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Efringen-Kirchen Jugend zieht sich zurück

Beatrice Ehrlich
Hat aufgrund der Corona-Einschränkungen zuletzt weniger Jugendliche angezogen: das JuZ in Efringen-Kirchen. Foto: Ehrlich

Gemeinderat: Jens Küster und Celia Vetters vom Jugendzentrum berichten

Von Erfolgen und Herausforderungen in der Corona-Krise berichteten Jens Künster und Celia Vetters vom Jugendzentrum (JuZ) in ihrem Sachstandsbericht im Gemeinderat. Durch die Erneuerung der Anlage soll das JuZ bald in neuem Glanz erstrahlen.

Von Beatrice Ehrlich

Efringen-Kirchen. Als vielfältig und herausfordernd beschrieben Künster und Vetters ihre Arbeit mit Jugendlichen in Efringen-Kirchen. Die beiden sind im Auftrag der Gemeinde und als Mitarbeiter beim Caritasverband Lörrach jeweils mit Teilzeitdeputaten für den Betrieb des Jugendzentrums in der Rebland-Gemeinde zuständig. Die Corona-Pandemie habe Spuren hinterlassen, nicht nur bei den Jugendlichen selbst, die nachgewiesenermaßen häufiger unter psychischen Problemen leiden, sondern auch die Jugendarbeit.

So hätten Vetters und er im vergangenen Jahr wegen der Kontakteinschränkungen längere Zeit auf Online-Kontakte und mobile Jugendarbeit gesetzt, berichtete Jens Künster. Dabei habe man zwar Kontakte intensivieren aber dafür nur wenige neue knüpfen können, stellte er fest. Viele Jugendliche seien auf Distanz gegangen und hätten sich immer mehr zurückgezogen. Die große Aufgabe sei nun, die jungen Leute wieder „hinter dem Herd hervorzulocken“, warf Künster einen Blick in die Zukunft.

Für das laufende Jahr seien eine Werbeaktion im Schulzentrum und wieder die bereits bewährte Kooperation mit dem Kinderferienprogramm der Gemeinde geplant.

Jugendleiterausbildung und Ferienprogramm

Durch eine offizielle Weiterbildung zu Jugendleitern sollen die vom JuZ ernannten „Schlüsselträger“, die bereits jetzt die Räume nach Absprache mit den Jugendarbeitern in Eigenregie die Räume öffnen dürfen, künftig weitere Verantwortung übernehmen können. Zum Verein LeNa (Lebendige Nachbarschaft) seien erste Kontakte geknüpft worden, diese sollen bei einem Grillfest am JuZ vertieft werden. Auch mit der Schulsozialarbeit wolle man, wie auch schon in der Vergangenheit, zusammenarbeiten, versicherte Künster auf Nachfrage aus dem Rat. Ein offenes Angebot als Teil des Nachmittagsprogramms in der Schule sei bei einem ersten Anlauf vor Ausbruch der Corona-Pandemie gut angenommen worden, berichtete er. Im Herbst sei erstmals ein Jugendhearing durchgeführt worden, bei dem Jugendliche ihre Wünsche im Gespräch mit dem Bürgermeister und Gemeinderäten äußern konnten. Dies wolle man gern wiederholen, so Künster.

Efringen-Kirchen (bea). Bürgermeister Philipp Schmid informierte im Anschluss an den Sachstandsbericht der Jugendarbeiter, dass sich die Gemeinde in der Ausschreibungsphase für die Anschaffung neuer Container-Module befinde. Durch diese soll die bestehende Anlage ersetzt und etwas erweitert werden. Am ersten April erfolge die Angebotseröffnung, der Bauantrag soll dann voraussichtlich im April dem Gemeinderat vorliegen. Für die – weiterhin mobile – Erneuerung der Räume sind im Haushalt 120 000 Euro eingestellt worden. Nun müsse man sich damit auseinandersetzen, was für Erwerbsmodelle möglich seien, führte der Bürgermeister aus. Die derzeit am Rand der Sportplätze aufgestellten Container waren vor 13 Jahren aufgestellt worden, damals ausdrücklich als „Provisorium“. Dem Einwurf von Gemeinderätin Selina Denzer (Grüne), dass auch die neuen Container doch wohl als Provisorium zu betrachten seien, entgegnete Schmid, dass die Qualitätsstandards heute völlig andere seien, und dass man folglich keine Angst vor vorzeitigem Verschleiß haben müsse. Auf Denzers Frage, was denn die Kriterien für die Ausschreibung gewesen seien, verwies Schmid auf einen mit den Sozialarbeitern abgesprochenen Angebotskatalog, ohne jedoch näher darauf einzugehen.

Mit einer kritischen Anmerkung meldete sich Kevin Brändlin zu Wort. Er erinnerte daran, dass die Erneuerung der Räume des JuZ noch keine beschlossene Sache sei. Es stünden immense Summen im Raum, gab er zu bedenken. Die Verwaltung dürfe den Gemeinderat nicht vor vollendete Tatsachen stellen. „Bei uns besteht noch Beratungsbedarf“, schloss der FDP-Fraktionssprecher.

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