhielt sie von Christa Fräulin eine Dosis Moderna. Die gesamte Impfaktion geschah ehrenamtlich. Allerdings, so Gerhard Kienle, sei er gut dafür bezahlt worden, habe aber seine Einnahmen gespendet.

Namhafte Beträge gingen an den Verein Lebendige Nachbarschaft Efringen-Kirchen, an das Hospiz am Buck und das Frauenhaus in Lörrach, die Ukraine-Flüchtlingshilfe, das DRK, den Tafelladen in Schopfheim und alle örtlichen Vereine, die Jugendarbeit machen.

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