Efringen-Kirchen Interesse ist da

Weiler Zeitung
Foto: Alexander Anlicker Foto: Weiler Zeitung

Jugendzentrum in Efringen-Kirchen ist nach dem Lockdown wieder geöffnet / Jens Künster berichtet über die ersten Erfahrungen

Ein voller Erfolg war der erste Öffnungstag des Jugendzentrums (JuZ) in Efringen-Kirchen nach dem Lockdown. Am Mittwoch hatte nämlich das JuZ wieder seine Tore für junge Menschen geöffnet. Betreuer Jens Künster berichtet über die ersten Erfahrungen.

Von Alisa Eßlinger

Efringen-Kirchen . Bereits 20 Besucher kamen am ersten Tag der Wiedereröffnung ins JuZ in Efringen-Kirchen. „Das ist zwar allgemein betrachtet eine durchschnittliche Anzahl von Jugendlichen, aber hinsichtlich des Lockdowns ist es ein sehr großer Erfolg. Es zeigt nämlich, dass wir nahtlos wieder an unsere Arbeit anknüpfen können“, berichtet Künster. Denn es würde zeigen, dass sich die Jugendlichen nach der Schließung nicht umorientiert haben und dass die Nachfrage gleich geblieben ist. „Wir mussten am Abend schon Jugendliche wegschicken, weil wir die maximale Anzahl erreicht hatten“, erzählt Künster. Viele hatten sich dann auf dem Parkplatz verteilt. Für Künstler steht daher fest: Der Bedarf ist da.

Bedarf an Austausch ist groß

Wichtig am ersten Tag der Wiedereröffnung waren vor allem die Gespräche mit den Betreuern: „Wir haben uns erst einmal auf den neusten Stand gebracht und gefragt, wie es den Jugendlichen so ergangen ist. Man hat schnell gemerkt, dass sich viel Redebedarf angestaut hat“, schildert Künster.

Doch dass es nicht wie gewohnt abläuft, merken auch die Jugendlichen: Aktionen wie gemeinsames Kochen fallen weg. Dafür haben die Betreuer für die Jugendlichen gekocht und haben Essensportionen verteilt.

Doch auch wenn der JuZ-Alltag nicht wie gewohnt stattfinden kann, seien die Jugendlichen erleichtert, wieder in JuZ kommen zu können. Auch das Interesse sei verstärkt zu sehen, da die Jugendlichen in den vergangenen Monaten sehr zurückstecken mussten, schließt Künster aus den Einzelgesprächen mit seinen Schützlingen

Außerdem seien die Jugendlichen traurig darüber, dass es nur einen Tag gibt, an dem sie sich am Container treffen können. Jedoch läge dies an den Corona-Verordnung. Da mindestens drei Betreuer anwesend sein müssen, mussten die Tage von drei auf einen minimiert werden, da sie insgesamt fünf Standorte betreuen.

Außerdem wurden zwei verschiedene Öffnungszeiten am Mittwoch angeboten, um die maximale Anzahl auf 20 zu erweitern: Je Öffnungszeit gibt es auch eine Drinnen-Gruppe im JuZ-Container und eine Draußen-Gruppe. „Die Rahmenbedingungen sind sehr dynamisch, und da sich nun doch mehr als fünf Menschen draußen treffen dürfen, können wir unsere Draußen-Gruppe je nach Wetterverhältnis anpassen“, erklärt der Betreuer.

Konzept an Erfahrungen anpassen

Doch das Drinnen-Draußen- Konzept konnte nicht wie geplant eingehalten werden: „Dass die zwei Gruppe sich nicht vermischen, stellte sich als schwierig heraus. Denn viele sind untereinander befreundet und wollen sich nun auch austauschen“, berichtet Künster.

Die Betreuer haben zwar die Jugendlichen des Öfteren darauf und auf die Abstandseinhaltung hingewiesen, „aber mit der Zeit haben wir uns gefühlt wie Roboter. Daher werden wir uns noch einmal zusammensetzen und absprechen, was verändert werden muss“, erklärt Künster. Bei den Anpassungen steht auch eine Maskenpflicht im Raum, was, wie Künster sagt, nicht gut bei den Jugendlichen ankommt. Die Entscheidung wird am Freitag fallen, davor werden die Betreuer den zweiten Tag abwarten und weiterhin Erfahrungen sammeln.

„Wir hatten vor, mit unseren Jugendlichen neue Wege zu gehen, doch durch den Lockdown wurden wir ziemlich ausgebremst“, erklärt Künster. Doch dies wollen die Betreuer wieder aufgreifen, daher sind für die kommenden Wochen weitere Aktionen und Ausflüge geplant. Auch ein Ferienprogramm mit einer dreitägigen Kanutour steht auf der Agenda.

„Das Interesse ist da, aber das Damoklesschwert hängt immer noch über uns“, sagt der Betreuer. Wie bei so vielem heißt es abwarten, aber da die Kanutour am Ende der Sommerferien stattfinden soll, hofft Künster auf weitere Lockerungen.

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